Sebastian Sauter (am Ball), hier noch im Trikot der DJK Donaueschingen, spielt jetzt für den FC Rielasingen-Arlen, der im DFB-Pokal auf Borussia Dortmund trifft. Foto: Verein

DFB-Pokal: Sebastian Sauter im Spiel gegen Dortmund dabei. Außenverteidiger neu beim FC.

Blumberg-Nordhalden - In der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals bekommt es der FC Rielasingen-Arlen mit einer ganz großen Nummer im deutschen Fußball zu tun: Die Mannschaft von Trainer Jürgen Rittenauer trifft auf Borussia Dortmund, den amtierenden DFB-Pokalsieger.

Die Fußballfans im Hegau stehen Kopf, seit Losfee Sebastian Kehl den Amateuren die Mutter aller Spiele beschert hat. Die laut dem Papier so ungleiche Begegnung strahlt bis Blumberg aus – denn im Kader des FC Rielasingen-Arlen steht seit Kurzem ein Blumberger: Sebastian Sauter aus Nordhalden.

Sebastian Sauter ist 20 Jahre alt, hat im vergangenen Jahr sein Abi gemacht und befindet sich gerade im ersten Ausbildungsjahr zum Zimmerer. Das liegt nahe, sein Vater hat in Nordhalden eine Holzbau-Firma, die auf Holzhäuser in Niedrigenergiebauweise, Innenausbau und Treppenbau spezialisiert ist. Erste Fußball-Station von Sebastian Sauter waren die Bambini des FC Riedöschingen, dann ging's für über drei Jahre zum FC Schaffhausen, anschließend zur DJK Donaueschingen und zum FC 08 Villingen. Als Aktiver begann er seine Laufbahn in der Landesliga bei der DJK Donaueschingen, bei dem er zwei Jahre verbrachte. Zum Ende dieser Spielzeit erfolgte dann der Wechsel zum FC Rielasingen-Arlen.

Der Verpflichtung beim Verbandsligisten gingen vier Probetrainings voraus, bei denen sich der Nordhaldener bewähren musste – was ihm gelang. Sebastian Sauter ist gelernter Außenverteidiger und gilt als guter Freistoß-Schütze. Bei der DJK hatte er einen Stammplatz, den muss er sich beim FC Rielasingen-Arlen erst erkämpfen. "Ich lasse alles auf mich zukommen und wenn ich eine Chance erhalte, dann versuche ich, diese zu nutzen", sagt der junge Mann. Sein Vater und seine Mutter hätten ihn immer unterstützt, vor allem in der Zeit, als er selbst noch nicht Autofahren durfte, aber für auswärtige Vereine die Fußballschuhe schnürte.

Die Auslosung zur ersten DFB-Pokal-Hauptrunde verfolgte Sebastian Sauter zusammen mit seinen neuen Vereinskameraden im Clubheim des FC Rielasingen-Arlen. Da war sogar ein Team des Südwestrundfunks mit dabei. Er selbst nutzte den Termin vor allem dafür, sich mit seinen neuen Mitspielern bekannt zu machen. Die Stimmung sei gigantisch gewesen, nachdem Borussia Dortmund als Gegner feststand. "Ich habe in erster Linie gehofft, dass wir einen Erstligisten zugelost bekommen", erzählt der 20-Jährige, dessen Lieblingsverein der FC Bayern ist.

Anhänger wollen ihr Team kämpfen sehen

Ob Sebastian Sauter bei dem Pokalkracher in der Stammelf stehen wird, ob er eingewechselt wird oder ob er das ganze Spiel auf der Ersatzatzbank verbringen wird, darüber macht er sich im Augenblick keine großen Gedanken. "Ich bin froh, überhaupt dabei sein zu dürfen", sagte er ganz bescheiden. Als Außenverteidiger bekäme er es womöglich mit Ousmane Dembélé zu tun, dem Rechtsaußen von Borussia Dortmund. "So schnell wie der, bin ich aber nicht", sagt Sebastian Sauter. Muss er auch nicht. Bei David-gegen-Goliath-Spielen wollen die David-Anhänger ihr Team vor allem kämpfen sehen. Tun sie das, dann dürfen sie auch verlieren.

Mit dem Erfolg im südbadischen Pokal gegen den VfR Hausen hat sich der Verbandsligist 1. FC Rielasingen-Arlen für die ersten Runde des DFB-Pokals der Saison 2017/18 qualifiziert, an der 64 Mannschaften teilnehmen: Die Teams der Bundesliga und der zweiten Bundesliga, die Verbandspokalsieger der 21 Landesverbände sowie die ersten Vier der dritte Liga des abgelaufenen Spieljahres. Die Hegauer haben dabei auf jeden Fall Heimrecht und dürfen sich über Einnahmen in Höhe von 115.000 Euro freuen. Wann und wo genau das Spiel gegen Dortmund ausgetragen wird, stand am Montag nicht fest.