Für diese Flutlicht-Masten sind die Verantwortlichen vom FC Königsfeld weit gefahren. Foto: Bundesmann

Flutlicht: Königsfelder sind 21 Stunden lang auf Achse. Schnäppchen im Internet. Begeistert vom SV Dohren.

Der FC Königsfeld ist nicht nur aktueller Spitzenreiter in der Bezirksliga – die Verantwortlichen kommen auch auf tolle Ideen. Drei Flutlichtmasten für ihren Rasenplatz kauften die Königsfelder im Internet. Sie nahmen dafür 21 Stunden Autofahrt in Kauf.

Trainer und Mannschaft des Bezirksligisten hatten seit langer Zeit den Wunsch, dass an ihrem Rasenplatz eine Flutlichtanlage installiert wird. Der Hintergrund: Gerade in diesen Wochen, in denen es wieder früher dunkler wird, aber der Rasenplatz für das Training noch trocken genug ist, müssen die Jungs um Trainer Jörg Holik, weil es eben bislang kein Licht auf dem grünen Gelände gibt, auf den harten Ascheplatz ausweichen. Das große Problem bisher war der Kostenpunkt. Allein ein Flutlichtmast kostet rund 2000 Euro.

Die Königsfelder schauten im Internet nach – und landeten tatsächlich einen Zufallstreffer, denn Flutlichtmasten werden bekanntermaßen im Ebay-Kleinanzeiger nicht jeden Tag angeboten. Ein gewisser Kreisligist SV Dohren bot günstig drei Masten für insgesamt nur 800 Euro an. Aber wo bitte liegt die Gemeinde Dohren?

Die Jungs vom FC Königsfeld schauten auf der Landkarte nach. Dohren liegt rund 60 Kilometer nordwestlich von Osnabrück.

Der Königsfelder Angreifer Christian Moosmann machte den Flutlichtmast-Deal mit den Dohrenern perfekt. Nun musste nur noch eine Frage geklärt werden: "Wie bekommen wir denn die drei Masten in den Schwarzwald?"

Torhüter Patrick Rominger, beruflich verantwortlich bei einer großen Dachbaufirma in Überlingen, fand die Lösung. "Ich habe einen zwölf Meter langen Anhänger für die jeweils 18 Meter langen Flutlicht-Masten von einer mir bekannten Rohr-Spezialfirma am Bodensee organisiert".

Dietmar Eschner, der Vorsitzende des FC Königsfeld, hat seitdem noch mehr Respekt vor seinem Keeper. "Mit so einem langen Ding als Anhänger würde ich mich jedenfalls nicht auf die Straße trauen." Patrick Rominger setzte sich aber ans Steuer, begleitet von seinem "Co-Piloten" Michael Moosmann, dem Spielausschuss-Vorsitzenden des Klubs.

Nachts um drei Uhr ging es für Rominger und Moosmann los ins 735 Kilometer entfernte Dohren. Lunch-Pakete waren mit an Bord. Mittags erreichten die beiden ihr Ziel. Eine große Pause? Von wegen! Mit Hilfe eines Frontladers wurden die drei Masten in nur einer Stunde auf den Transporter gelegt. Gleich anschließend ging es schon wieder zurück in den Schwarzwald – wieder saß der Schlussmann am Steuer.

Um Mitternacht waren die Königsfelder Transport-Spezialisten wieder am Sportplatz angekommen.

"Der SV Dohren spielt in der 2. Kreisklasse, besitzt ein fantastisches Sportgelände und hat viele nette Leute im Verein, die uns sehr geholfen haben", berichtete Patrick Rominger.

Zeitnah werden die drei Flutlichtmasten aufgebaut, der vierte stand bereits. Dieser beleuchtete bisher den Hartplatz und kann gedreht werden.

Mit dem SV Dohren wollen die Königsfelder auch zukünftig enger "zusammenarbeiten". Ein Trainingslager im Norden Deutschlands ist im Winter schon angedacht. Damit endet die Geschichte aber noch nicht.

Für das neue Vereinsheim, das in zehn Tagen eingeweiht wird und sehr gelungen ist, kauften die Königsfelder Spieler – ebenfalls im Internet – aus Bayern günstige Geräte für ihren Kraftraum ein. Diese holten dann Dietmar Eschner und Torhüter Mike Sommer persönlich ab. Ein Spitzenreiter muss eben manchmal kreativ sein.