Da war noch alles in Ordnung. Damian Kaminski, vor wenigen Wochen Vater geworden, bejubelt die 1:0-Führung gegen Göppingen. Doch in der zweiten Hälfte lief auch beim Villinger Offensivmann wenig zusammen. Foto: Marc Eich

Oberliga: Doch intern will der Villinger Coach die Defizite beim 2:2 gegen Göppingen deutlich aufzeigen.

08-Coach Jago Maric fiel es nach dem enttäuschenden 2:2 gegen den 1. Göppinger SV so schwer wie selten zuvor, die richtigen Worte zum Auftritt seiner Mannschaft zu finden.

Wie konsterniert er über die Leistung seiner Schützlinge in der zweiten Hälfte war, zeigte sich auch darin, dass er in der Pressekonferenz nicht von einem Unentschieden, sondern von einer Niederlage sprach. So fühlte sich das 2:2 wohl auch für alle anderen Beteiligten im 08-Lager an – zumal den Göppingern der Ausgleich erst zwei Minuten vor dem Abpfiff gelungen war.

Dieser sorgte bei den Villingern dann für besondere Ernüchterung, weil die zweite Halbzeit eine Kopie des zweiten Durchgangs der vorigen Partie in Oberachern (1:3) war. "Ich nehme die Niederlage auf meine Kappe", stellte sich Maric vor sein Team.

Maric räumte so unglücklich verlaufene Einwechslungen ein. Zunächst einmal hatte der 08-Coach den bereits verwarnten Mauro Chiurazzi in der 58. Minute vom Feld geholt und Patrick Haag gebracht. "Mauro hatte die gelbe Karte gesehen und danach wieder ein Foul gemacht. Bei der nächsten Aktion hätte er wohl die Ampelkarte gesehen", wollte Maric eine Dezimierung vermeiden. Für Chiurazzi wurde Valentin Vochatzer vom Mittelfeld in die Viererkette zurückbeordert. Dies habe auch nicht sehr gut funktioniert. "Deshalb haben wir mit Saheed Mustapha einen robusten Spieler gebracht, der vielleicht in die Defensive ein bisschen Stabilität reinbringt", begründete Maric die Einwechslung des Winterneuzugangs. Gleichzeitig machte Tobias Weißhaar zur Schonung für das Pokalspiel am Mittwoch gegen Linx Platz für Benedikt Haibt. Der 08-Kapitän hatte aufgrund einer Erkältung zunächst noch pausiert.

Mustapha entpuppte sich schnell als besonders nervös. Bei einem Zweikampf im Strafraum attackierte er in der 76. Minute Gästeakteur Michael Renner so ungeschickt, dass Schiri Marcel Göpferich auf den Elfmeterpunkt deutete. Da Unglücksrabe Mustapha nach seinem schnellen Missgeschick, das den 1:2-Anschlusstreffer der Göppinger verursacht hatte, noch unsicherer wurde, beorderte ihn Maric kurzerhand nach vorne. Als bei Volkan Bak auch noch die Wade Probleme bereitete, kam für ihn Sanoussy Baldé aufs Feld. Doch dies alles nutzte nichts mehr, um dem aus Villinger Sicht schmerzlichen Ausgleich der Gäste noch verhindern zu können.

Maric will nicht auf sein Team einprügeln, sondern den im zweiten Durchgang erneut enttäuschenden Auftritt intern intensiv aufarbeiten. Mit Blick auf das Halbfinale gegen Linx meinte er. "Da müssen die Köpfe frei sein."

Nullachter-Geflüster

Stuttgarter Kickers streben zurück in die Regionalliga

 Relegationsträume

Oberliga-Spitzenreiter Stuttgarter Kickers strebt nach einem souveränen 3:0-Erfolg beim Villinger Halbfinal-Gegner aus Linx in Richtung Regionalliga-Wiederaufstieg. Die "Blauen" sind seit 13 Spielen unbesiegt, blieben zum 16. Mal in dieser Saison ohne Gegentor. Am 4. Mai sind die Kickers beim FC Villingen zu Gast. Dieser verpasste erneut eine mögliche Chance, sich die Tür zur Relegation zumindest noch ein bisschen offen zu halten, denn heiße Anwärter auf Platz zwei – wie Bahlingen und Bissingen – haben am Wochenende Federn gelassen.

 Trainingsplatz

Acht Partien stehen für die Villinger jetzt noch an. Am letzten Spieltag (30. Mai) geht es nach Linx. Dort findet die Begegnung dann auf einem Trainingsplatz statt, da das Hauptspielfeld saniert wird.

 Comeback

Bei der Oberliga-Elf wird der lange verletzte Stjepan Geng immer schmerzlicher vermisst. Geng feierte aber nach fast siebenmonatiger Zwangspause am Samstag unerwartet schnell ein Comeback im Landesliga-Team. Beim 2:0 gegen Überlingen wurde er in der 69. Minute eingewechselt und zeigte hoffnungsvolle Ansätze.

Begeisterung

Die neue TR-electronic lounge in der MS-Technologie Arena beeindruckt auch die Gästetrainer. "Das ist hier sensationell schön geworden", erklärte Gianni Coveli, der Coach des 1. Göppinger SV.

Debakel

Der SSV Reutlingen erlebte gegen Nöttingen ein 1:6-Debakel – und somit die erste Heimniederlage der Saison. Bereits das Hinspiel war mit 0:5 verloren gegangen. "Wir waren heute einfach leblos", räumte SSV-Coach Teo Rus ein. Einziger SSV-Torschütze war der Ex-Nullachter Cristian Gilés. Bissingen musste sich beim Vorletzten Germania Friedrichstal mit einem 2:2 begnügen.

WFV-Pokal

Im Halbfinale des WFV-Pokals kommt es am 24. April zu folgenden Partien: TSV Essingen (Verbandsliga) – SGV Freiberg (Oberliga) und SSV Reutlingen (Oberliga) – SSV Ulm (Regionalliga).