Joshua Marshall hat einen Lauf. Foto: Burkhardt

Bezirksliga: Spieler des Tages tütet mit Doppelpack ersten Sieg seit Ende September für TSF Dornhan ein.

Er selbst weiß gar nicht mehr, wann TSF Dornhan genau den letzten Sieg vor dem am Sonntag eingefahren hat, "aber es ist schon ein bisschen her", sagt Joshua Marshall. Das wollte er so nicht stehen lassen – und sorgte im Spiel mit seinem Doppelpack gegen Empfingen für Erlösung auf Vereinsseite.

"Auch wenn es insgesamt nicht so schlimm ist, aber in der Tat warten wie schon lange auf den Durchbruch", pustete denn auch erstmal Dornhans Trainer Timo Rath durch. Vom 30. September datiert der letzte Sieg für Dornhan. Noch mehr freut es Rath aber, dass Joshua Marshall großen Anteil am Sieg hatte. "Er ist sehr beliebt in der Mannschaft, nur im Spiel hatte er immer mal wieder Probleme, sich durchzusetzen. Dabei bringt er alle nötigen Fähigkeiten mit, im Training zeigt er das auch ein ums andere Mal. Am Sonntag hat er endlich eiskalt zugeschlagen. Ich freue mich riesig, dass es endlich geklappt hat", sagt Rath.

Sieben Minuten – zwei Tore

Und auch der Vollblutstürmer selbst ist froh, dass man sich durch den 4:2-Sieg etwas Luft nach unten verschafft hat und mit Platz 13 nur noch einen Punkt hinter der SG Empfingen steht. Und die führte zur Pause sogar noch auf dem Dornhaner Sportplatz. Nach einer Stunde Spielzeit besorgte dann zunächst Julian Haas den Ausgleich, ehe der Auftritt Marshalls kam, oder besser – die sieben Minuten des 21-Jährigen. "Auf dem Weg zum 3:2 spielte mir Julian einen perfekten Pass in die Gasse, ich suchte das eins zu eins gegen den Torhüter und schoss mit links ins lange Eck", erinnert sich der gelernte Rechtsfuß. Beim 4:2 nur ungleich später war es wieder Julian Haas, der über außen kommend in Marshall, der Mitte lauerte, einen Abnehmer vor dem Tor fand, "ich versenkte den Ball links unten. Ich finde, gerade in der zweiten Halbzeit sind wir gut zurückgekommen und haben am Ende wegen besserer Tormöglichkeiten auch verdient gewonnen", sagt der Stürmer.

Fußball statt Cricket

An einen Doppelpack zumindest in der Zeit bei den Aktiven seinerseits könne er sich nicht erinnern, in der "Zweiten" schoss er aber auch schon mal vier Tore pro Spiel. Überhaupt gingen alle Treffer Marshalls auf das Konto von Dornhan. Schon bei den Bambini der TSF hat er angefangen, die Kickschuhe zu schnüren, "mit Freunden bin ich hier groß geworden, ich sehe da auch überhaupt keinen Anlass, etwa mit einem Wechsel zu liebäugeln. Der Verein harmoniert bestens", meint Marschall, der sich gerade zum Bankfachmann in Freudenstadt ausbilden lässt.

In die Wiege gelegt wurde Marshall das Fußballspielen gleichwohl nicht. Sein Vater stammt aus Sri Lanka, kam mit 24 Jahren nach Deutschland, "dort unten hat man mit Fußball quasi nichts am Hut, da spielt man Cricket". Seine ganze Verwandtschaft lebt auf der Inselnation im Indischen Ozean. Wenn er sie besucht, "spiele ich mit ihnen natürlich auch mal Cricket, aber das ist nicht meins". Aufgewachsen von klein auf als Einzelkind im Schwarzwald war es ein leichtes für ihn, Zugang zum Fußball zu finden. Dass er auch künftig für Dornahn aufläuft, steht für ihn außer Frage.

Ziel: in Liga etablieren

Was er mit dem Verein noch erreichen kann, da möchte Marschall nicht mutmaßen: "Vorderhand ist es so, dass wir uns in der Liga etablieren und den Anschluss beibehalten wollen. Wir hatten einen kleinen Umbruch, binden junge Spieler wie Max Wagner oder Mario Kraft ein, alle wenig jünger als ich. Das harmoniert aber mit den erfahrenen Spielern sehr gut, auch wenn es sich noch finden muss. Es klappt immer mehr."

Zuletzt habe man auch etwas Pech vor dem gegnerischen Tor gehabt, ein paar mehr Punkte wären seiner Meinung nach schon drin gewesen. Deswegen will er nicht nur an seine Stärken – dazu zählt er vor allem seine Abschlussstärke und gute Technik – anknüpfen, sondern auch an seinem Zweikampfverhalten feilen, da kann er seiner Meinung nach noch zulegen. Sein ehrgeiziges Ziel gibt er am Ende aber auch noch preis: "Mindestens einen Treffer pro Spiel sollten wir schon hinbekommen."