Zünftig: Bayern-Torschütze Joshua Kimmich und Freundin Lina auf dem Oktoberfest. Foto: dpa

Fußball: Das 1:1 gegen Köln kann Bayern-Laune bei Besuch auf Oktoberfest nicht trüben.

Carlo Ancelotti und Karl-Heinz Rummenigge stießen auch ohne Sieg gerne mit einer frisch gezapften Wiesn-Maß an. Beim traditionellen Oktoberfestbesuch ließen sich die Bayern die Laune nicht von der Pleite bei Atlético Madrid und dem Heimpatzer gegen den 1. FC Köln verderben. "Wir können auf andere Gedanken kommen, der Termin passt wunderbar", sagte Weltmeister Thomas Müller nach dem verdauten "Frust" vom 1:1 (1:0) gegen die Rheinländer. Beim Prosit durfte sich der deutsche Fußball-Meister immerhin über den Dortmunder Ausrutscher freuen. "Leverkusen hat uns mit dem Sieg doch noch einen ganz guten Abend beschert", sagte Müller – und lächelte schon wieder.

Spaß machten den Münchnern nach dem Traumstart von zuvor acht Siegen dagegen die jüngsten beiden Spiele nicht. "Für mich ist es kein Wunder, dass man Punkte liegen lässt, wenn man nicht 100 Prozent gibt", monierte Manuel Neuer. Der Welttorhüter selbst sah beim Ausgleichstreffer von Anthony Modeste (63.) schlecht aus: "Man darf sich nicht zu sicher sein, dass man hier mit 95 Prozent einfach deutscher Meister wird."

"Wir sind weit davon entfernt, ein Problem zu haben", stellte jedoch Vorstandschef Rummenigge klar. Kapitän Philipp Lahm pflichtete bei: "Wir sind Tabellenführer. Es ist alles im Soll." Anlass für Alarmstimmung gibt es nicht. Aber die Signale sollte Ancelotti registrieren: Die Münchner sind hinten anfällig und vorne nicht präzise genug. "Wir spielen ab und zu etwas zurückhaltender. Nicht wie unter Pep, dass wir über 90 Minuten versuchen zu pressen, sondern dass wir uns die Situationen mehr aussuchen", analysierte Torschütze Joshua Kimmich (40.) die unter dem neuen Coach veränderte Spielweise.

In Käfers Wiesn-Schänke ließ sich Ancelotti zusammen mit Ehefrau Mariann Breze und Obazda schmecken. "Wir haben acht Spiele in Folge gewonnen, die letzten beiden waren nicht gut", sagte der Italiener. "Jetzt kommt die Länderspielpause, und danach müssen wir mit der gleichen Motivation und Intensität zurückkommen wie zuvor." Der Italiener verteidigte seine Radikalrotation mit sieben neuen Spielern in der Startelf als "angebracht und gut". Die Stars genossen im Promi-Zelt das familiäre Miteinander bei "lecker Essen, lecker Trinken", wie Neuzugang Mats Hummels sagte. "So ein Treffen ist sehr positiv. Man kann in lockerer Atmosphäre mal über andere Sachen quatschen als über Training oder über Fußball."