Mustafa Akgün wird nicht mehr für den FC Bad Dürrheim auflaufen. Der Stürmer wechselt zum SC Pfullendorf. "Sportlich ein Verlust", weiß Trainer Reiner Scheu. Foto: Morat

Verbandsliga: Scheu bittet zum ersten Training. Akgün zieht es zum SC Pfullendorf. Mit Video

Seit Mittwochabend ist die fußballlose Zeit auch beim FC Bad Dürrheim vorbei. Trainer Reiner Scheu bat seinen Kader zum ersten Training des Jahres 2018. Ein Spieler fehlte allerdings: Mustafa Akgün wechselt zum Landesliga-Tabellenführer Pfullendorf.

Dies bestätigen die Pfullendorfer auf ihrer Homepage. Dort präsentiert Akgün bereits sein neues Trikot. Der 26-jährige Angreifer hatte bereits in der B-Jugend beim Sportclub gespielt. "Wir sind sehr froh, dass sich Mustafa für den SC Pfullendorf und unseren Weg entschieden hat", lässt sich Robert Hermanutz, der Sportliche Leiter der SCP, auf der Homepage zitieren.

"Es hat einfach nicht mehr alles gepasst"

Akgün hat in der bisherigen Runde bereits elf Saisontore für die Kurstädter erzielt. Dies ist fast die Hälfte aller Treffer des Verbandsliga-15., der nach 18 Spieltagen auf insgesamt 26 Tore kommt. "Sollte Akgün uns verlassen, wäre dies natürlich sportlich ein Verlust", betont Reiner Scheu, der Coach des FC Bad Dürrheim.

Akgün selbst bestätigte am Mittwochnachmittag den Wechsel. "In Bad Dürrheim hat einfach nicht mehr alles für mich gepasst. Und es macht einfach keinen Spaß, vor 20 oder 30 Fans zu spielen. Das ist für mich kein Fußball", spricht der Stürmer, der in Pfullendorf einen Vertrag bis zum Ende der Saison 2019/20 unterschrieben hat ("Ich danke Albrecht Schlenker, dem Vorsitzenden des FC Bad Dürrheim, für das Entgegenkommen"), das schwache Zuschauerinteresse in der Kurstadt an.

Dieses ist auch für Reiner Scheu (Akgün: "Ein grandioser Trainer") ein Problem. "Die Bemühungen des Vereins werden nicht honoriert. Dabei ist der FC Bad Dürrheim die Nummer 2 im Schwarzwald-Baar-Kreis", hofft der Trainer, dass der Verbandsligist die Klasse halten kann. "Sollten wir den Klassenerhalt schaffen, dann muss der Verein schauen, ob er einen guten Kader für die neue Saison zusammenbekommt." Falls nicht, ist für Scheu auch der freiwillige Gang in die Landesliga eine Möglichkeit. "Dort gibt es viele Derbys, kommen mehr Zuschauer. Allerdings müssen dies dann andere Leute entscheiden", verweist der Fußball-Lehrer darauf, dass er am Ende der Runde bei den Kurstädtern aufhören wird.

Zurück zur Gegenwart: Mit Raphael Bartmann gab es am Mittwochabend ein Wiedersehen. Der 22-Jährige weilte aufgrund des Studiums zuvor ein komplettes Jahr im Ausland. Dazu war mit Yakup Sevimli, der einzige "echte" Neuzugang dabei. Dieser wechselte in der Winterpause von der DJK Donaueschingen in die Kurstadt. Auch Tobias Gleiche aus der eigenen Reservemannschaft macht beim Verbandsligisten die Vorbereitung mit. Weiter werden die A-Jugendspieler Jeremias Fischerkeller und Moritz Karcher verstärkt mit der Verbandsliga-Mannschaft trainieren. Weitere Spieler des älteren Jahrgangs der A-Junioren sollen folgen. In Zukunft wollen die Bad Dürrheimer einen neuen Weg mit dem eigenen Nachwuchs sowie Spielern aus der direkten oder näheren Umgebung gehen. Dies betont Pressewart Enis Morat.

Das erste Testspiel bestreiten die Salinenstädter am 4. Februar beim Oberligisten FC Astoria Walldorf II. Am Samstag, 10. Februar, ist Landesligist FC Schonach im heimischen Salinenstadion der Gegner. Nach langen Überlegungen wird in diesem Jahr auf das Trainingslager in Bahlingen verzichtet, obwohl schon das Hotel gebucht und ein Testspiel mit dem Bahlinger SC vereinbart war.

Kein Trainingslager am Kaiserstuhl

Der Hintergrund ist, dass viele Spieler des kleinen Kaders aus beruflichen Gründen nur für zwei oder drei Trainingseinheiten in den Kaiserstuhl hätten reisen können. Dafür bestreitet Bad Dürrheim am 17. Februar ein Blitzturnier beim DJK Villingen. Dann geht es gegen den Gastgeber und gegen den SV Überauchen. Am Sonntag, 25. Februar, spielen die Kurstädter beim Ligarivalen 1. FC Rielasingen-Arlen, bevor am 3. März mit der Generalprobe beim FC Löffingen die Vorbereitung beendet wird.

"Unser Ziel für die Restsaison ist es, möglichst viele Punkte zu holen und den Klassenerhalt zu schaffen", gibt Reiner Scheu die klare Richtung vor. Nun gehe es in der Vorbereitung darum, die physischen Grundlagen für die Restsaison zu legen. "Weiter sollen die Spieler technische Fortschritte machen. Zudem wünsche ich mir Verbesserungen im taktischen Bereich", blickt der Coach auf die kommenden Wochen.