Guter Rat ist nach der Pleite gegen den FSV Frankfurt teuer für Gießens Trainer Daniyel Cimen. Foto: Eibner Foto: Schwarzwälder Bote

Regionalliga: Ernüchterung beim FC Gießen nach schwachem Start

Mit dem FC Gießen stellt sich ein Aufsteiger am Samstag in der Bizerba-Arena vor.

Das Team von FC-Trainer Daniyel Cimen holte sich in der abgelaufenen Saison in der Hessenliga, die vergleichbar ist mit der Oberliga Baden-Württemberg, den Titel und sicherte sich so den Sprung in die Regionalliga Südwest. Doch im Gegensatz zu Vizemeister FC Bayern Alzenau, der über die Relegation den Aufstieg schaffte, sind die Mittelhessen bislang noch nicht so richtig in der 4. Liga angekommen.

Während Alzenau aus den ersten sechs Partien satte elf Punkte einfuhr, brachte es Gießen bislang gerade Mal auf vier Zähler. Dies ist wohl auch dem Umbruch im Kader des FCG geschuldet. Denn in der Sommerpause verließen gleich zehn Spieler den Klub während fünf Neuzugänge kamen; darunter mit Jure Colak (Wormatia Worms) und Marco Koch (FSV Frankfurt) zwei gestandene Regionalligaspieler. Doch die Gießener Aufstiegseuphorie erhielt gleich am ersten Spieltag einen Dämpfer: 1:7 verlor der FC das Auftaktspiel bei der SV Elversberg und auch im ersten Heimspiel ging das Cimen-Team mit einer 0:2-Niederlage gegen den FC Homburg.

Den ersten Lichtblick gab es für die Mittelhessen mit dem 1:0-Auswärtserfolg beim FK Pirmasens. Gut schlug sich der Neuling auch im Derby gegen den TSV Steinbach-Haiger, wenngleich am Ende eine 0:1-Niederlage zu Buche stand. Dafür holte der FC im Aufsteigerduell beim TuS Rot-Weiß Koblenz mit einem 0:0 den nächsten Zähler.

Einen weiteren Dämpfer gab es allerdings am vergangenen Wochenende im Hessen-Derby gegen den FSV Frankfurt. 0:3 (0:1) hieß es am Ende gegen die Kicker aus Bornheim, die Gießen in allen Belangen überlegen waren. Dabei leitete mit Torhüter Frederic Löhe, der unter anderem schon bei Bundesligist Borussia Mönchengladbach unter Vertrag stand, ausgerechnet einer der Gießner Routiniers die Niederlage gegen den FSV ein. Der Keeper leistete sich nach acht Minuten einen kapitalen Fehlpass, den Muhamed Alawie erlief und zum 0:1 einschoss. In der zweiten Hälfte machten dann wiederum Alawie und Steffen Straub mit den Treffern zum 2:0 und 3:0 den Deckel drauf für Frankfurt. "Wir hatten uns eigentlich viel vorgenommen, haben aber die Partie nie offen gestalten können, da wir im Spiel nach vorne zu ungefährlich waren. So sind wir nach dem ersten Gegentor nie ins Spiel zurückgekommen", resümierte FC-Trainer Cimen

Die Zeichen der Zeit hat auch der sportliche Leiter des FC, Franz Gerber erkannt: "Wir können in dieser Klasse nicht mitspielen – nicht mit diesem Personal!" Aber dem ehemaligen Bundesligaprofi sind die Hände gebunden, für personelle Verstärkungen fehlt den Mittelhessen das Geld.