Fußball: Fatihspor bremst SpVgg Bochingen aus / Strohhalm für SG wird dünner

Nach zwei Niederlagen, dazu ohne eigenen Torerfolg, war das 1:1 für die Kickers Lauterbach nicht nur Balsam auf die strapazierte Fußballerseele. Das lässt im Kampf um den Klassenerhalt wieder hoffen.

Bereits am Samstag, als Michael Wildermann mit seinem Co-Trainer Tobias Müller an dessen langjähriger Wirkungsstätte sich das Landesligaderby zwischen dem VfB Bösingen und SV Seedorf anschaute, hatte der Kickers-Coach ein gutes Gefühl, dass seine Mannschaft trotz der Außenseiterrolle gegen den Aufstiegsaspiranten aus Rottweil für eine Überraschung gut sei.

"Zuhause und auf unserem kleinen Platz wollen wir gut verteidigen, die Räume für die Rottweiler noch enger machen, um deren Spielfluss einzugrenzen". Gesagt, getan – auch wenn in der einen oder anderen Situation Glücksgöttin Fortuna Beistand leisten musste, der Einsatz wurde mit einem Punkt belohnt.

Die Wochen zuvor waren die Kickers wahrlich nicht vom Glück begünstigt, weiß Wildermann. Gegentore in der Nachspielzeit, auch nach Fehlentscheidungen der Schiedsrichter und immer wieder personelle Engpässe, das ließ sich nicht immer wettmachen, zumal der Trainer auch feststellen muss, dass vor allem bei so manchem jungen Spieler die kämpferischen Tugenden und sportliche Ambitionen nicht mehr so ausgeprägt seien, was einst die Kickers ausgezeichnet habe. Nachdem beim "Vergleich David gegen Goliath" ein auch für die Psyche wichtiger Teilerfolg gelang, hofft Wildermann, dass dies für die nötige Motivation sorgt, um im Kampf gegen den drohenden Abstieg bestehen zu können.

Der FV 08 Rottweil musste durch das Remis in Lauterbach Rang zwei für den SC 04 Tuttlingen räumen, der nun einen Punkt mehr als die von Uli Fischer trainierte Mannschaft (45 Zähler) vorweist. Trotz der vorhandenen Möglichkeiten für einen Sieg zeigte es sich einmal mehr, dass sich der FV08 gegen tiefverteidigende Gegner schwer tut. Im heimischen Stadion kann der FVR die Verhältnisse wieder geraderücken, denn am Samstag kommt der Sportclub nach Rottweil. Kein Zweifel, eine vorentscheidende Partie, wer als Vize-Meister über die Ziellinie gehen wird.

Immer länger wird die Negativserie der SG Aichhalden/Rötenberg. Selbst zum "Strohhalm" Relegationsplatz beträgt die Distanz schon zehn Punkte. Im Restprogramm der sechs Spieltage bleibt da wenig Hoffnung, wenn sich nicht das Wunder einstellt, dass alle 18 noch zu vergebende Punkte erkämpft werden.

BSV 07 Schwenningen weiter in Zugzwang

Der 3:1-Sieg des SV Zimmern II gegen den SC Wellendingen brachte auch den BSV 07 Schwenningen weiter in Zugzwang. Angesichts des Gegners, dass kein geringerer als der designierte Meister VfL Mühlheim seine Visite im Gustav-Strohm-Stadion beim Debüt von BSV-Coach Predrag Kicic gab, waren keine Wunderdinge des abstiegsbedrohten Gastgebers zu erwarten. Dennoch registrierte der "Neue" eine Leistungssteigerung in der BSV-Truppe. Die muss sich auch im Endspurt der Saison bemerkbar machen, wenn man nicht in die Kreisliga A durchgereicht werden möchte.

Dass es passiert, war klar. Die Frage nur, wen wird es erwischen? Es ist die SpVgg Bochingen, die sich die riesen Möglichkeit entgehen ließ, gegen den praktisch schon als Absteiger feststehenden FV Fatihspor Spaichingen drei "sichere" Punkte einzufahren. Nach knapp 40 Gegentoren in vier Partien packte die Osmanen doch der Ehrgeiz, sich in Bochingen nicht erneut wie eine Schießbude zu präsentieren. Und auch da passte es in den Mechanismus einer derart klaren Konstellation, dass bei der Spielvereinigung nicht alle im Leistungslevel bei 100 Prozent waren. Somit setzt sich die Mannschaft von Spielertrainer Turan Sahin im Restprogramm selbst unter Druck. Denn die fünf Punkte Abstand zur Abstiegszone sind noch längst kein Garant für den Klassenerhalt.