Verzichtet auf den USA-Trip mit den Bayern: Hasan Salihamidzic. Foto: Jaspersen

Fußball: Salihamidzic tüftelt in München weiter am Bayern-Kader. Neuzugänge wohl im Anflug.

Der eigentlich für Hasan Salihamidzic vorgesehene Sitzplatz im Charterflieger des FC Bayern nach Los Angeles blieb am Montag unbesetzt. Der Sportdirektor reiste kurzfristig nicht mit in die USA, denn der in Europa gerade Fahrt aufnehmende Transfermarkt erfordert die Präsenz des Münchner Kaderbauers in der Heimat. Auch Präsident Uli Hoeneß ging nicht an Bord des Katar-Airways-Fliegers, der mit gut 80 Minuten Verspätung Richtung Kalifornien abhob. Der Aufsichtsratsvorsitzende habe "andere Termine", hieß es als Begründung von Vereinsseite.

Ganz überraschend kam der Verzicht von Salihamidzic auf die US-Tour mit drei Stationen und drei hochkarätigen Testspielen gegen den FC Arsenal in L.A., gegen Real Madrid in Houston und zuletzt gegen den AC Mailand in Kansas City nicht. "Das muss man sehen, ob ich mitfliege", hatte der 42-Jährige schon vor wenigen Tagen gesagt.

"Ich habe einiges zu tun", bemerkte er schon da bezüglich des Transferstaus, in dem der Bundesliga-Krösus steckt. Der wichtigste Münchner Dominostein – Nationalspieler Leroy Sané von Manchester City – fällt nicht. Eigentlich hat er bis jetzt nicht mal gewackelt.

Salihamidzic bleibt also besser in der europäischen Zeitzone, um von hier im Ernstfall schneller handeln oder reagieren zu können, als das von der US-Westküste aus mit neun Stunden Zeitunterschied möglich wäre. "Wir arbeiten an einigen Sachen", hatte der Ex-Profi am Freitag bei der Vorstellung des Weltmeisters Benjamin Pavard gesagt – ohne aber bei Sané oder anderen Bayern-Kandidaten konkret zu werden.

Auf weitere Zugänge nach Rekordeinkauf Lucas Hernández (80 Millionen Euro), Pavard (35 Mio) und Sturmtalent Fiete Arp (3,0 Mio) warten nicht nur die Bayern-Fans, sondern auch Niko Kovac.

Die aktuell 17 Feldspieler reichen dem Trainer als Kaderstärke nicht aus. Auf die strapaziöse US-Tour nimmt Kovac darum acht Jugendspieler mit, um die Belastung der Profis (Hernández fehlt nach Knie-OP noch) während des Zehn-Tage-Trips mit Training, Spielen, Reisen und Marketingaktivitäten einigermaßen dosieren und steuern zu können. Von "erschwerten Bedingungen" hatte der Bayern-Coach daher gesprochen.