Fußball: 52-jähriger Übungsleiter aus Glatten (Kreis Freudenstadt) verlängert Vertrag in Liverpool bis 2024. 

Jürgen Klopp setzte sein typisches Lächeln auf, ehe er den Fans des FC Liverpool in einer 89-sekündigen Videobotschaft ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk machte.

Noch zwei Jahre länger – bis 2024 – bleibt der deutsche Star-Coach aus Glatten (Kreis Freudenstadt) verantwortlich für die Geschicke des amtierenden Champions-League-Siegers. Die vorzeitige Vertragsverlängerung des Teammanagers ist ein Treuebekenntnis an den emotional aufgeladenen Tabellenführer der Premier League – und eine klare Botschaft an den DFB oder Bayern München.

"Dieser Klub ist so gut aufgestellt, ich konnte nicht daran denken zu gehen", sagte Klopp, der nun schon vier Jahre in Liverpool weilt und bereits unangefochtenen Heldenstatus genießt: "Wir haben uns entschieden, fortzusetzen, was bislang nicht allzu schlecht funktioniert hat", so der 52-Jährige weiter.

Mit dem Triumph in der Königsklasse im vergangenen Sommer hat er sein Titel-Versprechen vom Amtsantritt im Oktober 2015 gehalten. Doch er will noch mehr. "Für mich persönlich ist das eine Absichtserklärung, weil ich weiß, was wir hier erreicht haben und, was es noch zu erreichen gibt", so Klopp einen Tag vor dem Ligaspiel gegen Schlusslicht Watford. Gemeint ist damit an vorderster Stelle der englische Meistertitel, den er in der abgelaufenen Spielzeit noch so knapp verpasst hatte.

Diese Saison soll aber der sehnlichste Wunsch der Fans nach 30 Jahren Durststrecke endlich erfüllt werden. Dass Liverpool die derzeit acht Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger Leicester City verspielt, halten die wenigsten für wahrscheinlich. Und spätestens beim Titelgewinn wäre Klopp unsterblich im roten Teil der Stadt, auch wenn er davon schon jetzt nicht allzu weit entfernt sein dürfte. Denn Fans, Klub und Klopp sind tief miteinander verbunden, wie der Deutsche andeutete. "Als ich im Herbst 2015 den Anruf erhalten habe, hatte ich das Gefühl, dass wir perfekt füreinander sind."

Doch nicht überall dürfte die Nachricht mit Jubelstürmen aufgenommen worden sein. Beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) etwa, wo Bundestrainer Joachim Löw bis Ende 2022 unter Vertrag steht, galt Klopp als idealer Kandidat für die Nachfolge.