Der FC Villingen sehnt in der Oberliga dringend eine Pause herbei. (Symbolfoto) Foto: Xerography/Shutterstock

Oberliga: Intensives Programm hinterlässt Spuren. Personelle Optionen werden bald wieder größer.

Der FC 08 Villingen sehnt in der Oberliga dringend eine Pause herbei. Denn das Hammer-Programm im September hat bei den personell arg gebeutelten Nullachtern tiefe Spuren hinterlassen. Dies wurde bei der 1:2-Heimniederlage gegen die TSG Backnang am Samstag deutlich.

 Minimalisten

Der FC Villingen zählt – was das Toreschießen anbetrifft – zu den Minimalisten der Oberliga. Bislang erzielten die Nullachter in elf Spielen lediglich neun Treffer, holten damit aber 16 Punkte. Nur Schlusslicht SV Oberachern hat in neun Partien mit fünf Treffern eine schlechtere Torausbeute vorzuweisen. Erst acht Mal kassierten die Villinger ein Tor. Das zumindest ist ein Spitzenwert in der Oberliga. Abwehrstärkstes Team ist Tabellenführer SGV Freiberg mit lediglich vier Gegentoren.

 Torjäger

Die neun 08-Treffer erzielten Kamran Yahyaijan und Volkan Bak mit je vier Toren fast im Alleingang. Lediglich der nicht mehr zum Kader zählende Mauro Chiurazzi traf ebenso. Der Rest der Nullachter ging bisher leer aus.   Kabinengesang Die TSG Backnang wurde am Samstag von etwa 30 eigenen Anhängern begleitet. Am Schluss lohnte sich für die TSG-Fans die Fahrt nach Villingen. Nach sieben Spielen ohne Sieg durften sie am Ende einen 2:1-Erfolg bejubeln. Den feierten die Backnanger Akteure mit lautem Gesang in der Kabine überschwänglich. Dagegen dürfte bei den Nullachtern die Niederlage die Stimmung für den nach dem Spiel geplanten Mannschaftsabend etwas gedämpft haben.

 Einschätzung

Auch Backnang hat bereits – wie der FC 08 – gegen die beiden heißen Titelanwärter Freiberg (1:1) und Stuttgarter Kickers (3:3) gespielt. "Beides sind extrem starke Mannschaften", betonte TSG-Coach Holger Ludwig.   Torfestival Die Stuttgarter Kickers trafen bei ihrem 8:0-Kantersieg beim Aufsteiger 1. FC Bruchsal zwischen der 78. und 88. Minute gleich rekordverdächtige vier Mal.

"Die Jungs sind platt, körperlich platt und im Kopf platt", sah 08-Coach Marcel Yahyaijan dann als Hauptgrund für das zweite verlorene Spiel der Saison im eigenen Stadion. Deshalb gab es auch keine großen Vorwürfe an seine Schützlinge.

Immer noch würde seiner Mannschaft die zweiwöchige "Coronapause" in der Vorbereitung nachhängen. "Das wird man die komplette Hinrunde noch merken", befürchtet Yahyajan. Er sei glücklich, dass es die letzte "englische Woche" gewesen wäre. Jetzt wolle man sich gut auf die Partie beim 1. CfR Pforzheim vorbereiten. "Das wird auch noch ein extrem schweres Spiel", blickt der 08-Coach voraus.

Patrick Peters steht vor seiner Rückkehr ins Villinger Team

Anschließend folgt für die Villinger dann ein spielfreies Wochenende. "Da können wir uns hoffentlich alle gut regenerieren, um dann in den normalen Rhythmus reinzukommen", hofft Marcel Yahyaijan.

Dennoch wäre auch der Rest der Vorrunde nicht einfach. Umso wichtiger wird es für die Nullachter sein, dass die angeschlagenen und verletzten Akteure möglichst bald wieder ins Geschehen eingreifen können.

Hier sind die Chancen bei Innenverteidiger Patrick Peters am größten. Eigentlich war er schon gegen Backnang zurück im Team erwartet worden. Er nahm aber nur auf der Ersatzbank Platz. Seine Oberschenkelverletzung ist noch nicht hundertprozentig abgeklungen. "Hier gehen wir gar kein Risiko ein", unterstreicht es Yahyaijan.

Jannik Beha fehlte am Samstag erneut aus privaten Gründen. Für personelle Entspannung sollen auch die drei vor kurzem verpflichteten weiteren Neuzugänge sorgen. Nedzad Plavci stand bereits gegen Ravensburg und Backnang über 90 Minuten auf dem Platz. Shuto Nakamura kam in Rielasingen zu einem Kurzeinsatz. Der 19-jährige Jovan Djermanovic durfte gegen Backnang ab der 85. Minute zum ersten Mal ran. Derzeit fällt Yahyaijan bezüglich Nakamura und Djermanovic eine Einschätzung noch schwer. "Aufgrund des zuletzt sehr engen Spielprogramms hatten wir kaum eine richtige Einheit mit der kompletten Mannschaft. Wir waren nur am Regenerieren." In dieser Woche gäbe es zwei bis drei richtige Trainingseinheiten. "Dann habe ich auch einen besseren Eindruck von Ihnen", erklärt der 08-Coach.

Die personellen Optionen werden sich auf alle Fälle in den kommenden Wochen bei den Nullachtern vergrößern.