Umkurven die Baiersbronner (wie hier links gegen Dettlingen-Bittelbronn) auch den nächsten Gegner aus Sulz? Foto: Wagner

Bezirkspokal: Kommendes Wochenende wird das Viertelfinale ausgespielt – Überraschungen sind dabei nicht ausgeschlossen.

Zum Kehraus der ersten Saisonhälfte steht kommendes Wochenende das Bezirkspokal-Viertelfinale vor der Tür. Wettertechnisch stehen die Chancen gut, dass alle vier Begegnungen stattfinden können.

SV Tumlingen-Hörschweiler – SG Herzogsweiler-Durrweiler (Samstag, 14 Uhr). Die Siegesserie der Gäste ist vergangenen Sonntag im Bezirksliga-Spitzenspiel gegen den Tabellenführer aus Empfingen gerissen. Das war zwar ärgerlich aus Weilemer Sicht, aber die Leistung des Tabellendritten war nach Ansicht des Spielertrainers Ümit Dagistan mehr als in Ordnung, "wir haben nur unsere Chancen nicht genutzt. Ähnlich ist es uns auch zuvor im Spiel gegen Dornhan ergangen".

Wenn es mit dem Einzug ins Pokalhalbfinale klappen sollte, könne seine Mannschaft mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen. Dagistan mahnt aber, man dürfe den B-Ligisten keinesfalls unterschätzen: "Wir haben uns vorgenommen, es bis ins Endspiel zu schaffen, da können wir es uns nicht erlauben, einen B-Ligisten auf die leichte Schulter zu nehmen." Dagistan wird etwas durchrotieren und neben seiner Person seinen Co-Trainer Michael Züfle sowie Matthias Maier und Matthias Dieterle voraussichtlich von Anfang an spielen lassen.

Nichts zu verlieren

Auf der Gegenseite geht sein Gegenüber auf der Trainerbank, Bernd Störzer, das Spiel mit einer realistischen Einschätzung an: "Wir sind in diesem Spiel als B-Ligist gegen einen ambitionierten Bezirksligisten der Außenseiter, haben aber nichts zu verlieren." Die Formkurve des Kreisliga B-Tabellenführers fiel in den letzten Wochen etwas ab, das gibt Störzer auch offen zu: "Wir haben in der ganzen Runde auf dem Trainingsplatz sehr viel gearbeitet, aber in den letzten Partien hat bei meinen Spielern etwas die geistige und körperliche Frische gefehlt. So erklären sich auch die vielen Gegentore."

Der B-Ligist hat auf dem Weg ins Viertelfinale mit dem TuS Ergenzingen einen Bezirksligisten aus dem Wettbewerb geworfen und setzt auf seinen Heimvorteil, auch der tiefe enge Platz sollte den Gastgebern entgegenkommen.

SG Vöhringen – SG Ahldorf-Mühlen (Samstag, ab 14 Uhr). Tabellarisch ragt die Begegnung der beiden Bezirksligisten heraus. Im Duell der beiden Tabellennachbarn empfängt der punktgleiche Tabellenfünfte den Tabellensechsten, wobei die Gäste aus Ahldorf-Mühlen ein Spiel mehr absolviert haben.

"Im Pokal", so Ahdorf-Mühlens Trainer Andreas Hug, "gelten bekanntlich andere Gesetze", und so möchte er auch das gewonnene Rundenspiel gegen die Bradtke-Truppe nicht überbewertet wissen: "Vöhringen ist auswärts noch eine Spur unangenehmer zu bespielen. Sie spielen sehr diszipliniert und haben mit Edwin Sieg, Marc Geiser und Tobias Tews sehr gute Offensivspieler in ihren Reihen. Wir wollen natürlich unbedingt ins Halbfinale einziehen und rechnen mit einem Spiel auf Augenhöhe." Dabei wird allerdings Sven Saile aufgrund seiner Rot-Sperre fehlen.

Gut gegen den Ball arbeiten

Die Vöhringer werden wohl wenn der Wettergott mitspielt zum ersten Mal nach langer Zeit wieder auf ihrem Hauptplatz an der Festallee auflaufen. In den letzten Wochen wurde dort eine Berieselungsanlage verlegt und der Rasen frisch eingesät. Vöhringens Trainer Markus Bradtke freut sich auf die Partie und hat gleichzeitig großen Respekt vor dem Gegner. Er blickt spitzbübisch voraus: "Wir wollen nur ein Tor mehr erzielen als der Gegner."

