Ein packendes Duell fand einen Sieger. Foto: Marc Eich

Oberliga: Maric-Elf muss sich SV Oberachern mit 0:1 geschlagen geben. 800 Zuschauer sehen schwache Nullachter. Mit Video

FC 08 Villingen – SV Oberachern 0:1 (0:1). Beim FC Villingen ist nun am Samstag auch die bisher positive Heimserie (fünf Siege in Serie) gerissen. Das südbadische Oberliga-Derby gegen den SV Oberachern ging für die Villinger knapp mit 0:1 verloren.

Die Nullachter rutschten nach ihrer zweiten Niederlage in Folge auf Rang sechs ab. Der Rückstand zu Platz eins und dem 1. Göppinger SV beträgt allerdings nur drei Punkte.

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Im Vergleich zum Mittwochspiel in Nöttingen war die Startelf der Villinger auf vier Positionen verändert. Zwischen den Pfosten stand Andrea Hoxha, der von seinem Einsatz bei der albanischen U21-Nationalmannschaft rechtzeitig zurückgekehrt war. Stjepan Geng lief erstmals nach seiner langen Verletzung von Beginn an auf. Ebenso waren Damian Kaminski und Keven Feger in der Anfangsformation dabei. Dafür nahmen neben Torwart Marcel Bender auch Flamur Berisha und Steven Ukoh zunächst auf der Bank Platz. Dort saß nach langer Verletzungspause ebenso Benedikt Haibt. Der 08-Kapitän ist aber noch nicht einsatzfähig. Tevfik Ceylan fehlte aus beruflichen Gründen.

Eiskalt erwischt

Wie bereits in Nöttingen wurden die Gastgeber gleich kalt erwischt. In der 11. Minute traf Jean-Gabriel Dussot gegen die unentschlossene 08-Deckung zum 0:1. Sechs Minuten später lag der Ball erneut im Villinger Netz. Jedoch wurde der Erius-Treffer vom sehr gut leitenden Schiedsrichter Marvin Maier (Offenburg) wegen einer vorangegangenen Abseitsstellung nicht gegeben. Die Villinger hatten sichtlich Probleme, richtig ins Spiel zu kommen. Die zunächst optisch überlegenen Gäste störten überaus kompromisslos die Nullachter bereits im Mittelfeld.

Eine erste 08-Chance ergab sich in der 25. Minute. SVO-Keeper Corentin Schmittheissler ließ einen Schuss von Geng aus 25 Metern nur abprallen, Damian Kaminski und Tobias Weißhaar konnten die Möglichkeit jedoch nicht nutzen. Auf der anderen Seite zog zwei Minuten später Harry Föll am rechten Pfosten vorbei. Bei dieser Aktion zog sich 08-Abwehrschef Patrick Peters wohl eine Verhärtung im Oberschenkel zu und musste raus.

In den letzten zehn Minuten vor der Pause wurden die Nullachter gefährlicher. Jedoch brachte in der 36. Minute Kaminski den Ball aus zwei Metern nicht über die Linie. Ebenso wurde er in der 44. Minute gerade noch gestört.

Noch alles probiert

Im zweiten Durchgang verließ bei den Platzherren Tobias Weißhaar (50.) mit Wadenproblemen das Feld und Oberachern erwischte wiederum den besseren Start. Zunächst ging ein Ambri-Schuss (52.) gegen das Lattenkreuz, wobei ein eventueller Treffer wegen einer Abseitsstellung nicht gezählt hätte. Dann verlor eine Minute später der leichtsinnige Hoxha den Ball im Strafraum gegen Föll. Dieser traf nur den Außenpfosten.

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Die Gäste reklamierten dabei ohne Erfolg eine elfmeterwürdige Attacke des 08-Keepers. Dieser wehrte kurz darauf einen Huber-Schuss gerade noch ab. In der Schlussphase probierten die Villinger noch einmal alles, um zumindest einen Punkt zu holen. Doch es fehlte nach der schweren Partie in Nöttingen drei Tage zuvor wohl auch etwas die Frische. Immer wieder brachten die bis zum Schluss kompakt auftretenden Gäste einen Fuß dazwischen. Bis auf einen 22-Meter-Schuss von Geng, den Schmittheissler aus dem Lattenkreuz fischte (74.), kamen die Villinger zu keiner echten Chance mehr.

Nachdem Kamran Yahyaijan im Oberacherner Strafraum zu Fall gekommen war (77.), ließ Schiri Maier wohl zurecht weiterspielen. Dagegen wehrte bei Kontern Andrea Hoxha (82.) gegen Evans Erius ab – und der eingewechselte Gästeakteur Cemal Durmus (90.+2) setzte den Ball freistehend am 08-Tor vorbei.

