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Oberliga: Villingen mit Punktgewinn gegen Bahlinger SC. Gäste mit Chancenplus. Mit Video

FC 08 Villingen – Bahlinger SC 0:0. Der FC Villingen hielt mit einem 0:0 im südbadischen Oberliga-Derby gegen den Bahlinger SC die Kaiserstühler auf Distanz – und dies vor der bisherigen Saison-Rekordkulisse von 1300 Zuschauern.

Nach dem zweiten torlosen Remis in Folge bleiben die Nullachter Vierter. Drei Punkte beträgt der Abstand zum neuen Spitzenreiter Stuttgarter Kickers.

Zwischen den Pfosten stand nach seiner überstandenen Fingerverletzung wieder Stammkeeper Christian Mendes. Patrick Haag blieb zunächst noch auf der Bank. Für den verletzten Tobias Weißhaar spielte der junge Volkan Bak im rechten Mittelfeld.

Bei den Gastgebern machte sich das Fehlen ihrer Spielgestalter Weißhaar und Stjepan Geng im Mittelfeld doch bemerkbar. Die ersatzgeschwächten Nullachter wollten mit viel Einsatz den spielstarken Gegner in Schach halten. Deshalb entwickelte sich eine über 92 Minuten heiß umkämpfte Partie, die von der Spannung lebte.

In der Anfangsphase gelang es dabei den Bahlingern immer wieder, über die linke Seite in den 08-Strafraum zu kommen. Bereits in der sechsten Minute setzte Felix Higl aus spitzem Winkel den Ball knapp am langen Pfosten vorbei. Gegen die bei Ballbesitz bis zur Mittellinie aufrückenden Gäste setzten die Villinger auch auf Konter. Dabei lenkte in der 15. Minute der BSC-Keeper Dennis Müller einen fulminanten Schuss von Bak gerade noch über die Latte. Darüber hinaus fanden bei den Platzherren mehrere gute Pässe vor das Bahlinger Tor keinen Abnehmer. Gefährlicher waren die Gäste. In der 27. Minute schoss wiederum Higl ans Außennetz. Als Rico Wehrle drei Minuten später geköpft hatte, rettete Mauro Chiurazzo ebenfalls per Kopf. Aus guter Position ging ein Sautner-Schuss (36.) vorbei. Bei hochsommerlichen Temperaturen wurde es auf dem Spielfeld zur Pause hin immer hitziger. Nach einem Zweikampf blieb BSC-Akteur Maximilian Faller liegen. Nico Tadic spielte den Ball nicht ins Aus – und wurde hart gefoult. Dies führte zu einer Rudelbildung. Die Gemüter beruhigten sich aber wieder. Kurz vor der Pause ging noch ein Klein-Heber knapp am Villinger Tor vorbei.

Im zweiten Durchgang wollten die Nullachter mehr das Heft in die Hand nehmen. Allerdings hatten diese zunächst Glück, dass Wehrle (50.) und Sautner (62.) – nach einem Patzer von Dragan Ovuka – im letzten Moment entscheidend gestört wurden. In der 65. Minute legte auf der anderen Seite Benedikt Haibt per Kopf für Yanick Haag vor. Freistehend schoss der 08-Stürmer aber vorbei. Acht Minuten danach lenkte Müller eine immer länger werdende Flanke von Damian Kaminski gerade noch über die Latte. Bei der anschließenden Ecke fiel der Ball Ovuka vor die Füße. Dieser zögerte einen Tick zu lange– sein Schussversuch wurde abgeblockt.

Die Nullachter waren jetzt optisch überlegen, doch die große Torgefährlichkeit fehlte. Noch einmal kochten allerdings die Emotionen hoch, als in der 73. Minute Benedikt Haibt von hinten gefoult worden war. Der sich stark aufregende 08-Assistenztrainer Claudio Sukale musste auf die Ränge.

Kurz vor Schluss hatten die Villinger dann noch einmal Glück, dass Nico Tadic im letzten Moment den eingewechselten Timo Wehrle abblockte. So blieb es zwischen den beiden südbadischen Rivalen beim durchaus gerechten Remis.

Hier gibt's die Pressekonferenz zum Nachsehen:

Innenverteidiger Nicola Leberer

Beim FC Villingen wird die Defensive immer stabiler. Dies trifft auch auf Innenverteidiger Nicola Leberer zu. Der Neuzugang ist zu einer festen Größe in der Viererkette avanciert. Er bestätigte seine sehr gute Verfassung auch gegen den Bahlinger SC. "Insgesamt müssen wir mit dem 0:0 zufrieden sein", meinte er nach dem Derby. In der ersten Halbzeit wären die Gäste die bessere Mannschaft gewesen. "In der zweiten Hälfte war es dann ausgeglichener", so Leberer. Dieser zählt den Bahlinger SC zu einer der spielstärksten Mannschaften der Liga. Die Kaiserstühler hätten am Samstag auch eher den Sieg verdient gehabt. Dabei dachte der Innenverteidiger vor allem an die beiden Riesenchancen von Rico Wehrle nach der Pause. "Uns fehlen natürlich Stjepan Geng und Tobias Weißhaar. Wir versuchen diese Ausfälle als Mannschaft zu kompensieren. Ich bin optimistisch, dass es auch weiter klappt", betonte Leberer. Er zeigt sich mit seiner bisherigen Zeit bei den Nullachtern sehr zufrieden. "Am Anfang hatte ich Probleme mit meinem Knie. Aber mein Anspruch war es schon, eine wichtige Stütze in der Mannschaft zu werden."

Trainerstimmen

Jago Maric, Coach des FC 08 Villingen: "Es war ein gutes 0:0-Spiel. Bahlingen war in der ersten Halbzeit einen Tick stärker. Da hat uns ein bisschen der Mut gefehlt. Ich habe meinen Spielern dann gesagt, dass sie befreiter aufspielen und mutiger sein sollen. Ich kann meinen Jungs aber keinen Vorwurf machen. Ohne Stepjan Geng und Tobias Weißhaar fehlt uns die Kreativität nach vorne. In der einen oder anderen Situation hatten wir auch Glück. Ich kann mit dem Punkt gut leben. Mehr war nicht drin. Wenn Bahlingen noch ein Tor erzielt, hätten wir uns auch nicht beschweren können. Die Einstellung meiner Jungs ist aber sensationell."

Axel Siefert, Co-Trainer des Bahlinger SC: "Ich möchte erst einmal meinen Respekt für die Arbeit von Jago Maric beim FC 08 Villingen aussprechen. Diese ist wirklich herausragend. Es war heute ein 0:0 der besseren Art. Wir haben zwei Mannschaften gesehen, die sehr aggressiv waren und versucht haben, nach vorne zu spielen. Es war dann eine intensive Begegnung. Wir haben in der ersten Halbzeit nach zwei Niederlagen versucht, stabil zu sein. Vielleicht waren wir da einen Tick zu stabil. In Richtung gegnerisches Tor war es bei uns in der ersten Halbzeit einfach einen Tick zu wenig. Die zweite Halbzeit war für uns einen Tick besser. In der zweiten Hälfte hatten wir dann insgesamt die Nase etwas vorne. Wir sind am Ende mit dem 0:0 durchaus zufrieden."