Seine Mannschaft müsse vor allem gut gegen den Ball arbeiten und die Bälle der Gäste in die Tiefe verhindern. "Die Ahldorf-Mühlener haben sich in den letzten Wochen nach ihrem nicht so guten Saisonstart wieder gefangen und haben mit Tobias Schmollinger einen überragenden Fußballer in ihren Reihen", sagt Bradtke. Bis auf den Langzeitverletzten Denis Groh stehen den Gastgebern wohl alle Spieler zur Verfügung. Auch der angeschlagene Marc Geiser dürfte für das letzte Pflichtspiel des Jahres rechtzeitig fit werden.

TSF Dornhan II – SF Salzstetten (Samstag, ab 14 Uhr). Bei den SF Salzstetten unter Trainer Michael Müller läuft es diese Saison noch nicht rund. Viele Spiele verlor der Bezirksliga-Vorletzte knapp – auch deshalb, da die Salzstetter in der Offensive nicht richtig zünden, 15 Treffer sind der zweitschlechteste Wert nach dem abgeschlagenen Tabellenletzten Mitteltal-Obertal.

"Von der Papierform her haben wir im Vergleich zu den anderen Mannschaften zwar das vermeintlich einfachste Los, aber wir werden den Gegner garantiert nicht unterschätzen. Ein Halbfinaleinzug wäre vor der Winterpause ein kleines Erfolgserlebnis für uns in einer ansonsten recht schwierigen ersten Saisonhälfte", sagt Müller.

Gegner Paroli bieten

Dornhans "Zweite" hat in den Runden zuvor mit dem Lokalrivalen Marschalkenzimmern, dem ASV Nordstetten und der SG Talheim ausnahmslos A-Ligisten aus dem Wettbewerb befördert und möchte jetzt auch gegen einen Bezirksligisten weiter für Furore sorgen. Dornhan hat damit ihrer Ersten Mannschaft im Pokalwettbewerb ganz gehörig die Schau gestohlen, die in der Runde zuvor in Baiersbronn gescheitert war. Dornhans Spielertrainer Philipp Lehr fühlt sich pudelwohl in der Außenseiterrolle für das Spiel gegen die Sportfreunde: "Wir haben nichts zu verlieren und werden versuchen, dem Bezirksligisten so lange wie möglich Paroli zu bieten."

In der laufenden Runde, in der Dornhans "Zweite" den fünften Tabellenplatz belegt, war aufgrund des großen Verletzungspechs der "Ersten" unter den gegebenen Bedingungen nicht mehr möglich. Ein Überwintern im Pokalwettbewerb wäre ein großer Motivationsschub.

SV Baiersbronn – VfR Sulz (Sonntag, ab 14 Uhr). Der letztjährige Bezirkspokalhalbfinalist SV Baiersbronn hat zuletzt in der Bezirksliga den Anschluss an das Spitzentrio verloren, und ihr Spielertrainer Sebastian Braun weiß auch warum: "Die Einstellung hat meiner Meinung nach nicht mehr gestimmt, wir haben uns zu viele individuelle Fehler geleistet. Das ärgert mich, da wir vor den drei Spielen vorne dran waren."

Keine Ausreden

Zuletzt mussten sich die Murgtäler in Dornstetten mit einem Unentschieden begnügen. Den möglichen Sieg schenkte die Mannschaft in der Schlussminute her. Braun nimmt seine Mannschaft für das Pokalspiel am Sonntag in die Pflicht: "Wir müssen gegen die Sulzer alles in die Waagschale werfen, um ins Halbfinale einzuziehen. Ausreden werden wir keine gelten lassen. Unser großes Ziel ist der Finaleinzug."

Die Sulzer Mannschaft inklusive ihres Trainers Markus Bantle schiebt die Favoritenrolle ganz klar den Murgtälern in die Schuhe: "Wir haben zwar das Rundenspiel gegen die Baiersbronner gewonnen, aber haben uns nach dem Spiel gefragt wie uns das gelungen ist." Der Bezirksliga- Aufsteiger hat sich mit den beiden Siegen gegen den Landesliga-Absteiger Ahldorf-Mühlen und zuvor gegen die SpVgg Freudenstadt Luft im Abstiegskampf verschaffen können. Jetzt wäre der Einzug ins Bezirkspokalhalbfinale die Krönung eines mehr als erfolgreichen Jahres.

Im bevorstehenden Spiel wird Alin-Martian Cozma nach seinem Kopfstoß gegen Ahldorf-Mühlens Abwehrchef Thomas Müller nicht dabei sein. Er sah dafür die Rote Karte und wird fehlen.