FV Lörrach-Brombach – FC 08 Villingen (Samstag, 15.30 Uhr). Zum Abschluss der ersten "englischen Woche" im September muss der FC Villingen zum südbadischen Rivalen und Oberliga-Aufsteiger FV Lörrach-Brombach reisen.

Ungeachtet der 1:2-Heimniederlage gegen den Titelanwärter SGV Freiberg im Mittwochspiel zeigte sich 08-Coach Marcel Yahyaijan stolz auf die Leistung seiner Mannschaft. "Vor allem darauf, wie wir aufgetreten sind und welche läuferische Qualität wir gezeigt habe", betonte er. Deshalb sei ein Punkt eigentlich verdient gewesen. "Wenn wir jedes Spiel so auftreten, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen", denkt der Villinger Trainer.

Wichtig sei jetzt, so gut wie möglich zu regenerieren. "Es war von vorneherein klar, dass wir eine hohe Belastung haben werden." Deshalb hatte Yahyaijan gegen Freiberg rotieren lassen. Zur Schonung blieben Damian Kaminski und der junge Leon Albrecht zunächst auf der Bank. Sie kamen erst im zweiten Durchgang. "Jetzt müssen wir auch schauen, wie es den anderen Spielern geht."

Auch in Lörrach erwartet Yahyaijan keinen Spaziergang. "Ich habe mir die Partie von Lörrach gegen Backnang auf Video angeschaut. Es ist unbequem, dort zu spielen."

Abgänge: Andreas Lismann (Weil), Lukas Kessler (Wehr-Brennet), Buba Ceesay (Weil), Christoph Düster (Herten), Arjenit Gashi (Bosporus FC Friedlingen).

Das Team aus dem Dreiländereck, das sich mit Akteuren aus der Region verstärkt hat und auf teure Neuzugänge verzichtete, braucht jetzt dringend etwas Zählbares, um nicht früh in der Saison schon im Keller festzustecken.

"Jedes Spiel ist in dieser Liga schwer. Das wird in Lörrach kein Selbstläufer, sondern genauso ein Powerspiel wie in Ilshofen und gegen Freiberg", warnt Yahyaijan seine Schützlinge.

Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Keven Feger, der am Mittwoch einen Schlag abbekommen hat. Dagegen ist klar, dass Marcel Bender, der gegen Freiberg eine gute Vorstellung zeigte, wieder im Tor steht. Stammkeeper Andrea Hoxha weilt an diesem Wochenende noch bei der albanischen U21-Auswahl.

Der Gegner

FV Lörrach-Brombach

Der FV Lörrach-Brombach entstand im Jahr 2012 aus der Fusion des FV Lörrach und des Ortsteilclubs FV Brombach, der 1911 aus der Taufe gehoben worden war. Dieser wurde 2009 Meister der Bezirksliga. Der bereits 1902 gegründete FV Lörrach besitzt im Dreiländereck eine größere Tradition. Zwischen 1954 und 1957 – sowie von 1966 bis 1978 – gehörte der Verein der damaligen dritthöchsten Spielklasse (1. Amateurliga Südbaden) an. 1969 gelang der Gewinn des südbadischen Pokals. Im Jahr 1991 ging der FV Lörrach eine Spielgemeinschaft mit dem TuS Lörrach-Stetten ein. Die SG Lörrach-Stetten schaffte sogar den Aufstieg in die Oberliga. Doch begleitet wurde dieser lediglich eine Saison lang dauernde Kraftakt, der mit dem letzten Platz und dem Abstieg endete, von einem finanziellen Desaster.

Das missglückte Experiment führte 1994 zur Auflösung in die beiden Ursprungsvereine. Erst nach der Fusion mit dem FV Brombach ging es stetig aufwärts. Bereits in der Saison 2011/12 spielte die beiden Vereine gemeinsam als FV Lörrach-Brombach in der Landesliga. Dort wurde 2017 die Meisterschaft erreicht. Der Sprung in die Verbandsliga war also perfekt. Im Frühjahr belegte der FV beim Corona-Abbruch der Saison dort Platz eins und machte damit den grüßten Erfolg der noch jungen Vereinsgeschichte perfekt. Trainer ist seit 2019 Erkan Aktas. Er hatte früher selbst beim FC Steinen-Höllstein in der Oberliga gespielt und war danach auch Technischer Nachwuchs-Leiter beim Schweizer Proficlub FC Aarau. »Wir haben den Klassenerhalt als Ziel ausgegeben. Wir zeigen klare Kante, wollen dieses Ziel so lange wie möglich verfolgen«, betont Aktas. Wechsel im Sommer:

Zugänge: Alija Kapidzija, Eduard Nowak (beide Laufenburg), Vincent Kittel (Rheinfelden), Nico Andrijevic (Concordia Basel), Beran Ozat (SC Dornach), Michael Kuttler (Untermünstertal), Johannes Binkert (eigene Jugend).

Abgänge: Andreas Lismann (Weil), Lukas Kessler (Wehr-Brennet), Buba Ceesay (Weil), Christoph Düster (Herten), Arjenit Gashi (Bosporus FC Friedlingen).

Stadion: Sportplatz im Grüttpark (2000 Zuschauer). Adresse: Grüttweg 15, 79539 Lörrach.