Pascal Schoch hatte in den vergangenen Monaten im Trikot des FC Holzhausen häufig Grund zu jubeln. Foto: Burkhardt

Verbandsliga: Stürmer steht mit seinen 21 Jahren exemplarisch für neues Konzept. Team will mit Spielweise begeistern. 

Über den FC Holzhausen wird dieser Tage viel geredet. Der Verbandsliga-Aufsteiger hat sich mit interessanten Talenten verstärkt und so den im Vorjahr unter Trainer Martin Kiefer begonnenen Umbruch weiter vorangetrieben.  

"Neulich haben wir im Training Elf gegen Elf gespielt. Da war wirklich richtig Feuer drin, jeder wollte sich beweisen, jeder ist in jeden Zweikampf rein, das war ein richtig gutes Spiel", erzählt Pascal Schoch der exemplarisch für den neuen Weg des FC Holzhausen steht. Nach etlichen Monaten ohne Fußball sind die Kicker aus Holzhausen nun zurück auf dem grünen Rasen. 

"Die Trainingspause war schon ziemlich lang, sich immer irgendwie anders fit zu halten, war schon schwierig. Man hat immer darauf gehofft, dass es wieder los geht. Jetzt bin ich richtig froh, dass die Vorbereitung gestartet ist und ziemlich früh auch die Runde mit den Pokalspielen im August beginnt", erzählt Schoch.  Für Urlaub bleibt da nicht viel Zeit.

Der 21-Jährige aus Marschalkenzimmern hat eine exzellente fußballerische Ausbildung genossen. Begonnen hatte alles beim TSF Dornhan, von dort ging es zum SC Freiburg. Über den SV Zimmern landete der talentierte Stürmer bei der U19 der SpVgg Unterhaching, wo er in der Saison 2017 der A-Junioren Bundesliga zum besten Newcomer gekürt wurde. "Mit zwei, drei Spielern aus Unterhaching habe ich noch Kontakt. Nur ein einziger hat es zu den Profis geschafft", erzählt Schoch. Torhüter Nico Mantl hat mit seinen 20 Jahren in dieser Saison 35 Drittliga-Spiele bestritten. Sonst seien alle anderen Spieler verliehen worden oder aus eigenen Stücken gegangen und würden nun in der Regionalliga oder Oberliga in Bayern ihr Glück versuchen. Der letzte Schritt in den Profi-Kader sei mit Abstand der Schwerste, weiß Schoch. 

Intermezzo bei der TSG Balingen

Beim Regionalligisten TSG Balingen sollte Pacal Schoch mittels einer Leihe dann Spielpraxis sammeln. Doch für das junge Talent lief es nicht wie gewünscht. Zum einen hatte Schoch mit Verletzungen zu kämpfen. In einem Jahr riss er sich zweimal das Außenband und einmal das Syndesmoseband und hatte auch als junger Spieler in Balingen einen schweren Stand. Am Ende standen nur Kurzeinsätze zu Buche. Um Spielpraxis zu bekommen entschied der Stürmer sich für den FC Holzhausen

"Ich hatte schon immer den Wunsch neben dem Fußball eine berufliche Zukunft aufzubauen. Bei Unterhaching habe ich dann erst einmal den anderen Weg eingeschlagen, weil ich es einfach versuchen wollte. Wir hatten sieben bis acht Mal in der Woche Training, da war es dann unmöglich nebenher ein Studium oder eine Ausbildung zu machen. Dann kam noch ein bisschen Heimweh dazu und ich habe mich für den Schritt zurück in die Heimat entschieden", erzählt Schoch rückblickend. 

Neben dem Fußball setzt Pascal Schoch nun auf ein duales Studium: "Ich komme jetzt ins dritte Semester und studiere Wirtschaftsingenieurwesen. Es sind kurze Wege. Die Schule ist in Horb und der Betrieb ist auf Kastell", berichtet der 21-Jährige. Privat spielt er auch gerne Mal Beachvolleyball oder geht Mountainbiken. 

Mit Janik Michel und Fabio Pfeifhofer bildet Schoch die vorderste Offensivreihe beim FC Holzhausen. Janik Michel besticht durch seine Technik und Fabio Pfeifhofer durch seine Körperlichkeit. Pascal Schoch sticht durch seine Schnelligkeit und seine Kopfballstärke heraus. Das Trio wird sicher auch in der Verbandsliga für Furore sorgen. 

Torquote stimmt

In 19 Spielen bis zur Corona-Pause hatte Pascal Schoch in der zurückliegenden Spielzeit 22 Tore erzielt. Übertroffen wurde er in der Landesliga-Torjägerliste nur von seinem Mitspieler Janik Michel (27 Tore). Die Vielseitigkeit ist eine seiner Stärken, so hat er etwa ein Drittel seiner Treffer mit rechts gemacht, ein weiteres Drittel mit dem linken Fuß und ein weiteres mit dem Kopf. Vor allem die Kopfballstärke liegt ihm in den Genen. Sie war auch die Spezialität seines über 1,90 Meter großen Vaters. 

"In der Verbandsliga setzen wir auch auf den Zusammenhalt, da sich viele Spieler aus der Jugend kennen. Wir haben eine gute Mischung mit drei, vier erfahrenen Spielern und ansonsten viel Talent. Das ist eine gute Kombination, das wird funktionieren", ist sich Pascal Schoch sicher. "Ich denke, dass wir mit unserem Trainerteam ein gutes Los gezogen haben. Junge Spieler haben die Chance in der Verbandsliga zu spielen. Diesen Weg will man in Holzhausen weiter gehen."

Im ersten Jahr in einer starken Verbandsliga Württemberg zählt für den FC Holzhausen auf dem Papier nur der Klassenerhalt. Spannend wird jedoch zu beobachten sein, wie die Mannschaft um Trainer Martin Kiefer die nächsten Schritte ihrer Entwicklung machen wird.

20 Tore hat sich Pascal Schoch wieder vorgenommen. "Wenn der FCH dann nicht absteigt, wäre es mir auch egal, wenn Janik Michel wieder vor mir in der Torjägerliste steht", sagt der Stürmer abschließend mit einem Schmunzeln auf den Lippen.