Der FC Holzhausen setzt seinen Lauf fort. Foto: Heidepriem

Landesliga: Glanzlos weiter aus dem Keller. Gastgebern genügt ein Doppelschlag zum dritten Sieg in Serie. 

FC Holzhausen – SV Seedorf 2:1 (2:0). Den Abstand zu den gefährdeten Tabellenplätzen weiter vergrößert hat mit dem dritten Sieg in Folge gestern der FC Holzhausen. Zufrieden war der Trainer nach dem Erfolg im Nachholspiel gegen den SV Seedorf aber nicht; ganz im Gegenteil.

"Die schlechteste Saisonleistung; absolut nicht Landesliga reif", urteilte Onur Hepkeskin, während sich auf der anderen Seite Spielertrainer Tobias Heizmann mit dem Auftritt seiner Truppe zufrieden zeigte, "denn wir waren auf Augenhöhe mit Holzhausen." Allerdings: "Am Ende hat der Gegner ein Tor mehr erzielt, und das zählt nun einmal im Fußball", so Heizmann nach den beiden Treffern schon in der ersten Halbzeit per Doppelschlag.

Bis dahin hatten die Gäste das Spiel der über weite Strecken viel zu statisch agierenden Hausherren mit einer taktisch soliden und läuferischen Glanzleistung erfolgreich schon im Ansatz erstickt. Eine Viererkette wartete meistens etwa zehn Meter nach der Mittellinie und attackierte immer wieder erfolgreich die in der Zentrale unterbesetzten Gastgeber, die vorne mit vier Mann praktisch auf einer Linie agierten.

Dadurch waren zwar die Flügel besetzt, aber die Bälle kamen in der Anfangsphase kaum einmal sinnvoll und verwertbar nach vorne, so dass die mit den beiden Routiniers Tobias Bea und Tobias Heizmann in der Zentralverteidigung agierenden Seedorfer zunächst keine gefährlichen Aktionen überstehen mussten. Selbst gelang es ihnen aber auch nicht über ihre beiden Spitzen, den "Wandspieler" Kevin Kitiratschky und daneben Johannes Wernz, trotz einiger Ballgewinne Gefahr in den Strafraum des FC Holzhausen zu tragen.

Fast aus dem Nichts gingen die favorisierten Gastgeber gegen den Tabellenvorletzten in der 33. Minute aber dann doch in Führung. Wieder einmal schlug Janik Michel zu, der nach einer weiten Flanke von Riccardo Spataro mit einer Kopfball-Bogenlampe über Fabian Dittmer zum 1:0 erfolgreich war. Hinter ihm stand zudem Ovidiu-Marcel Gaber frei und die Innenverteidigung des SV Seedorf sah in dieser Szene schlecht aus.

Mit einem Geniestreich legte bereits drei Minuten später Dominik Bentele den zweiten Treffer nach. Einen Freistoß aus 25 Metern zirkelte der Spieler mit der Nummer 7 über die Mauer und akkurat zum 2:0 ins linke Eck. "Das war natürlich schon gut gemacht", zollte auch Tobias Heizmann dem Schützen Respekt, ärgerte sich aber trotzdem: "Die machen aus eineinhalb Chancen zwei Tore; mega-ärgerlich."

Der Ärger aus Sicht des SV Seedorf ging auch nach dem Seitenwechsel weiter. Gleich zwei Mal hatte man die große Chance zumindest zum Anschlusstreffer, doch zunächst scheiterte Kevin Kitiratschky mit einem Freistoß am glänzend reagierenden Kevin Fritz, der auch den Nachschuss von Tom Ritzel aus kürzester Distanz noch unschädlich machte (52.). Zehn Minuten später war bei der nächsten gefährlichen Torannäherung von Tom Ritzel nach einem von der Abwehr unterschätzten weiten Einwurf von Kevin Kitiratschky der Keeper zwar schon geschlagen, doch Roland Hoch schlug das Leder noch vor der Linie weg.

Nach diesen Schrecksekunden waren wieder die Einheimischen am Zug, die allerdings durch Janik Michel, der den Torwart nach einer 3:1-Überzahlsituation bereits überspielt hatte, aber danach zu weit abgetragen wurde, und Marcel Gaber die große Doppelchance zur endgültigen Entscheidung in der 68. Minute fast kläglich her schenkten. Auch Marc Wissmann zielte aus 16 Metern nach einem Eckball knapp rechts daneben (73.) und die Tür für die Gäste blieb noch offen.

Zu mehr als dem Anschlusstreffer durch einen von Tobias Bea in der Nachspielzeit verwandelten Elfmeter nach einem Zusammenprall von Torwart Kevin Fritz mit Mario Grimmeißen reichte es aber nicht mehr. Kurz zuvor hatte Johannes Wernz vom guten Schiedsrichter Marcel Lalka nach einem unnötigen und überharten Einsatz gegen Raphael Ruf die Ampelkarte gesehen. Und direkt nach dem Anpfiff nach dem 2:1 pfiff der Unparteiische die Begegnung zur Erleichterung der Einheimischen auch sofort ab.

FC Holzhausen: Kevin Fritz, Raphael Ruf, Dominik Bentele (82. Apostol Muzac), Marc Wissmann, Janik Michel, Riccardo Spataro, Ovidiu-Marcel Gaber (68. Felix Plocher), Domenico Mosca, Roland Hoch, Lars Eschment, Thomas Heinz.

SV Seedorf: Fabian Dittmer, Yannik Scheck, Thomas Flaig (75. Tobias Keller), Tobias Bea, Tobias Heizmann, Johannes Wernz, Timmy Haag, Sebastian Heim, Tom Ritzel, Max Schneider (72. Mario Grimmeißen), Kevin Kitiratschky (68. Jonas Haag).

Besonderes Vorkommnis: Gelb-rote Karte J. Wernz (SVS/88.).

Tore: 1:0 (33.) Michel, 2:0 (36.) Bentele, 2:1 (90.+3) Bea.

Schiedsrichter: Marcel Lalka; Assistenten: Marc Schnaufer, Talha Karaaslanoglu (SRG Herrenberg).

Zuschauer: 250.

Trainerstimmen

Onur Hepkeskin (Trainer FC Holzhausen):

"Von zwei schlechten Mannschaften hat heute die etwas bessere gewonnen. Der SV Seedorf macht das aus seiner Sicht mit seinen jungen Spielern überragend, allein was die an Laufwegen leisten. Allerdings war die Gästemannschaft praktisch nur mit der Absicherung beschäftigt und wir konnten die Räume, die sich durch diese Spielweise geboten hat, überhaupt nicht nutzen."

Tobias Heizmann (Spielertrainer SV Seedorf):

"Wenn man bedenkt, dass wir in der Vorrunde noch die Schießbude der Liga waren, haben wir doch deutliche Fortschritte gemacht und auch gegen Holzhausen nur wenige Chancen zugelassen. Die Niederlage wirft uns jetzt auch nicht aus der Bahn, denn der Abstiegskampf hatte für uns schon mit dem ersten Spieltag begonnen."