FC 08 Villingen – 1. Göppinger SV 0:2 (0:0). Oberligist FC 08 Villingen kassierte in der letzten Partie des Jahres 2019 im Verfolgerduell gegen den 1. Göppinger SV eine unglückliche 0:2-Niederlage. So überwintern die Nullachter auf Platz sieben.

Der Abstand auf Spitzenreiter Stuttgarter Kickers und dem Team aus Göppingen beträgt nun jeweils fünf Punkte. Die Partie des VfB Stuttgart II, des bisherigen Tabellenführers, in Nöttingen war am Freitagabend ausgefallen.

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Im Vergleich zum 1:1 in Rielasingen liefen bei den Villingern anstelle von Gianluca Serpa und Keven Feger der genesene Patrick Peters und Stjepan Geng auf.

Von Beginn an wollten die Nullachter den Göppingern keinen Raum für ihre gefürchteten Konter lassen.

Geng-Schuss prallt an die Latte

Bei Ballverlusten zogen sie sich in die eigene Hälfte zurück und stellten die Räume im Mittelfeld zu, in dem es immer wieder verbissene Zweikämpfe zu sehen gab. Unter dem Strich neutralisierten sich beide Teams in der Anfangsphase. In den ersten 20 Minuten gab es so keine einzige Torchance auf beiden Seiten. Die Nullachter wurden allerdings zunehmend optisch überlegener. Doch gegen eine der besten Abwehrreihen der Liga fehlte im Strafraum die Gefährlichkeit.

Die beste Möglichkeit hatte in der 23. Minute Stjepan Geng. Dessen fulminanter Schuss aus 23 Metern prallte aber nur gegen die Latte. Derweil fanden die Gäste gegen die taktisch klug auftretenden Villinger in den ersten 45 Minuten offensiv überhaupt kein Rezept, zumal ihr Torjäger Kevin Dicklhuber bestens abgeschirmt wurde. Die Gangart der Göppinger wurde – je näher die Pause rückte – immer härter. So zückte Schiedsrichter Philipp Schlegel bis zum Halbzeitpfiff drei gelbe Karten gegen die Gäste.

Nach der Pause mussten die Nullachter gleich hellwach sein. In der 47. Minute wurde ein gefährlicher Osipidis-Rückpass im letzten Moment zur Ecke geklärt. Auf der anderen Seite schickte in der 50. Minute Volkan Bak auf der rechten Außenbahn Tobias Weißhaar auf die Reise. Dieser leistete sich in guter Position im Strafraum einen Haken zu viel. Die Göppinger konnten klären. Vier Minuten danach verpasste Bak hauchdünn eine Geng-Flanke.

In der engen Partie war klar, dass eventuell ein Fehler die Entscheidung bringen würde. Diesen leistete sich der junge Leo Benz mit einem zu ungenauen Zuspiel.

0:1-Rückstand schockt Fans und Spieler

Marcel Avdic schnappte sich den Ball. Der Ex-Offenbacher steuerte allein auf den bis dahin beschäftigungslosen 08-Keeper Andrea Hoxha zu und vollendete in der 62. Minute eiskalt zum überraschenden Göppinger 1:0. Der Rückstand sorgte nicht nur bei den Zuschauern für lähmendes Entsetzen.

Auch die Villinger Akteure wirkten sichtlich geschockt. Nur fünf Minuten nach dem Rückstand beförderte Osipidis gegen die einen Moment unsortierte 08-Abwehr im Nachsetzen den Ball auch noch zum 2:0 ins Netz. Dies roch nach einer Vorentscheidung. Auch die Einwechslungen von Damian Kaminski, Gianluca Serpa und Keven Feger brachten gegen die abgezockten Gäste keine Wende mehr. Stattdessen kassierte der bereits verwarnte Peters nach einem Frustfoul in der 84. Minute die Ampelkarte.

Vielleicht wäre es doch noch einmal spannend geworden, wenn ein immer länger werdender Feger-Freistoß in der 86. Minute nicht am Pfosten, sondern im Göppinger Tor gelandet wäre. So blieb es aber beim von den Gästen überschwänglich gefeierten 2:0-Sieg. Der FC 08 Villingen überwintert damit auf Tabellenplatz sieben - bei fünf Punkten Rückstand auf Tabellenführer Stuttgarter Kickers.  

