Der FC Holzhausen lud wieder zum "Tänzchen" ein. Foto: Heidepriem

Landesliga: Elf von Martin Kiefer beim 8:2 wieder mit Offensivspektakel. Herbstmeisterschaft gesichert. 

SV Wittendorf – FC Holzhausen 2:8 (1:4). Es waren keine schönen 90 Minuten, die der SV Wittendorf am Samstagnachmittag gegen den Landesliga-Spitzenreiter FC Holzhausen erlebte – und das nicht nur wegen der 2:8-Niederlage. Zwei Verletzungen in den Reihen der Wittendorfer überschatteten das Duell.

Sie konnten nur überraschen gegen den Tabellenführer aus Holzhausen – doch diese große Überraschung blieb aus: Der SV Wittendorf musste sich klar geschlagen geben, der FC Holzhausen machte derweil die Herbstmeisterschaft perfekt.

Das große Manko der Wittendorfer war auch an diesem Samstag die fehlende Stabilität im Defensivverbund, die das Team bereits seit Saisonbeginn sucht. Stattdessen schienen sie einmal mehr mit zu viel Respekt in die Partie zu gehen, wirkten zu Beginn fast etwas gehemmt. Die Holzhauser machten ihre Ambitionen derweil vom Anpfiff weg klar: Dominik Benteles Abschluss im ersten Angriff flog jedoch noch über die Latte von Lucas Finkbeiners Gehäuse.

Geduldige Angriffe

Es war allerdings ein erster Vorbote für das, was im Anschluss geschah: Holzhausen zeigte sich spielfreudig, ging mit Tempo in die Tiefe, ohne dabei aber die Geduld zu verlieren. So netzte Toptorjäger Janik Michel bereits in der neunten Spielminute ein: Einen Eckball von Clayton Zwetsch verlängerte Riccardo Spataro in der Strafraum-Mitte auf den am langen Pfosten lauernden Janik Michel, der das 1:0 für Holzhausen erzielte. Neun Minuten später legte Michel das 2:0 nach, das ihm der erneut in der Sturmmitte auflaufende Domenico Mosca und der aus dem Mittelfeld nach vorne drängende Pascal Schoch auflegten.

Erst als sie mit 0:2 in Rückstand lagen, schienen die Wittendorfer ihren Respekt abzulegen. Genau in diese Phase fiel jedoch der erste Schreckmoment: Kai Totzl knickte am Ball um, konnte nur gestützt und ohne den lädierten Fuß zu belasten das Spielfeld verlassen. Für ihn brachte das Trainerduo Stefan Jäkle und Hans Romann Robin Schillinger, der die Position des für Totzl auf Linksaußen gerückten Robin Huß übernahm.

SVW kämpft sich heran

Unterkriegen ließen sich die Gastgeber von diesem Rückschlag nicht – vielmehr kamen sie zu ihrer ersten guten Gelegenheit, als Sandro Bossert den freistehenden Patrick Möhrle im Strafraum bediente, dieser den Ball aber nicht verwerten konnte (25.). Offenbar selbst verärgert machte er es wenige Augenblicke später besser, ließ zuerst Holzhausens linken Innenverteidiger Marius Oberle aussteigen, umkurvte dann FCH-Keeper Kevin Fritz und traf zum 1:2.

Den Schwung nahmen die Wittendorfer mit, doch Holzhausen reagierte konsequent: Nur sechs Minuten nach dem Wittendorfer Treffer netzte Schoch zum 3:1 ein, noch vor der Pause sollte das 4:1 folgen. Michel hatte über rechts kommend den Ball an den linken Innenpfosten gehämmert, Domenico Mosca staubte aus kurzer Distanz ab. Trotz des Rückstands spielte Wittendorf weiter nach vorne. Henry Seegers scharfe Hereingabe kurz vor der Pause fand allerdings keinen Abnehmer.

Vorentscheidung fällt

In der Pause wechselten die Gäste doppelt: Für Mosca kam Fabio Pfeifhofer als Sturmspitze, für Julian Oberle übernahm Pascal Seil. Auf Wittendorfer Seite sollte Tim Jung für Dominik Müller neuen Schwung bringen. An der Dominanz des Tabellenführers sollte es – obwohl die Wittendorfer fortan mit Feuer in die Zweikämpfe gingen – aber nichts ändern.

Nach einem langen Ball von Riccardo Spataro auf Jochen Frey, der über die rechte Außenbahn Tempo aufnahm und hereingab, netzte Pascal Schoch zum 5:1 für Holzhausen ein (54.), vier Minuten später markierte Pascal Seil, der aus dem Rückraum einlief und von Bentele bedient wurde, das 6:1.

Elfmeter hilft nicht

Die Vorentscheidung war zu diesem Zeitpunkt längst gefallen, die Wittendorfer gaben sich jedoch noch lange nicht auf. Nachdem Patrick Möhrle nach einem Zweikampf mit Felix Plocher im Strafraum zu Fall kam, trat Sandro Bossert zum Strafstoß an. Allerdings erwischte Kevin Fritz die richtige Ecke, entschärfte Bosserts flachen, aber platzierten Schuss – der Nachschuss blieb zu harmlos. Einen präzisen Diagonalball nahm Möhrle in der 73. Minute dann aber volley und nagelte ihn zum 2:6 ins linke obere Eck.

Gefährlich sollte es danach aber nur noch auf der anderen Seite werden: Anstatt sich selbst auf die Torschützenliste einzutragen, bediente Marc Wissmann in der 84. Minute unbedrängt noch einmal Janik Michel, Fabio Pfeifhofer machte mit seinem Treffer zum 8:2 den Deckel drauf.

Kurz zuvor hatten die Wittendorfer noch Jakob Schmid auswechseln müssen, der wie Totzl lange verletzt liegen geblieben war und sich wohl an der Schulter oder dem Schlüsselbein verletzt hat. Ein doppelt bitterer Nachmittag für den SV Wittendorf, der wohl mindestens in den kommenden beiden Partien bis zur Winterpause auf Totzl und Schmid verzichten muss.