Jubel bei den Nullachtern. Foto: Marc Eich

Oberliga: 2:1-Sieg der Nullachter beim FC Nöttingen. Stjepan Geng trifft und verletzt sich. Mit Video

FC Nöttingen – FC 08 Villingen 1:2 (0:2). Der FC Villingen entzückt weiter seine Fans, gewann beim FC Nöttingen mit 2:1. Dadurch bleiben die Nullachter ganz vorne dabei. Ein dicker Wermutstropfen war aber eine eventuell schwere Knieverletzung von Stjepan Geng.

Die Nullachter gerieten gleich gehörig unter Druck. Doch Schüsse von Sascha Walter und Ernesto de Santis blockten die Villinger jeweils ab. Dann ging es in der 7. Minute in die andere Richtung ganz schnell. Damian Kaminski spielte genau in den Lauf von Yanick Haag. Dieser vollendete allein vor FCN-Keeper Robin Kraski nervenstark zum überraschenden Villinger 1:0. Sechs Minuten später zirkelte Stjepan Geng einen Freistoß aus 25 Metern wunderschön zum 2:0 in den Torwinkel.

 

    Die Gastgeber zeigten sich durch den Doppelschlag der Nullachter ziemlich geschockt. Die Villinger hielten ihren Gegner mit sehr viel Einsatz in Schach. Dabei zog sich Valentin Vochatzer in der 25. Minute bei einem Kopfballduell eine Platzwunde an der Stirn zu. Er spielte mit einem Kopfverband bis zum Schluss weiter.

    Die Nullachter lauerten auch immer wieder auf Konter. Als Benedikt Haibt in der 32. Minute seinem Gegenspieler fast entwischt war, wurde er gehalten. Der unsichere Schiri Lars Erbst ließ aber weiterlaufen. Vier Minuten später blockten die Nöttinger einen Schuss von Yanick Haag noch ab. Kurz vor dem Pausenpfiff setzte Michael Schürg – bei der einzigen echten FCN-Chance im ersten Durchgang – den Ball am Pfosten vorbei.

    In der zweiten Halbzeit hatten die Villinger die Partie zunächst eindeutig im Griff. Einen Schuss des immer stärker werdenden Damian Kaminski (47.) wehrte Kraski ab. Kurz darauf schlug das Verletzungspech bei den Villingern böse zu. Stjepan Geng war nach einem Zweikampf mit schmerzverzerrtem Gesicht an der Außenlinie neben dem Villinger Tor liegen geblieben. Der 08-Regisseur war so schwer verletzt, dass er – gestützt von den Mannschaftskollegen – gleich in die Kabine gebracht werden musste. Möglicherweise fällt Geng längere Zeit aus. Für ihn kam Daniel Wehrle.

    Die Villinger blieben weiter am Drücker, verpassten jedoch eine Vorentscheidung. Zwei Mal scheiterte Yanick Haag (54./60.) jeweils nur knapp am glänzenden reagierende Kraski. Die Begegnung wurde dann hektischer. Das spielte eher den Nöttingern in die Karten. 08-Keeper Christian Mendes rückte so zunehmend in den Blickpunkt des Geschehens. Er verhinderte bei einem Manduzio-Schuss (61), einem Solo des eingewechselten Jimmy Marton (74.) und einem Di Piazza-Freistoß (76.) jeweils per Glanzparade einen möglichen Gegentreffer.

    Dennoch gelang De Santis in der 85. Minute das 1:2. Zwei Minuten danach rettete Nico Tadic nach einem Brenner-Schuss auf der Linie per Kopf. In der vierminütigen Nachspielzeit ließen sich die Villinger dann nicht mehr überraschen. Am Ende blieb es beim wichtigen 2:1-Sieg.

    Nach der Partie ging es für Stjepan Geng – zum Röntgen der Knieverletzung – und für Valentin Vochatzer – zum Nähen seiner Stirnwunde – gleich ins Krankenhaus.

    FC Villingen: Mendes – Tadic, Ovuka, Leberer, P. Haag – Weißhaar, Vochatzer, Geng (53. Wehrle), Kaminski – Haibt (93. Bak), Y. Haag (89. M. Chiurazzi).

    Tore: 0:1 Yanick Haag (7.), 0:2 Geng (13.), 1:2 De Santis (85.).

    Schiedsrichter: Lars Erbst (Gerlingen).

    Zuschauer: 420.

    Trainerstimmen

    Michael Wittwer, FCN:

    "Der Sieg geht vor allem deshalb in Ordnung, weil uns die Villinger in den Bereichen Cleverness und Tempospiel in die Spitzen überlegen waren. Sie waren auch in Sachen Zweikampfführung cleverer. Wir haben am Anfang zwei, drei Möglichkeiten vergeben. Das ist fahrlässig. Wir selbst lassen uns dann mit einem Konter überraschen. Nach dem 0:2 haben wir den Faden verloren. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft bis zum letzten Moment alles probiert, um ein Unentschieden zu erreichen. Das war noch drin. Über 90 Minuten war Villingen aber die reifere und bessere Mannschaft."

    Jago Maric, FC 08 Villingen:

    "Wir sind sehr zufrieden. Doch der Sieg kann für uns sehr bitter werden, wenn Stjepan Geng schlimmer verletzt wäre. Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft, denn wir haben gegen einen sehr starken Gegner gespielt. In der ersten Halbzeit haben wir es taktisch sehr gut gemacht. In den ersten Minuten haben wir aber ein bisschen Glück gehabt. Das 1:0 hat uns Sicherheit gegeben. In der zweiten Halbzeit sind wir gut ins Spiel gekommen. In den letzten 20 Minuten war Nöttingen aber am Drücker. Das Glück war am Ende ein bisschen auf unserer Seite. Dieses haben wir uns aber erarbeitet."

    Nullachter-Topspieler

    Dragan Ovuka

    "Er ist der mit Abstand beste Innenverteidiger in der Oberliga", lobte 08-Coach Jago Maric seinen Defensivakteur Dragan Ovuka nach der Partie in Nöttingen fast schon überschwänglich. Der 26-Jährige habe sich blendend entwickelt und sei ein absoluter Führungsspieler. Dies stellte Ovuka in Nöttingen wieder eindrucksvoll unter Beweis. Vor allem FCN-Sturmspitze Michael Schürg bekam ein Lied davon zu singen. Ein einziges Mal entwischte dieser Ovuka. Sonst blieb Schürg ungefährlich – und wurde in der zweiten Halbzeit ausgewechselt. "Ich habe viel Erfahrung sammeln können. Dies spiegelt sich in meinen Leistungen wider. Ich bin auf dem Platz viel ruhiger geworden", meinte Ovuka. Was die Leistungen der gesamten Mannschaft betrifft, sieht er den 2:1-Sieg in Ravensburg als den Wendepunkt an. "Dies war eine entscheidende Erfahrung." In Nöttingen sei man in den ersten zehn Minuten unter Druck gewesen. "Da hatten wir in ein, zwei Situationen Glück. Am Ende war es aber ein verdienter Sieg", so Ovuka.