Dank einer starken Leistung sicherte sich der FC 08 Villingen bei der SGV Freiberg einen Punkt. Foto: Eich

Oberliga: Dank starker Leistung beim Tabellenführer SGV Freiberg in letzter Sekunde 2:2 erzielt. Mit Video

SGV Freiberg – FC 08 Villingen 2:2 (2:0). Der FC Villingen hat zum Auftakt nach der Winterpause beim bisherigen Spitzenreiter SGV Freiberg mit starker Moral und toller Leistung nach einem 0:2-Rückstand noch ein verdientes 2:2 geholt.

In der Startelf der Nullachter standen mit Umut Sönmez und Sanoussy Baldé zwei Neuzugänge. Neuverpflichtung Nummer drei – Saheed Mustapha – saß auf der Bank.

Bei frühlingshaften Temperaturen hatten die Akteure beider Teams auf dem rutschigen Kunstrasen im Wasenstadion zunächst mit Standproblemen zu kämpfen.

Schiedsrichter zeigt früh auf den Punkt

Die Freiberger kamen einen Tick besser in die Begegnung. Die Villinger wehrten jedoch die ersten Angriffsversuche der Gastgeber erfolgreich ab. Dennoch verlief für die Nullachter die Startphase überaus unglücklich. In der 8. Minute kam Spetim Muzliukaj gegen Baldé im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Marvin Maier aus Offenburg bewertete die Aktion zum Entsetzen der Nullachter als strafstoßwürdig. Den von Marcel Sökler getretenen Elfmeter wehrte 08-Keeper Christian Mendes reaktionsschnell ab. Im Nachschuss jagte der SGV-Torjäger den Ball dennoch zum 1:0 in die Maschen. Anschließend verstärkten die Villinger gegen die tief stehenden Freiberger ihre Angriffsbemühungen. Die beste Ausgleichschance besaß in der 26. Minute Damian Kaminski. Nach einem schnellen Gegenstoß über Umut Sönmez und Benedikt Haibt hatte er den Ball hauchdünn über die Latte gesetzt.

Tiefschlag durch Patrick Fossi

Was folgte, war der nächste Tiefschlag für die dominierenden Villinger. In der Vorwärtsbewegung leistete sich Baldé in der eigenen Hälfte einen ungenauen Querpass. Diesen schnappte sich Sökler und bediente Patrick Fossi, der ohne Mühe zum 2:0 vollendete. Ohne viel dafür getan zu haben, ging der Tabellenführer deshalb mit einem komfortablen Vorsprung in die Pause. Beim Gang in die Kabinen hatte 08-Coach Jago Maric Diskussionsbedarf mit Schiri Maier.

Nach Wiederanpfiff wehrte Mendes (48.) gleich gegen Sökler ab. Ansonsten hatte die Villinger Innenverteidigung den torgefährlichen Angreifer im Griff. Das gesamte 08-Team wurde immer stärker. Auch die Einwechslungen von Tevfik Ceylan und Yanick Haag wirkten sich belebend auf das Angriffsspiel der Villinger aus.

Der Kapitän stellt den Anschluss her

Diese schnürten ihren Gegner jetzt ein. In der 65. Minute tankte sich Tobias Weißhaar auf der rechten Seite durch. Dessen gefährlicher Rückpass fand jedoch keinen Abnehmer. Fünf Minuten später hatten die 08-Bemühungen Erfolg. Haibt schoss zum längst überfälligen Anschlusstreffer ein. Die Freiberger hatten dem Villinger Angriffswirbel jetzt nichts mehr entgegenzusetzen. Anschließend wurde Haag (72./75.) im letzten Moment gestört. In der 78. Minute hätte es Strafstoß geben müssen. Da war Dragan Ovuka bei einem Kopfball im Strafraum arg am Trikot gezogen worden. In der 85. Minute hatten die 08-Fans den Torschrei bereits auf den Lippen. Doch Nico Tadic drosch den Ball nach einem Doppelpass mit Haibt frei vor Bromma über die Latte.

Yanick Haag setzt erfolgreich nach

Als aber in der 90. Minute Haibt von Denis Zagaria im Strafraum klar gefoult wurde, verwandelte Yanick Haag den fälligen Elfmeter – allerdings erst im energischen Nachsetzen – zum umjubelten 2:2-Endstand.

