Die Nullachter kassierten die dritte Niederlage in Folge. Foto: Marc Eich

Oberliga: 0:2 bedeutet dritte Niederlage in Folge. In der Offensive keine Durchschlagskraft. Mit Video

TSV Ilshofen – FC 08 Villingen 2:0 (1:0). Der FC Villingen kommt momentan einfach nicht in die Erfolgsspur zurück. Beim TSV Ilshofen unterlagen die Nullachter mit 0:2 und kassierten im letzten Auswärtsspiel vor der Winterpause ihre dritte Niederlage in Folge.

Am Rande der Begegnung erklärte der sportliche Leiter Arash Yahyaijan, dass man in dieser Woche auf jeden Fall einen neuen Spieler verpflichten wolle.

Die Kandidaten sind ein Akteur aus der Regionalliga Nord und ein Spieler, der zuletzt in der dritten französischen Liga am Ball gewesen war. Beide sind derzeit ohne Verein, wären voraussichtlich also gleich spielberechtigt.

Für die Partie beim starken Aufsteiger Ilshofen hatte Coach Jago Maric sein Team im Vergleich mit dem Pforzheim-Spiel auf drei Positionen verändert. Nach dem Ablauf seiner Gelb/Rot-Sperre war Dragan Ovuka wieder dabei. Ebenso durften Valentin Voachatzer und Volkan Bak (unser Bild oben) in der Startelf ran. Dafür blieben Nicola Leberer, Kamran Yahyaijan und Yanick Haag zunächst draußen.

Auf dem tiefen und holprigen Rasen entwickelte sich von Beginn an eine von vielen Zweikämpfen geprägte Begegnung. Villingen versuchte, den defensiv eingestellten Gegner früh zu stören und gar nicht erst in sein gefürchtetes Umschaltspiel kommen zu lassen.

Auch Haibt vergibt eine gute Möglichkeit

Dagegen brachte Ilshofen immer wieder seine körperliche Präsenz ein, mit der die Nullachter vor allem im Angriff ihre Probleme hatten. Deshalb neutralisierten sich beide Teams im ersten Durchgang weitgehend. Torchancen blieben bei dem eisigen Wind absolute Mangelware. Nach etwa einer halben Stunde erkämpfte sich Villingen dennoch leichte Vorteile. Dabei setzte Benedikt Haibt in der 30. Minute auf Zuspiel von Volkan Bak – bei der bisher besten Möglichkeit der Begegnung – den Ball aus 16 Metern knapp über die Latte. Einen ersten Eindruck von der Konterstärke der Gastgeber bekamen die Nullachter zwei Minuten danach. Da schoss Carl Murphy aus vollem Lauf drüber. In der 39. Minute hatte allerdings ein unnötiger Ballverlust von Patrick Haag in der eigenen Hälfte Folgen. Niklas Wackler bediente schnell Sangar Aziz. Sein Schuss aus 17 Metern landete – von Ovuka leicht abgefälscht – zum überraschenden Ilshofener 1:0 im Villiinger Netz. Für den FC 08 war dann klar, dass es gegen die abwehrstarken Gastgeber ganz schwer werden würde, zumindest noch einen Zähler mitzunehmen.

In den zweiten 45 Minuten fanden die in dieser Phase zu einfallslosen Nullachter dann auch kein Rezept, die kompromisslosen und einsatzfreudigen Ilshofener einmal in Gefahr zu bringen. Daran änderte sich auch nichts, als Maric nach und nach neue Akteure aufs Feld schickte. Auch der nach einem Foul angeschlagene Damian Kaminski ging in der 68. Minute vom Feld. Die Villinger konnten aber selbst aus einem Luftschlag von TSV-Keeper Jonas Wieszt in der 83. Minute kein Kapital schlagen. Im Gegenteil: In der 85. Minute missglückte ein Rückpass des eingewechselten Pietro Morreale auf Keeper Christian Mendes. Der ebenfalls neu gekommene Benjamin Kurz erlief den Ball und vollendete mühelos zum alles entscheidenden 2:0.

In der verbleibenden Spielzeit hatten die Nullachter Glück, dass Ilshofen zwei weitere Möglichkeiten zum Nachlegen ausließ.

