Der frühere Villinger Christian Jeske (Zweiter von links) freut sich mit seinem Rielasinger Team über den Pokaltriumph nach einem überlegen geführten Finale. Foto: Sigwart

2000 Zuschauer sehen im Villinger Friedengrund 6:1-Finalsieg gegen VfR Hausen. Letztes Spiel des Ex-Nullachters Jeske.

Der Verbandsligist FC Rielasingen-Arlen ist in diesem Jahr der Pokalsieger-Nachfolger des FC 08 Villingen. Im "Wohnzimmer" der Nullachter besiegten die Rielasinger im südbadischen Finale vor 2000 Zuschauern einen überforderten VfR Hausen mit 6:1 (5:0).

Lob von Nedzad Plavci Der Torjäger des FC 08 verfolgte das Endspiel von den Zuschauerrängen aus und lobte nach dem Schlusspfiff den neuen Cup-Sieger. "Die Rielasinger sind ein würdiger Pokalsieger, haben ja nicht nur uns auf dem Weg ins Endspiel ausgeschaltet, sondern auch weitere starke Gegner wie Bahlingen und den Freiburger FC." Begleitet von rund 1200 Anhängern (500 Fans hatten den VfR Hausen unterstüzt) führte der Favorit nach nur 20 Minuten mit 4:0 – der Rest war für die Rielasinger, die erstmals in ihrer Vereinsgeschichte Pokalsieger wurden, nur noch Kür. Ein glücklicher Trainer Jürgen Rittenauer würde sich in der ersten DFB-Pokalrunde nun natürlich die üblich verdächtigen Top-Teams wie Bayern oder Dortmund wünschen, "aber für uns ist die Tatsache, überhaupt dabei sein zu dürfen, schon eine große Sache", so der Rielasinger Coach.

Fast perfekte Organisation

Der "Hausherr", der FC 08 Villingen, legte eine fast perfekte Organisation hin. Der kleine Schönheitsfehler? Nach 30 Spielminuten war das Bier – aufgrund der warmen Temparaturen sicherlich nicht überraschenden starken Nachfrage – kurzzeitig ausgegangen. Bei vier Lieferanten orderten die Gastgeber aber blitzschnell nach. Der FC 08 hatte in allen Bereichen insgesamt 65 Helfer im Einsatz und profitierte nicht nur voll von den Catering-Einnahmen, sondern partizipierte auch an den Eintrittsgeldern.

Villingen kann hoffen

Thomas Schmidt, Präsident des Südbadischen Fußballverbandes, zeigte sich angetan von den Rahmenbedingungen im Friedengrund und lobte den FC 08. "Villingen bleibt mit dieser Infrastruktur weiter für uns als fixer Finalort eine interessante Option." Thomas Schmidt will nun mit seinen Präsidiumskollegen und allen Bezirksvorsitzenden in Südbaden das Thema "zeitnah" weiterdiskutieren. Möglich sei aber vor allem auch, so Thomas Schmidt, dass es zukünftig neben dem Austragungsort Villingen dann nur noch eine weitere fixe Alternative gibt.

Tolle Abschiedsgeschichte

Christian Jeske, viele Jahre Leistungsträger bei den Villingern und bisher Spieler beim FC Rielasingen, freute sich am Donnerstag über einen perfekten Abschluss seiner Karriere. In der 76. Minute wurde der Offensivakteur in seinem letzten Spiel eingewechselt. Der Pädagoge wird beruflich bedingt nach Zürich wechseln, will dort aber nicht mehr für einen anderen Klub weiterspielen. Nach dem Schlusspfiff strahlte Christian Jeske. "Es ist eine schöne Geschichte für mich, ausgerechnet hier in Villingen noch den Pokal zu holen. Unsere Mannschaft hat diesem Endspiel regelrecht entgegengefiebert und war von der ersten Minute an total fokussiert. Für den FC Rielasingen ist es großartig, erstmals im DFB-Pokal dabei zu sein. Jetzt wünschen wir uns alle einfach einen attraktiven Gegner in der ersten Hauptrunde."