Der SV Wittendorf wehrte sich gut gegen den Gast aus Reutlingen, am Ende fehlte das Quantchen Glück um weiterhin im Wettebewerb zu bleiben. Bei den Gästen war es Nakos Panagiotis der mit einem Dreierpack den Hausherren und dabei besonders dem Wittendorfer Keeper zu schaffen machte. Andreas Kern (8.) hatte die Young Boys aus Reutlingen in Führung geschossen, Adhanom Semere (88.) stellte den Endstand her. Den Ausgleich zum 1:1 erzielte Robin Huss (42.), den Ausgleich zum 2:2 Sandro Bossert (47.) und Robin Schillinger (81.), die Wittendorfer Südkurve war sofort da und sorgte insgesamt für eine tolle Atmosphäre. Foto: Heidepriem

Landesliga: Aufsteiger empfängt am Sonntag den Spitzenreiter aus Nagold.

Für den nach den letzten Ergebnissen auf einen Abstiegsplatz abgerutschten SV Wittendorf steht an diesem Spieltag das ungleiche Duell mit dem Tabellenführer VfL Nagold an.

SV Wittendorf – VfL Nagold (Sonntag, 15 Uhr). Das Duell mit dem Tabellenführer vor Augen, aber das fast viel wichtigere Duell in der kommenden Woche gegen den SV Seedorf im Sinn, das würde Wittendorfs Trainer Lukas Wuzik nicht sinngemäß unterschreiben: "Wir haben uns wenig in den Spielen gegen Böblingen, Zimmern und auch an diesem Wochenende gegen den VfL Nagold ausgerechnet. Für uns sind das Bonusspiele gegen Mannschaften, die unter normalen Umständen in einer anderen Liga spielen."

Ernüchternd war laut Wuzik die Leistung, nicht das Ergebnis im verloren gegangenen Spiel gegen den SV Zimmern: "Da hat nichts von Position eins bis 15 bei uns gestimmt, und wir sind gar nicht richtig in Zweikämpfe gekommen. Unser Spiel gegen den Ball war ganz schlecht. Das muss gegen den VfL Nagold wieder ganz anders aussehen." Wuzik erwartet, dass seine Mannschaft gegen die Nagolder wieder ganz anders auftritt.

Große Möglichkeiten, dem ein oder anderen Spieler eine Pause zu gönnen, hat Wittendorfs Trainer nicht. Die Alternativen vor allem in der Offensive fehlen ihm. Lucas Haug, schon seit einigen Spielen außer Form, würde eigentlich eine Denkpause gut tun. Dazu wird es aber wohl nicht kommen, da die Alternativen auf der Bank in der Offensive komplett fehlen.

Da haben die Nagolder natürlich ganz andere Möglichkeiten. Zumal noch hinter der einen oder andere Personalie noch ein Fragezeichen steht. So lag Wittendorfs Mittelstürmer Sandro Bossert die ganze Woche wegen einer Grippe ebenso Kai Totzl flach. Stefan Jos Einsatz ist ebenfalls aufgrund einer Wadenverletzung fraglich.

Wuzik wird sich aber mit seinem Team vor dem Tabellenführer nicht verstecken: "An der defensiven Grundausrichtung hat es gegen den SV Zimmern nicht gelegen, dass wir so klar verloren haben. Mit der Einstellung wie in Zimmern hätten wir auch mit elf Mann auf der Torlinie vier Gegentore bekommen."

"In erster Linie werden wir versuchen, in Wittendorf unser Spiel durchzubringen", schaut der Nagolder Trainer mehr auf die eigenen Stärken. Die für Nagolder Verhältnisse Flut an Gegentoren (zwei gegen den TSV Ofterdingen) resultieren aus Situationen, die man in die Rubrik Sonntagsschuss und Billardtor einordnen kann.

Hier dürfte der VfL-Coach als erstes den Hebel ansetzen, denn vor der Nagolder Viererkette hatte der TSV Ofterdingen ungewohnt viel Ballbesitz. "Das müssen wir in Wittendorf anders lösen, denn auf dem kleinen Platz wechseln die Situationen schneller und ist weniger Raum für Konter", sagt Redzepagic. Ihm schwebt eine 4-2-3-1-Variante vor, mit der Wittendorf schon früh im Spielaufbau gestört werden kann. "Dann müssen wir jedoch auch die daraus resultierenden Fehler nutzen", fordert Redzepagic.

Eine Aufgabe, der Luka Kravoscanec und Ex-Profi Pascal Reinhardt nachkommen sollen. Von wem die beiden aus dem Mittelfeld heraus unterstützt werden, ließ der VfL-Coach offen. Einer der ersten Kandidaten dürfte VfL-Kapitän Matthias Rebmann über die rechte Außenbahn sein. Hinter der Spitze Luka Kravoscanec ist der Platz von Pascal Reinhardt, der gegen den TSV Ofterdingen in der zweiten Halbzeit erstmals ohne Maske aus der Kabine zurückkam.