Nach dem Abpfiff tanzten die TSV-Akteure ausgelassen vor ihren Anhängern. Derweil bedankten sich die 08-Spieler bei den mitgereisten Fans und eilten mit hängenden Köpfen in die Kabine.

Durch die dritte Niederlage hintereinander rutschten die Villinger auf Platz sieben ab. Jetzt wartet zum Abschluss der Vorrunde am kommenden Samstag mit der Heimpartie gegen den SV Linx ein südbadisches Derby auf die Nullachter.

TSV Ilshofen: Wieszt – Yarbrough, Egner, Mbodji, Murphy – Rummler, Lienert (42. Schellhorn), Kettemann, Wackler (86. Lehanka) – Lindner (77. Kurz), Aziz (68. Wilske).

FC 08 Villingen: Mendes – Tadic (77. Stark), Ovuka, Chiurazzi, P. Haag – Weißhaar (86. Y. Haag), Vochatzer (57. Morreale), Serpa, Kaminski (68. K. Yahyaijan) – Bak, Haibt.

Tore: 1:0 Aziz (39.), 2:0 Kurz (85.).

Gelbe Karten: Yarbrough/P. Haag, Morreale.

SR: Marcel Laika (Göppingen)

Zuschauer: 450.

Trainerstimmen

Ralf Kettemann, TSV Ilshofen:

"Wir haben heute eine relativ ausgeglichene erste Halbzeit gesehen mit wenig Torchancen auf beiden Seiten. Der Platz war schwer zu bespielen. Er war richtig tief. Deshalb ging viel über Zweikämpfe. Das 1:0 war dann ein ganz cooles Tor von uns. Was es bedeutet, mit 1:0 in der Oberliga zu führen, haben wir diese Saison schon oft gemerkt. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann richtig gut gemacht. Wir haben gegen eine Topmannschaft keine Torchance zugelassen. Da haben wir richtig viel richtig gut gemacht. Keine der Top-Fünf-Teams in der Oberliga, zu denen ich auch Villingen zähle, hat sich bisher gegen uns so richtig leicht getan."

Jago Maric, FC 08 Villingen:

"Insgesamt haben wir uns hier nicht gut präsentiert. Es war klar, dass es nicht einfach wird und der Gegner gut verteidigt. Wir verteilen momentan auch zu viele Geschenke und schaffen es einfach nicht mehr, in die Spur zu kommen. Das ist ärgerlich, aber die Niederlage geht in Ordnung, weil der Gegner viel mehr als wir investiert hat und präsenter war. Jetzt müssen wir schauen, dass wir in den nächsten zwei Wochen den Hebel noch einmal umlegen und versuchen, alles einzubringen. Wir müssen jetzt verhindern, durchgereicht zu werden, um im Niemandsland der Tabelle zu landen. Deshalb müssen wir alle noch eine Schippe drauflegen."

Nullachter-Topspieler

Dragan Ovuka

Beim FC 08 Villingen gehörte Dragan Ovuka beim 0:2 in Ilshofen zu denjenigen Akteuren, die sich auch mit viel Körpereinsatz gegen die drohende Niederlage stemmten. "In der ersten Halbzeit haben wir gar nicht so schlecht gespielt", meinte der Innenverteidiger. Allerdings sah er das 0:1 nach einem Fehler in der eigenen Hälfte als völlig unnötig an. "Obwohl wir nicht so gut gespielt haben, wäre heute trotzdem ein 0:0 drin gewesen." Man hätte dem Gegner beide Tore geschenkt. "Die Enttäuschung ist bei uns nach drei Niederlagen in Folge groß."

Zuletzt habe aber vor allem einfach die Aggressivität in den Zweikämpfen gefehlt. Das habe der Gegner jeweils ausgenutzt. Bis zum Pforzheim-Spiel wäre es eine richtig gute Runde gewesen. Viele Spieler wären aufgrund des kleinen Kaders aber fast dauernd im Einsatz. "Die Jungen, die nachkommen, sind halt einfach noch nicht so weit. Das soll aber keine Kritik sein", meinte Dragan Ovuka. Jetzt müssten die letzten beiden Spielen zuhause auf jeden Fall gewonnen werden.