Nach Ilshofen

Für die Villinger geht es am Samstag beim TSV Ilshofen weiter. Die Ausgangsposition in der Spitzengruppe der Oberliga bleibt für den FC 08 weiterhin ausgezeichnet.

FC Villingen: Hoxha – Feger, Benz, Peters (31. Berisha), Serpa – Bak, Ovuka, Weißhaar (50. Ukoh), Geng, Yahyaijan – Kaminski (68. Beha).

SV Oberachern: Schmittheissler – Zwick, Fritz, Leberer, Sheron – Erius (86. Cissé), Ludwig, Föll, Dussot (69. Giardini), Ambri (76. Durmus) – Huber (90.+1 Muto).

Tor: 0:1 Dussot (11.).

Schiedsrichter: Marvin Maier (Offenburg).

Gelbe Karten: Serpa / Ludwig, Giardini.

Zuschauer: 800

Trainerstimmen

Jago Maric, FC 08 Villingen

"Wir hatten Probleme, ins Spiel zu finden. Oberachern war auch zunächst die druckvollere Mannschaft. Die erste Halbzeit ging dann auch klar an Oberachern. In der zweiten Halbzeit hatten wir einmal Glück, dass sie nicht gleich das 2:0 machen. Danach sind wir gut ins Spiel gekommen, vor allem die letzten 20 Minuten mit Tempo nach vorne. Aber wir waren nicht gut im letzten Drittel. Innerhalb von drei Tagen sind dann zwei Serien gerissen. Wir müssen jetzt die Köpfe freibekommen und uns für nächste Woche gut vorbereiten. Dort haben wir ein schweres Spiel, aber ich glaube an die Jungs. Die Niederlage war kein großer Beinbruch. Mit drei Punkten Rückstand zum Ersten ist noch alles im Soll."

Mark Lerandy, SV Oberachern

"Ich bin sehr erleichtert. Wir wussten, dass uns in Villingen ein brutal schweres Spiel erwartet. In den Heimspielen gegen die Topmannschaften der Liga waren sie richtig dominant und gut. Wir sind deshalb mit Respekt hier hergekommen. Wenn man das Ergebnis sieht, haben wir heute aber ziemlich viel gut gemacht – bis auf die letzten 20 Minuten. Ich bin stolz, was die Jungs hier abgeliefert haben. Vor allem haben sie in der ersten Halbzeit eine gute Leistung gezeigt. Da haben wir die meiste Zeit das Spiel gegen einen Top-Gegner wie Villingen klar im Griff gehabt. Wenn man beide Halbzeiten sieht, ist das knappe Ergebnis verdient für uns. Wir sind jetzt froh, dass wir 27 Punkte auf dem Konto haben."

Nulachter-Topspieler

Gianluca Serpa

Beim FC Villingen ging Gianluca Serpa bei der 0:1-Niederlage gegen den SV Oberachern als linker Außenverteidiger beginnend, über die 90 Minuten gesehen ganz viele Wege und lieferte ebenso eine starke kämpferische Vorstellung ab. Im zweiten Durchgang versuchte der 24-Jährige alles, um über die linke Seite Druck nach vorne zu machen. »In der ersten Halbzeit sind wir am Anfang gegen Oberachern nicht in die Zweikämpfe gekommen, waren unentschlossen und vielleicht unsicher«, meinte der Villinger Leistungsträger enttäuscht. In der zweiten Halbzeit wäre man dann dran gewesen.

»Aber es hat nicht gereicht.« Mitentscheidend dabei war für ihn, dass man gegen den kompakten Gegner nicht in der Lage gewesen sei, die Bälle in der Offensive zu halten. »Deshalb konnten wir das Spiel nach vorne nicht so gut gestalten.« Serpa selbst fand seine Leistung in Ordnung, jedoch hätte er ein, zwei Aktionen nach vorne besser ausspielen können, zeigte er sich selbstkritisch. Bedenken, dass die Nullachter jetzt den Anschluss nach vorne verlieren könnten, hat er nicht. »Wir haben schon bewiesen, was wir können und werden in Ilshofen wieder das Beste abrufen«, versprach Serpa für die kommende Auswärtspartie am Samstag. Auch er zählt in dieser Saison unter Coach Jago Maric zu den großen positiven Überraschungen. Mit seiner intelligenten Spielweise ist der 24-Jährige immer in der Lage, in engen Spielen gegen Ende hin noch Druck zu machen. Seit Saisonbeginn ist Serpa bei seinem Coach gesetzt. Wiederholt hat Jago Maric in den vergangenen Wochen betont, wie wichtig die Nummer 22 für seine Mannschaft ist.