Die meisten Zweikämpfe im Mittelfeld in Holzhausen gingen an die Gäste. Hier setzte sich der Böblinger Spieler aber gegen Apostol Muzac zu rustikal durch. Foto: Wagner

Landesliga: Team klar unterlegen, aber dennoch mit Chance auf Heimsieg. Deutliche Steigerung nötig.

Das letzte Heimspiel des Jahres ist gespielt, und immer noch hängt der FC Holzhausen auf einem Abstiegsplatz fest. Der Rückstand zum rettenden Ufer ist zwar nicht allzu groß, die noch anstehenden drei Aufgaben aber haben es in sich.

Beim nach der Derbyniederlage um seine Position kämpfenden Tabellenzweiten SV Zimmern, bei dem derzeit auf einer Erfolgs- (und Glücks-)welle reitenden Spitzenreiter VfL Nagold und beim mit Sicherheit hoch motivierten Bezirksnachbarn SV Wittendorf stehen der Mannschaft von Onur Hepkeskin noch schwere Prüfungen ins Haus.

Will man bis zum Jahresende daher nicht mit leeren Händen da stehen, muss auf jeden Fall eine deutliche Steigerung gegenüber dem Unentschieden am Sonntag gegen den SV Böblingen her. Zwar konnte man die angesichts der Qualität in der Mannschaft fast unglaubliche Negativserie von fünf Niederlagen in Folge stoppen, "und daher müssen wir auch einmal mit dem einen Punkt zufrieden sein", so Trainer Onur Hepkeskin. Auch er hat allerdings registriert, auf welch dünnem Eis sich seine Mannschaft über fast die komplette Spielzeit gegen einen überlegenen Gegner bewegte.

Anschauungsunterricht erhielten die Gastgeber dabei vor allem hinsichtlich einer erfolgreichen Arbeit im Mittelfeld, in dem auf Seiten der Böblinger Besim Ramadani und Daniel Fredel immer wieder erfolgreich ihre Gegenspieler schon früh attackierten und gefühlte 80 Prozent der Zweikämpfe in der Zentrale für sich entschieden.

Nach den vielen Ballverlusten des FC Holzhausen war dann der Weg beim Umschaltspiel nicht mehr weit in die Spitze, wo beim SV Böblingen rechts mit Torjäger Sascha Raich und links mit Andre Esteves zwei gefährliche Stürmer auf die Anspiele lauerten. Dabei hatten die Hausherren Glück, dass Esteves mehrfach einen Schritt zu früh startete und mit einem Abseitspfiff gestoppt wurde, das Gespann dabei einmal aber vermutlich falsch lag.

Chancen auf weitere Treffer hatte der SV Böblingen dennoch genug. Der Tabellen-Fünfte profitierte dabei auch von einem zu zaghaften Abwehrverhalten der Gastgeber, die nie richtigen Zugriff auf ihre Gegenspieler fanden und sie auch vor dem eigenen Strafraum oft zu spät angriffen. Dazu kamen individuelle Fehler etwa bei Innenverteidiger Raphael Ruf, der sich nach einem unnötigen Ballverlust beim Rettungsversuch gegen Marc Hetzel in der 78. Minute fast die nächste Rote Karte eingehandelt hätte.

Zum Glück für den FC Holzhausen war nicht nur in dieser Szene Torwart Andre Maidel auf dem Posten, der als bester Spieler seiner Mannschaft schon in der ersten Halbzeit gleich mehrfach einen Rückstand verhinderte. Pech für den Keeper, dass ihm unmittelbar nach einer starken Parade ein eigentlich zunächst harmlos aussehender Schuss von Sascha Raich zum Ausgleich unter dem Arm hindurch ins Netz rutschte.

Die Anzahl der Torgelegenheiten für den FC Holzhausen hielt sich dagegen in engen Grenzen, auch wenn sie hochkarätig waren. Meist fehlte das Tempo bei den Aktionen nach vorne, allerdings mit drei Ausnahmen. Unmittelbar vor dem Führungstreffer hätte Ilie Iordache schon das 1:0 machen müssen, schoss frei stehend aber den ebenfalls stark aufspielenden Böblinger Abwehrchef Philip Kalmbach an. Und dann folgte neben dem Tor von Dominik Bentele in der Nachspielzeit noch die Riesenchance für Felix Loch, als er allein auf den Gäste-Torwart zusteuerte, ihn aber nicht bezwingen konnte. Verdient wäre ein Sieg zwar nicht gewesen, gerne mitgenommen hätte man die drei Punkte aber natürlich schon.