Kompromisslos: Der VfL Nagold (in Blau) und der FC Rottenburg lieferten sich das erwartet intensive Duell. Foto: Albert M. Kraushaar

Der VfL Nagold ist in einem extrem spannenden Landesliga-Schlussspurt angekommen. Zwei Ergebnisse machen aus dem Saisonfinale ein Highlight.

Das erste stammt aus dem Spiel SV Zimmern gegen SG Empfingen, das die Gastgeber durch Tore von Stefan Mutapcic, Gabriel Pavic und Nicolo Ippolito mit 3:0 gewonnen haben, das zweite aus einem eigenen Fehler.

 

VfL Nagold – FC Rottenburg 0:1 (0:0). Mit 0:1 ging der Tabellenzweite aus dem Gipfeltreffen mit dem FC Rottenburg hervor und musste live miterleben, wie der Spitzenreiter beim Abpfiff in der 93. Minute einen historischen Moment feierte.

So ist das Restprogramm

„Die Chancen, den FC Rottenburg noch zu bremsen, waren gering, die haben ein leichtes Restprogramm, aber wir wollten sie ganz bestimmt nicht vorzeitig zum Meister machen“, räumte VfL-Coach Marcel Schuon zu den wenig überzeugenden 90 Minuten seiner Elf im Spitzenspiel ein.

Klare Worte von Marc Mutschler

„Der Sieg ist absolut verdient, wir hatten schon im ersten Abschnitt drei Topchancen“, zeigte sich dagegen FC-Coach Marc Mutschler mit dem Auftritt seiner Elf zufrieden.

Die Partie begann auf Augenhöhe, die erste Möglichkeit (13./Kopfball Niklas Watzl) hatte der VfL, kurz darauf blockte Manuel Weber einen Watzl-Schuss, im Gegenzug versetzte Jakob Bader Nico Gaiser und zog das Leder knapp am langen Pfosten vorbei.

FC nach vorne gefährlicher

Der FC wirkte im Spiel nach vorne gefährlicher, nach einer halben Stunde tauchte Lukas Behr frei vor Laurent Bayraktari auf, doch der VfL-Keeper konnte abwehren. Kurz danach hatte der Nagolder Torhüter Glück, dass ein Kopfball nach Ecke an der Querlatte landete.

Auf der Gegenseite setzten sich Licht und Schatten fort. Eine Klasseaktion von Nico Gaiser endete mit einer Missglückten Flanke, die kam zu Elisa Bürkle, und Nagolds Spielführer servierte zu hoch – oder sprang Robin Braun zu spät ab – der Ball landete jedenfalls auf, und nicht im Netz.

Probleme beim VfL

Typisch für das VfL-Spiel, dazu passend lieferte Gaiser in der 54. Minute eine Flanke zu kurz, gleich danach war die nächste zu lang (57.). Mit den Bällen konnte in der Box niemand etwas anfangen, wobei Robin Braun und Jan Beifuß in der Spitze gegen Rene Hirschka und Stanislav Votentsev keinen Fuß auf den Boden bekamen.

Rene Hirschka trifft

Auf der rechten Seite tat sich Niklas Watzl zunehmend schwerer und wurde nach 63 Minuten durch Tom Gutekunst ersetzt. Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 1:0 für die Gäste durch Rene Hirschka (60.).

Nico Gaiser hatte links den Ball vertändelt, die Flanke konnte Johannes Fleischle noch zur Ecke abfangen, unter dieser tauche Laurent Bayraktari hindurch, und Rene Hirschka bedankte sich per Kopfball mit der Führung.

Der Laden ist dicht

Hirschka hielt hinten den Laden dicht, hatte eine maximale Zweikampfquote und machte vorne den Siegtreffer. Von so einer Dynamik, war Nagold weit entfernt, vielmehr verhinderte Nico Gaiser mit einer artistischen Rettungstat gegen Lennis Eberle die Vorentscheidung (67.).

Schlussoffensive

Ein Kopfball von Robin Braun und ein Freistoß des eingewechselten Laurenziu Biemel (80.), auch in der durchaus engagiert geführten Schlussoffensive hat die beste Abwehr der Liga unter anderem gegen Johannes Fleischle und Tom Gutekunst den besten Angriff der Liga buchstäblich entzaubert.

Marcel Schuon, VfL Nagold: „Wir waren heute nicht griffig genug, sind einfach nicht in unser Spiel gekommen. Unter dem Strich ist es uns nicht gelungen, den guten Flow aus den letzten Spielen im Gipfeltreffen umzusetzen.“

Marc Mutschler, FC Rottenburg: „Das ist heute ein absolut historischer Moment, der FC Rottenburg war in seiner Vereinsgeschichte noch nie in der Verbandsliga, daran haben wir nicht mal ansatzweise gedacht. Wir sind hier her gefahren und hatten keinen Druck verspürt, wir konnten unter dem Strich das Spiel ganz entspannt angehen. Dass wir schon in Nagold den Titel holen, ist natürlich umso schöner.“

Die Teams

VfL Nagold: Laurent Bayraktari, Marc Rück, Fabian Mücke, Nico Gaiser, Stefan Wurm (72. Laurenziu Biemel), Johannes Fleischle, Elias Bürkle, Jonny Rothfuß (86. Frederic Fleischle), Jan Beifuß (63. Burak Tastan), Niklas Watzl (63. Niklas Watzl), Robin Braun (85. Philipp Gauss).

FC Rottenburg: Julian Hafner, Leon Oeschger (74. Raphael Francisco), Stanislav Votentsev, Rene Hirschka, Nick Heberle, Lukas Behr (68. Anton Jansen), Jakob Bader, Manuel Weber, Julian M. Kiesecker, Moritz Rohrer (86. Dario Bedic) Daniel Angerer (48. Luis Branz).

Tore: 0:1 (60.) Rene Hirschka.

Schiedsrichter: Tan Özgür Jens Steck, Jakob Traub .

Zuschauer: 450.