"Die Zeit war doch schon abgelaufen": Villingens Trainer Jago Maric (Mitte) diskutiert nach dem Spielende in Bissingen mit dem Unparteiischen. Foto: Marc Eich

Oberliga: Nullachter kassieren mit dem 1:2 beim FSV Bissingen erste Niederlage nach Winterpause.

Der FC 08 Villingen kassierte mit dem 1:2 beim FSV Bissingen die erste Niederlage nach der Winterpause. Diese war umso schmerzlicher, da der entscheidende Treffer erst in der Nachspielzeit fiel. 

Durch diese Niederlage rutschten die Maric-Elf auf Platz sieben ab. An der Spitze sind derzeit die Stuttgarter Kickers mit neun Zählern Vorsprung auf die Villinger das Maß aller Dinge. Fünf Punkte Rückstand sind es für die Nullachter auf den Tabellenzweiten Bahlinger SC, der allerdings auch eine Partie mehr ausgetragen hat. In Bissingen rückte für die mitgereisten 08-Fans nach dem Abpfiff Schiedsrichter Marcel Lalka aus Göppingen in den Mittelpunkt der Diskussionen.

Er nahm mit drei Entscheidungen reichlich Einfluss auf die Partie. Zunächst einmal war sein Elfmeterpfiff gegen Villingen in der 50. Minute auch für FSV-Trainer Alfonso Garcia nicht ganz eindeutig. "Die Entscheidung war schwierig. Yannick Toth geht mit höchstem Tempo in den Strafraum rein. Da reicht schon ein leichtes Touchieren." 08-Coach Jago Maric sah den Strafstoß als überaus fraglich an. Er ärgerte sich vor allem über den unnötigen Rückstand. "Das war aus dem Nichts heraus." Als Lalka dann in der 77. Minute Mauro Chiurazzi Rot zeigte, sahen dies die meisten mitgereisten 08-Fans doch als eine sehr harte Entscheidung an. Derweil freute sich der gefoulte Bissinger Alexander Götz mit einem breiten Grinsen – noch am Boden hockend – sichtlich über den Platzverweis. Für Maric wäre Gelb angemessen gewesen. "Wahnsinn, der pfeift alles gegen uns", ereiferte er sich.

Doch die Aufregung im 08-Lager steigerte sich noch. Denn in Unterzahl gerieten die Villinger in der Schlussphase auf dem engen Kunstrasen unter Druck. Drei Minuten Nachspielzeit zeigte Lalka an. Dann war die 93. Minute abgelaufen und der Schiri ließ noch einen Eckstoß ausführen. Dieser führte zu einem Gewühl vor dem Villinger Tor und zum entscheidenden Treffer in der 94. Minute. Nach dem Abpfiff intervenierte Maric sichtlich aufgeregt auch gleich bei Schiri Lalka und wies ihn auf die Stadionuhr hin, die jetzt über 95 Minuten anzeigte. "Das war wirklich schade. Mit dem 1:1 wäre ich zufrieden gewesen", hatte sich der 08-Coach aber schnell wieder gefasst.

Er blickte schon auf kommendes Wochenende voraus. Da gibt es endlich nach drei Auswärtspartien hintereinander gegen den FC Nöttingen wieder eine Begegnung zuhause in der MS Technologie-Arena. "Das wird ein schönes Heimspiel", erwartet Maric. Besonderer Höhepunkt dabei ist, dass erstmals die edle VIP-Lounge, deren Einweihung am Freitag stattfindet, in Betrieb sein wird.

Nullachter-Geflüster

Tadel

"Mauro muss einfach lernen, sich auf das Spiel zu konzentrieren. Er hat immer wieder mit dem Schiri diskutiert", tadelte 08-Coach Jago Maric seinen Defensivakteur Mauro Chiurazzi. Dieser hatte zuletzt gute Leistungen abgeliefert, avancierte in Bissingen aber zum Pechvogel. Erst verursachte er kurz nach der Pause einen Elfmeter. In der 77. Minute kassierte er dann auch einen Platzverweis. "Das war für mich keine Rote Karte. Da wäre Gelb passend gewesen", nahm Maric seinen Akteur aber in Schutz.

Umstellung

Da Tevfik Ceylan (Leistenprobleme) ausfiel, bekam Valentin Vochatzer als Innenverteidiger wieder eine Chance in der Startelf. "Er hat seine Sache sehr gut gemacht", lobte Coach Jago Maric. Er hatte auch mit dem Gedanken gespielt, Müslüm Yelken, der in der 60. Minute eingewechselt wurde, von Beginn an zu bringen. "Müslüm hatte aber am Donnerstag im Training leichte Probleme", so der 08-Coach.  

Ärgernis

Obwohl in Bissingen der Rasen im Bruchwaldstadion einen sehr guten Eindruck machte, fand die Partie auf dem Kunstrasen statt. Bereits in der vergangenen Saison mussten die Nullachter in Bissingen im September bei besten äußeren Bedingungen auf den Kunstrasen.

Trainerwechsel

In Spielberg musste Trainer Andreas Augenstein gehen. Der neue Sportliche Leiter Sebastian Weber übernimmt interimsmäßig.