In einem mit großem Einsatz geführten Hochrhein-Derby, das im Ablauf denkwürdig war, siegt Gastgeber TuS Binzen am Ende gegen den FC Bad Bellingen deutlich mit 4:1.
Wäre ein Zuschauer bereits in der Halbzeit gegangen, dann hätte er große Augen gemacht, wenn er das Endergebnis des Derbys gesehen hätte. 4:1 setzte sich der TuS Binzen nach drei Platzverweisen gegen einen FC Bad Bellingen durch, der nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Josef Mourad die Welt nicht mehr verstand, weil er sich selber geschlagen hatte.
Doch der Reihe nach. In einem mit harten Bandagen geführten Duell zeigte Mourad nach 13 Minuten im Binzener Strafraum auf den Punkt, weil Tim Trefzer den durchgebrochenen Mike Muser von den Beinen geholt hatte. Mit Schmackes jagte FCBB-Kapitän Tim Schillinger den Ball mittig ins Netz. TuS-Keeper Dominik Lüchinger war jedoch nach rechts vom Schützen gehechtet.
Folgenschwerer Patzer von FCBB-Keeper Ozan
Immer wieder hemmten Fouls den Spielfluss. Mourad wurde es schließlich zu bunt, schickte die Mannschaften in ihre beiden Strafräume, verordnete ihnen eine mehrminütige Denkpause.
Spielerisch alles andere als ein Leckerbissen, wurde es nun auf dem Platz ruhiger. Der FC Bad Bellingen hatte klare Vorteile und hätte, gemessen an den Gelegenheiten, eigentlich höher als 1:0 führen müssen.
TuS-Trainer Manuel Schwarz war bedient, ob der schwachen Vorstellung seiner Truppe: „In der Kabine gab es eine Ansprache und ich habe zweimal gewechselt. Das hat Wirkung gezeigt. Doch die selbstbewusstere Körpersprache war es letztlich nicht, die das Derby kippen ließen.
Es war zunächst Bad Bellingens Torhüter Oguz Ozan (51.), der den Ball nach einem an sich harmlosen Schuss fallen ließ. TuS-Mittelstürmer Nils Mayer luchste ihm die Kugel ab, umkurvte Ozan und schob den Ball zum 1:1 ins verwaiste FCBB-Tor.
Nach diesem Gegentreffer waren die Gäste völlig von der Rolle und lagen nach 59 Minuten bereits mit 1:2 im Rückstand. Wieder reagierte Mayer nach einem zu kurzen Rückpass am schnellsten, war vor Ozan am Ball und passte nach innen, wo der mitgelaufene Jörg Hupfer nur noch den Fuß hinhalten musste, und der TuS Binzen hatte die Partie gedreht.
Während auf der Tribüne nicht nur Stadionsprecher und Vorsitzender Volker Scherer, sondern alle Binzener Fans vor Freude schier ausflippten, gingen bei den Gästen die Köpfe ganz nach untern.
Zweimal Rot und einmal Gelb-Rot
Und es wurde ruppig auf dem Platz. Die Folge: Glatt Rot für den Bad Bellinger Antonio Prete (66.) und Binzener Ben Nickel (73.). Dazwischen lag das 3:1 des Ex-Bad Bellingers Adrian Mouttet mit einem Schuss aus 25 Metern. Als der FC Bad Bellingen nach einer Gelb-Roten Karte für Leon Riede (85.) nur noch zu neunt war, erhöhte Hannes Brenneisen nach einem Alleingang und feinem Abschluss auf 4:1. Wer hätte das in der Pause gedacht? Für den TuS war der Derbysieg eminent wichtig.