Der VfL Nagold. (weiße Trikots) steht beim Gastspiel in Böblingen vor einer echten Herausforderung. Foto: Kraushaar

Das Fernduell um die Meisterschaft in der Fußball-Landesliga, zwischen dem VfL Nagold und den Young Boys Reutlingen geht in die nächste Runde.

SV Böblingen – VfL Nagold (Sonntag, 15 Uhr). Unter Druck stehen in diesem Bezirksvergleich nur die Nagolder, was für den Aufstiegsanwärter kein Nachteil sein muss. In den vergangenen Wochen und Monaten hat die Mannschaft von Trainer Armin Redzepagic immer wieder gezeigt, dass sie mit Druck durchaus gut umgehen kann.

Böblinger stehen im gesicherten Mittelfeld

Die Böblinger haben ihre nicht einkalkulierte Heimniederlage gegen den SV Wittendorf (0:2) mit einem 1:0-Sieg beim TSV Ehningen wettgemacht und stehen jetzt mit 52 Punkten auf Platz neun im gesicherten Mittelfeld. Vierzehn Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone sind eine komfortable Ausgangsbasis, um aus dem Spiel gegen den Tabellenführer am Sonntag ein Prestigeduell machen zu können.

VfL Nagold feierte zuletzt klaren 6:0-Erfolg

Der VfL Nagold war zuletzt in der glücklichen Lage, nach herausfordernden Wochen einschließlich dem Spitzenspiel bei den Young Boys Reutlingen mit der Partie gegen die Spvgg Trossingen eine relativ "pflegeleichte Aufgabe" abarbeiten zu dürfen. "Das war heute wie Bezirksliga gegen Landesliga" meinte der Trossinger Trainer Andreas Probst zum sportlichen Vergleich zwischen seiner Mannschaft und dem VfL Nagold (0:6) und ergänzte: "Wir hätten auch zehn Stück bekommen können."

Exakt bei dieser Prognose hakt auch Armin Redzepagic ein. "Angesichts der Spielanteile und der Möglichkeiten sind wir bei der Chancenverwertung sehr sparsam gewesen", so der VfL Coach, wohlwissend, dass seine Mannschaft nicht in jedem Spiel zu so viele Torchancen kommt.

"Wir müssen ans Maximum gehen"

Schon in Böblingen dürfte sich das massiv ändern. Armin Redzepagic: "Wir müssen ans Maximum gehen. Das wird mit Sicherheit kein Spiel zwischen Platz eins und neun."

Personell steht die Rückkehr zur Startelf aus dem Spitzenspiel an. Carlos Konz und Elias Bürkle gehören zur ersten Wahl, Frederic Fleischle hat sich mit seiner Leistung gegen die Trossinger mit einer Vielzahl an sehr guten Offensivaktionen in die Startelf gespielt.

VfL Nagold hat nur einen gelernten Torhüter

Eine offene Baustelle ist dagegen die Position des zweiten Torhüters. Die war gegen die Spvgg Trossingen verwaist. Im Notfall hätte der Nagolder Trainer einen Feldspieler in den Kasten stellen müssen. Die Wahl wäre wohl auf Elias Bürkle gefallen, der hat auf dieser Position – zumindest bei den Hallenturnieren – schon durchaus Erstaunliches geleistet.

Hinspiel war eine klare Sache zugunsten der Nagolder

Zum Hinspiel waren die Böblinger stark ersatzgeschwächt nach Nagold gekommen und hatten eingeleitet durch David Weinhardt mit einer empfindlichen 1:5- Niederlage die Heimfahrt antreten müssen. Auch ein Rückblick darauf wird Gelüste auf eine Wiedergutmachung wecken. Die Böblinger haben durchaus die Qualität, mindestens auf die Größe eines mittleren Stolpersteins zu wachsen.