Die Gechinger scheiterten gegen Tübingen zu oft an Keeper Max Steinhilber – oder der Latte. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Landesliga: Gegen SV 03 Tübingen kassieren die Sportfreunde zum zweiten Mal in Folge den entscheidenden Treffer kurz vor Schluss

SF Gechingen – SV 03 Tübingen 1:2 (1:1). Die Landesliga-Fußballer der Sportfreunde Gechingen haben ihr Heimspiel gegen den SV 03 Tübingen mit 1:2 verloren und stehen nach der zehnten Saisonniederlage weiter auf einem Abstiegsplatz.

Die Gechinger kassierten sechs Tage nach der 2:3-Niederlage beim VfL Mühlheim erneut den entscheidenden Gegentreffer unmittelbar vor dem Abpfiff.

Gegen die Tübinger lief am Samstag die zweite Minute der Nachspielzeit, als Alexander Pretsch auf Höhe des Anstoßkreises in ein Dribbling startete, den Ball verlor, dieser prompt auf die freie Seite zum Tübigner Marc Poerschke kam. Der lief über die freie rechte Seite davon, brachte das Spielgerät scharf nach innen, wo Lucas Schreijäg vor der überraschten SFG-Abwehr ins Netz köpfte. "Da haben wir uns nicht clever angestellt", ärgerte sich Trainer Benjamin Maier über diesen Nackenschlag. Den ersten Gegentreffer hatten die Gechinger fünf Minuten vor der Pause kassiert.

Nach dem frühen Führungstreffer nach acht Minuten durch Bastian Bothner nach Honigmann-Flanke zeigten die Gäste zwar in der Offensive ihre Qualitäten, Benjamin Maier haderte jedoch mit zwei guten Möglichkeiten, die die Null-Dreier noch vor der Linie vereitelten. Einmal, so die Überzeugung nicht weniger Zuschauer, hatte der Ball die Linie bereits überschritten gehabt.

Der Ausgleich fiel etwas überraschend, als Daniel Genuardi den Ball an die Unterkante der Latte setzte (40.). Auch hier gab es lebhafte Diskussionen: Tor oder nicht Tor? Einige Zuschauer fühlten sich gar an Wembley 1966 erinnert. Schiedsrichter Lukas Heim, der das Spiel mit einer langen Leine führte, zeigte jedoch sofort in Richtung Anstoßpunkt. Mit dem 1:1 ging es fünf Minuten später in die Kabinen.

Aber nicht nur Stephan Funk erlebte bald den nächsten Aufreger, als ein toller Schuss von Patrick Philipp an die Querlatte klatschte. "Wir haben einfach kein Spielglück", ärgerte sich der Gechinger Fußballchef über die verpasste Möglichkeit zum erneuten Führungstreffer in der 51. Minute. Gut zehn Minuten später versuchte es Jürgen Schechinger, doch der Tübinger Torhüter Max Steinhilber war auf dem Posten (62.).

Danach begann die Partie zu kippen. Die Gechinger verloren immer schneller die Bälle, Mohammed Arfaoui wurde immer stärker, Kenyan Price, Marc Poerschke und Florian Kurtz konnten mehrfach nur mit letztem Einsatz gestoppt werden. Das Unheil lag in der Luft.

In der 68. Minute bewahrte Schlussmann Andre Maidel in einer Eins-gegen-Eins-Situation die Gechinger vor dem zweiten Gegentreffer. Nach vorne passierte trotz der Einwechslung von Fabian Schneider bis auf einen Schuss von Bastian Bothner nichts mehr. Die Gechinger konnten die Bälle nicht mehr halten. Ein Punkt war ihnen offenbar zu wenig. Sie versuchten nicht, die Zeit herunterzuspielen sondern gingen auf Sieg. Das wurde bitter bestraft.

Trainerstimmen: Benjanin Maier, SF Gechingen: "Ich denke, das Spiel war ausgeglichen. Wir hatten zweimal Pech, dass der Ball nicht über die Linie ging, dazu bei einem Lattenschuss. In der zweiten Halbzeit wollten wir den Erfolg erzwingen. Das war zu hektisch."

Andreas Beyerle, SV 03 Tübingen: "Wir waren nach vorne richtig gut, auch wenn wir nicht die klaren Abschlüsse wie die Gechinger hatten. Aber wir haben geduldig gespielt und die Aufgabe fußballerisch gelöst. Es war für uns der erste Dreier in diesem Jahr. Natürlich war der Sieg etwas glücklich. Für die Gechinger tut es mir leid. Ich hoffe, sie bleiben drin."

Mannschaften: SF Gechingen: Andre Maidel, Patrick Philipp, Alexander Pretsch, Jens Kusterer, Dennis Carl, David Weinhardt (66. Andreas Kiwranoglou), Kevin Kielwein, Dominik Gräber, Jürgen Schechinger, Steffen Honigmann (76. Fabian Schneider).

SV 03 Tübingen: Max Steinhilber, Kosta Tahtsidis, Lucas Schreijäg, Kenyan Price (90.+3 Niklas Mayer), Mario Kuhn, (70. Felix Müller), Valentin Scholz, Daniel Genuardi (90.+3 Immanuel Stäbler), Oliver Braun, Florian Kurtz, Mohammed Arfaoui, Marc Poerschke (90.+3 Benjamin Schmid).

Tore: 1:0 (8.) Bastian Bothner; 1:1 (40.) Daniel Genuardi; 1:2 (90.+3.) Lucas Schreijäg.

Schiedsrichter: Lukas Heim; Assistenten Chris Lillig, Dane Becker.

Zuschauer: 150.