Fußball: SV Gültlingen zieht sich in der Relegation achtbar aus der Affäre / TSV Dagersheim wirkt aber insgesamt routinierter

"Das war ein schönes Erlebnis. Das schnelle Ende ist für uns kein Beinbruch, wir müssen nicht aufsteigen", sagte Gunter Deuble zur Gütlinger 0:2-Niederlage im ersten Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Bezirksliga gegen den TSV Dagersheim. "Wir haben uns sehr gut verkauft, hatten über weite Strecken mehr vom Spiel und uns auch in Unterzahl als Mannschaft präsentiert", so der langjährige Torhüter des SV Gültlingen, "letztendlich sind wir nur an der Klasse von Dennis Damrat gescheitert."

Der Vertreter der Staffel 1 der Kreisliga A hatte den deutlich besseren Start, hätte nach einer Viertelstunde in Führung liegen können, wenn da nicht Tobias Widmaier gewesen wäre. Der Dagersheimer Torhüter hatte einen Sahnetag erwischt, stand von Beginn an goldrichtig und wirkte auch in den kritischen Situationen abgeklärt. Dies galt auch für Tomislav Hlebec, der im Dagersheimer Abwehrzentrum eine ganz starke Partie geboten hatte. Dies wird auch Thomas Carle – Trainer beim kommenden Dagersheimer Gegner SG Neuweiler/Oberkollwangen – nicht verborgen geblieben sein. Wie der Dagersheimer Defensive mit Karim Kretschmer, Görgis Bayrak, Kevin Hörner und Jens Lehle beikommen, diese Frage wird Carle in den Schwarzwald mitnehmen.

Gegen den SV Gültlingen ließ die nur wenig zu. Immer wieder wurden SVG-Spielertrainer Jens Schaible und Co abgedrängt oder aber fair gestoppt. Die optische Überlegenheit des A1-Vizemeisters war von Seiten der Dagersheimer gewollt. "Keine Frage, es war das erwartet schwere Spiel. Unsere Taktik, den Gegner kommen zu lassen und dann in die Schnittstellen zu spielen, ist anfänglich nicht aufgegangen, aber wir haben je Dennis Damrat", blickte Gllogiani auf seine Nummer    7. Der angehende Fußballrentner – immerhin inzwischen stolze 38 Jahre alt – war im ersten Abschnitt der mit Abstand gefährlichste, vor allem aber effektivste Stürmer auf den Platz. Sein Führungstreffer – reaktionsschnell trotz mehrerer Gegenspieler, sein zweiter Treffer ein wuchtiger Kopfball aus kurzer Distanz. Vielleicht hätte Gültlingens Pascal Ayasse in dieser Szene rauskommen müssen, so hatte er jedenfalls keine Chance.

Vielleicht hätte Gültlingen auch gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit etwas mehr Risiko gehen müssen, denn mit einem Anschlusstreffer wäre es mit der Sicherheit des TSV Dagersheim vorbei gewesen. Die Gelb/Rote Karte gegen Kevin Stoll – er hatte im zweiten Abschnitt schnell Gelb gesehen (48.) und nur neun Minuten später nochmals gelbwürdig vor der eigenen Mittellinie hingelangt – war sicherlich ein Knackpunkt im Spiel. Mehr als 30 Minuten in einem intensiven Spiel in Unterzahl – das habe laut Deuble Kraft gekostet. In Folge seien die letzten Bälle in die Spitze "oft zu ungenau" gekommen.

"Kämpferisch haben wir das gut gemacht", stellte Besnik Gllogiani für den A2-Vizemeister fest, "allerdings hätten wir unsere Konterchancen besser ausspielen und mit dem 3:0 den Sack zu zumachen müssen." Gllogiani weiter: "Wir werden jetzt erst einmal diesen Erfolg genießen und uns dann am kommenden Montag und Mittwoch auf das Spiel gegen die SG Neuweiler/Oberkollwangen vorbereiten."

Neben dem Ex-Althengstetter Dennis Damrat war in Oberjesingen ein weiterer alter Bekannter aus Althengstetter Landesligazeiten vertreten, nämlich Marco Tomic. In der 71. Minute bei Dagersheim eingewechselt, konnte er kurz danach nur per Foulspiel gestoppt werden. Der fällige Freistoß flog jedoch am Gültlinger Gehäuse vorbei. Gültlinger Möglichkeiten waren bis zu diesem Zeitpunkt Mangelware, dann hatten jedoch Kevin Krause (76.), der großgewachsene Philipp Tartsch per Kopfball (79.), Kapitän Dominik Blum mit einem strammen Schuss (82.) und der unermüdlich ackernde Jens Schaible (86.) gute Möglichkeiten.