Der Marbacher Torwart Matthias Gißler (links) hat im eigenen Stadion seit 419 Spielminuten keinen Gegentreffer mehr kassiert. Foto: Marc Eich

Bezirksliga: Duell im Titelrennen geht weiter. Im Zweikampf mit punktgleichem Tabellenführer in "Verfolgerrolle".

Das Duell im Bezirksliga-Titelrennen geht weiter! Für den FV Marbach bleibt derzeit im Zweikampf mit dem punktgleichen Tabellenführer aus Gutmadingen (beide 63 Zähler) durch das um 13 Treffer schlechtere Torverhältnis die "Verfolgerrolle".

Für Marbachs Trainer Michael Henseleit ist in diesen Tagen nicht mehr die Spielqualität die oberste Priorität. "Uns fehlt die Leichtigkeit. Und diese wird jetzt bis zum Ende der Runde auch nicht mehr zurückkehren. Was aber nicht schlimm ist. Es geht nur noch darum, die Spiele zu gewinnen, die Punkte zu holen und sich bis zum letzten Spiel einen Zweikampf mit dem FC Gutmadingen zu liefern. Es ist schon einmal sehr beruhigend, dass wir drei Spieltage vor dem Ende zumindest die Aufstiegsspiele sicher haben. Da kann uns der FV Tennenbronn nicht mehr einholen."

So fällt das jüngste 3:0 gegen den FC Königsfeld in die Rubrik "glanzloser Arbeitssieg", was im Marbacher Lager jedoch niemanden davon abhält, sich über den Erfolg zu freuen. "Es war nach dem 1:3 gegen Pfaffenweiler wichtig, dass wir in der Defensive wieder kompakt stehen. Dies ist den Jungs gelungen. Sie haben nur zwei gefährliche Chancen der Königsfelder zugelassen."

Daheim ist der FV Marbach zuletzt ein unüberwindbares Bollwerk geworden. Fünf Siege in Serie, viermal hintereinander keinen Gegentreffer bekommen. Der Marbacher Torhüter Matthias Gißler kassierte auf eigenem Terrain 419 Minuten lang keinen Gegentreffer. Elfmal in der laufenden Runde hielt er seinen Kasten dabei komplett sauber. Mit 37:6 Toren und 37 Punkten ist der FVM zudem die mit Abstand beste Heimelf der Klasse.

Beim Blick auf das Restprogramm ist für Henseleit klar: "Die Gegner sind egal, wir müssen bei der DJK Donaueschingen II und gegen die DJK Villingen gewinnen. Dann bin ich mir sicher, dass es beim FC Gutmadingen am letzten Spieltag das Endspiel gibt, das sich viele Fußballfans in der Region erhoffen. Darauf freuen wir uns und arbeiten darauf konzentriert hin."

Zu diesem Spektakel würden eine Woche nach Pfingsten (15. Juni) mehr als 1000 Zuschauer erwartet. Dies bedeutet auch, dass eine der beiden überragenden Mannschaften in dieser Runde nur Vizemeister wird. "Na und! Damit können wir in jedem Fall gut leben", nimmt der Vorsitzende Matthias Konegen jeglichen Druck von Spielern und Trainern. "Dann spielen wir gerne die Aufstiegsspiele gegen den Bodensee-Vertreter Hegauer FV. Da hätten wir ein gut besuchtes Heimspiel – und nehmen diese Einnahmen gerne mit."

Coach Henseleit indes möchte natürlich den sportlich Maximalerfolg in der normalen Runde herausholen. Sein Blick geht allerdings nicht auf den 30. Spieltag, "sondern immer auf die nächste Begegnung. Gegen Königsfeld haben wir Geduld gebraucht, bis endlich das 1:0 gefallen ist. Wenn uns in der ersten Halbzeit früher ein oder zwei Tore aus den klaren Chancen gelingen, geht das Ergebnis höher aus."

Gästetrainer Jörg Klausmann war unterdessen trotz der Niederlage mit dem Auftritt seiner Elf nicht unzufrieden. "Es war im Vorfeld klar, was uns erwartet. Der Marbacher Sieg war natürlich verdient. Wir sind seit Wochen personell arg geschwächt. Schade war, dass wir das 0:0 aus der ersten Halbzeit nach der Pause nicht mehr so lange halten konnten. Wenn Marco Effinger nicht gleich in der 49. Minute das 1:0 gelingt, dann hätte es noch eine Weile länger spannend werden können."

Trotz aller Widrigkeiten ist der Vizemeister von 2017 noch Tabellenfünfter, obwohl er vier der vergangenen fünf Begegnungen verloren hat und dabei 18 Gegentreffer kassierte – nachdem es in den 22 Spielen davor lediglich 23 Gegentore waren.