Der FC 08 Villingen musste sich dem SGV Freiberg mit 0:3 geschlagen geben. Foto: Marc Eich

Oberliga: Deutliche Niederlage im ersten Heimspiel. Individuelle Fehler führen zu Gegentoren. Mit Video

FC 08 Villingen – SGV Freiberg 0:3 (0:2). Die Enttäuschung nach der Niederlage im ersten Saison-Heimspiel war den Nullachtern von den Gesichtern abzulesen. Diese hatten es zuvor einfach nicht geschafft, echte Torgefahr zu entwickeln.

Gegen den mit einer 1:2-Niederlage gegen Ravensburg – dem nächsten Gegner der Nullachter – in die Saison gestarteten SGV feierte Patrick Haag auf der Außenseiterposition sein Startelf-Debüt. Vor der Abwehrkette sorgten Daniel Wehrle, Valentin Vochatzer und Stjepan Geng zunächst nicht nur für viele Ballgewinne, sondern Vochatzer hatte in der achten Minute auch die erste Chance des Spiels. Nach einer Geng-Ecke rettete aber der Freiberger Torwart Pascal Nagel.

Villingen hatte auch in der Folge mehr Ballbesitz, bestimmte vor allem im Mittelfeld mit gutem Gegenpressing das Geschehen. Doch spätestens am gegnerischen Strafraum war Endstation. Als sich dann Freibergs Leon Braun nach 25 Minuten in den Villinger Strafraum "verirrt" hatte und von der Außenlinie aus in die Mitte passte, war kein SGV-Abnehmer in Sicht. Und dennoch landete der Ball im Villinger Netz. Außenverteidiger Gianluca Serpa hatte das Leder unglücklich – am verdutzten 08-Keeper Christian Mendes vorbei – abgefälscht.

In der Folge bemühten sich die Nullachter weiter, doch wirklich gefährlich wurde es in der ersten Hälfte nur noch durch einen Distanzschuss von Ceylan (36.). Als viele Fans schon an ihre Halbzeit-Wurst dachten, da zappelte der Ball plötzlich zum zweiten Mal in den Villingen Maschen. Nach einem Eckball hatten die 08-Verteidiger Maximilian Rohr (45. +1) viel zu viel Platz gelassen. Allerdings hatte der nicht immer umsichtig leitende Schiedsrichter Luka Gille vor dem Freiberger Eckball ein klares Foul eines Gästespielers übersehen.

08-Trainer Jago Maric reagierte, brachte in den zweiten 45 Minuten Kamran Yahyaijan für den wirkungslosen Nico Tadic. Und der Rückkehrer führte sich gleich gut ein, konnte nur durch ein Foul gestoppt werden. "Wäre der Freistoß reingegangen, hätte es vielleicht eine Wende gegeben", sah Yahyaijan, wie Stjepan Geng in der 48. Minute den Ball aus 22 Metern an die Latte zirkelte. Ein letztes Offensivzeichen – allerdings ein kleines – setzte wenig später Patrick Haag, doch Pascal Nagel musste eben nicht mehr wirklich eingreifen.

Im Gegenteil: Freibergs Torwart sah, wie sich der Meisterschaftsgeheimfavorit in der Folge die Führung verdiente. Die Gehrmann-Elf nutzte gegen aufgerückte Nullachter nun geschickt die Lücken in der Villinger Defensive. Marcel Sökler verwertete so einen Schnellangriff zum dritten Freiberger Treffer – nach 57 Minuten war das Spiel entschieden.

FC 08 Villingen: Mendes – P. Haag (ab 58. Stark), Ovuka, Leberer, Serpa – Ceylan, Vochatzer, Wehrle, Geng – Tadic (ab 46. K. Yahyaijan), Haibt.

Tore: 0:1 Braun (25.), 0:2 Rohr (45. + 1), 0:3 Sökler (57.).

Schiedsrichter: Luka Gille (Kuppenheim).

Zuschauer: 900.

Trainerstimmen

Jago Maric, FC 08 Villingen:

"Es herrschte nach dem Spiel Todesstille im Stadion. Das war für uns eine ungewohnte Situation. Wir haben es in den ersten 45 Minuten gegen starke Freiberger eigentlich ordentlich gemacht. Allerdings haben wir uns bei den ersten beiden Gegentreffern nicht gut angestellt, das waren Geschenke. Wir müssen nun einfach Geduld haben. Unser Ziel ist es, dass sich die vielen jungen Spieler weiterentwickeln. Und das braucht eben noch Zeit. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, dann hätte ich natürlich nichts gegen einen weiteren Stürmer.«

Ramon Gehrmann, SGV:

"Die Erwartungen in Freiberg – und auch in Villingen – sind sehr hoch. Mit diesem Druck müssen die sieben bis acht Teams umgehen, die meiner Meinung nach vorne mitspielen können. In den ersten 20 Minuten war Villingen besser, diese hätten ja nach einem Kopfball auch mit 1:0 in Führung gehen können. Dann machen aber wir das 1:0, das war ja nicht einmal eine echte Chance. Zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt erhöhen dann auf 2:0. Danach war klar, dass meine Mannschaft in der Lage ist, über Ballbesitz das Spiel zu kontrollieren."