SGV Freiberg: Bromma – Braun, Rohr, Zagaria, Müller – Schimmel (74. Öztürk), Fossi (71. Kröner), Kutlu, Gentner – Muzliukaj (78. Latifovic), Sökler.

FC 08 Villingen: Mendes – Stark, M. Chiurazzi, Ovuka, Serpa – Weißhaar, Baldé (61. Ceylan) Tadic, Kaminski (69. Y. Haag) – Sönmez, Haibt.

Tore: 1:0 Sökler (8., Foulelfmeter-Nachschuss), 2:0 Fossi (34.), 2:1 Haibt (70.), 2:2 Y. Haag (90., Foulelfmeter-Nachschuss).

Gelbe Karten: Zagaria/keine. 

Schiedsrichter: Marvin Maier (Offenburg).

Zuschauer: 510.

Trainerstimmen

Ramon Gehrmann, Freiberg

"Das Spiel hatte am Samstag zwei verschiedene Halbzeiten. Wenn man das Zweikampfverhalten auswertet, haben wir vielleicht zehn Prozent der Zweikämpfe gewonnen. So kann man kein Spiel gewinnen. Was die Elfmeter angeht, war unser keiner und der für Villingen auch nicht. Villingen hatte es verdient, etwas mitzunehmen. Wir müssen uns vorwerfen, dass wir gegen die Nullachter zu wenig gemacht haben. Wir waren nicht giftig genug und hatten keine Ballpassagen. Villingen hat es sehr gut gemacht und ist durch die beiden Wechsel wieder ins Spiel zurückgekommen. In Spielberg müssen wir jetzt ein besseres Zweikampfverhalten zeigen, sonst holen wir dort nichts."

Jago Maric, FC 08 Villingen

"Wir hatten am Anfang ein bisschen zu viel Respekt vor Freiberg. Die ersten beiden Gegentore waren ärgerlich. Der Elfmeter für Freiberg war keiner. Den darf man niemals pfeifen. Dem 2:0 ging dann ein unnötiger Ballverlust voraus. Es war dann schwierig gegen eine abgezockte Mannschaft. Deshalb ein Riesenkompliment an meine Truppe. Sie hat bis zum Schluss gekämpft, aber nicht nur dies, sondern auch guten Fußball gespielt. Wir hätten dann noch gewinnen können, können mit dem Punkt aber auch leben. Vor dem Spiel wäre ich mit einem 2:2 zufrieden gewesen. Wenn man aber das Spiel betrachtet, sind wir schon ein bisschen enttäuscht."

Nullachter-Topspieler

Dragan Ovuka

Bei der Partie in Freiberg zeigte in der Innenverteidigung vor allem Dragan Ovuka eine starke Vorstellung. Gemeinsam mit dem nicht weniger aufmerksamen Mauro Chiurazzi sorgte er dafür, dass SGV-Torjäger Marcel Sökler aus dem Spiel heraus zu keiner echten Torchance kam. Die insgesamt gute Defensivarbeit – vor allem im zweiten Durchgang – war dann Garant dafür, dass es am Ende fast noch zu drei Punkten gereicht hätte. »Wir waren auch schon in der ersten Halbzeit nicht die schlechtere Mannschaft. Da hat Freiberg aus zwei Chancen zwei Tore gemacht«, blickt der Innenverteidiger zurück. »Den Elfmeter für Freiberg hätte man nicht pfeifen müssen«, meinte Ovuka weiter. Das 0:2 sah er dann als richtig bitter an, weil man zuvor gut im Spiel gewesen und gut gestanden sei. »Dann wussten wir, dass es in Freiberg sehr schwer ist, einen 0:2-Rückstand aufzuholen.« In der Pause hätte Coach Jago Maric gesagt, man solle weiter stabil bleiben, nicht aufmachen und auf Chancen warten. Ein Rezept, das mit dem 2:2 letztendlich aufging. »Toll – Respekt für alle Spieler, die auf dem Platz standen, an alle Trainer, Betreuer und alle Fans, die mitgekommen sind«, lobte der Innenverteidiger. Auf das Ergebnis könne man aufbauen, vor allem wenn man die schwierige Vorbereitung sehen würde. »Eigentlich hätten wir aber drei Punkte aus Freiberg mitnehmen können«, denkt Ovuka. Damit soll es am kommenden Samstag gegen Ravensburg klappen.