FC 08 Villingen: Hoxha – Beha, Benz, Peters, Ceylan – Berisha (62. Kaminski), Ovuka, Geng, Weißhaar (71. Serpa), Yahyaijan (81. Feger) – Bak.

Göppinger SV: Rombach – Osipidis, Ivezic, Maglica, Leonhardt – Di Biccari (90. Renner), Loser, Avdic (82. Rösch), Dickhuber, Frenz – Botta (83. Ziesche).

Tore: 0:1 Avdic (62.), 0:2 Osipidis (67.).

Schiedsrichter: Philipp Schlegel (Unterstadion).

Gelbe Karten: Peters, Bak / Frenz, Ivezic, Di Biccari, Avdic.

Gelb/Rot: Peters (FC 08, 84.), wiederholtes Foulspiel.

Zuschauer: 600.

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Nullachter-Topspieler

Jannik Beha

Beim FC Villingen hat sich Neuzugang Jannik Beha, der von der DJK Donaueschingen gekommen war, mittlerweile in der Abwehr etabliert. »Ich habe immer Gas gegeben und mich zuletzt dafür belohnt«, meinte er dazu. Am Samstag absolvierte Beha gegen den 1. Göppinger SV bereits die dritte Partie in Folge. »Das war total unnötig«, ärgerte sich Beha über die 0:2-Niederlage. Man habe es in der ersten Halbzeit nicht einmal so schlecht gemacht, hätte auch Torchancen gehabt. Auch im zweiten Durchgang sei man gut aus der Kabine gekommen. Dann hätte man ein blödes Gegentor kassiert. »Fehler passieren. Da gibt es keine Vorwürfe«, betonte Beha.

Nach dem 0:1-Rückstand sei es sehr zerfahren und die Partie ständig unterbrochen gewesen. »Der Spielfluss war dann einfach weg. Es hat dann auch etwas das Glück bei uns gefehlt«, sagte er. Jetzt will Beha auch nach der Winterpause voll angreifen, um sich weiter für die Stammelf der Villinger zu empfehlen. »Er hat eine sehr gute Entwicklung gemacht, trainiert fleißig und bietet sich dadurch an«, erklärte 08-Coach Jago Maric zu seinem Defensivakteur. Jannik Beha sei ganz nahe dran an den Stammpositionen.

Trainerstimmen

Jago Maric, FC 08 Villingen

"Es ist sehr bitter, wie wir das Spiel verlieren. Die erste Halbzeit ging ganz klar an uns. Da haben wir das Spiel kontrolliert. Göppingen war da nicht einmal bei uns im Strafraum. Es hat uns aber gefehlt, im letzten Drittel klare Torchancen herauszuspielen. Wir sind nicht so richtig durchgekommen. Da haben wir einfache Bälle in die Box gespielt, die leicht zu verteidigen waren. Beim Gegentor machen wir einen Riesenfehler. Danach haben wir den Faden verloren. Bei uns hatten heute auch ein, zwei Spieler nicht ihre Form. Mit einem Unentschieden hätten wir leben können. Man darf solche Spiele nicht herschenken. Daran müssen wir arbeiten."

Gianni Coveli, Göppingen

"In der ersten Halbzeit hatte Villingen optisch mehr vom Spiel. Wir hatten im Spiel nach vorne auch keine gute Entlastung. Der letzte Ball hat bei Villingen aber gefehlt. Wir hatten auch Glück, dass der Schuss von Villingen an die Latte geht, haben es aber auch ganz gut verteidigt. Unser Ziel war es, bis zur Pause nicht in Rückstand zu geraten. Wir wussten, dass wir in der zweiten Halbzeit unsere Chancen bekommen. Wir haben dann Fehler provoziert und diese gnadenlos ausgenutzt. Das 1:0 hat uns in die Karten gespielt. Mit dem 2:0 hatte ich dann ein gutes Gefühl. Wir sind glücklich, bei einer Mannschaft wie Villingen drei Punkte mitzunehmen."