Der Tabellenzweite stellt sich der Aufgabe in Pforzheim. Foto: Marc Eich

Oberliga: Maric-Elf trifft am Mittwoch (18.30 Uhr) im Nachholspiel auf den Tabellen-13.

CfR Pforzheim – FC 08 Villingen (Mittwoch, 18.30 Uhr). Der FC Villingen setzt sein fußballerisches Mammutprogramm mit der Nachholpartie beim Tabellen-13. 1. CfR Pforzheim fort.

Zum Auftakt der dritten "englischen Woche" in Folge bedeutet dies für die 08-Kicker, zunächst einmal am Mittwoch bei der Arbeit einen halben Tag freizunehmen. Für 15 Uhr ist die Abfahrt Richtung Nordbaden geplant.

Nach dem 1:0-Sieg beim FC Nöttingen mahnt Coach Jago Maric zur Vorsicht für das Duell in Pforzheim. "Das wird wieder kein einfaches Spiel", denkt er. Sorge bereiten ihm auch die schlechten Platzverhältnisse im Stadion am Holzhof.

Wesentlich mehr Gedanken macht sich der Villinger Trainer aber über die angespannte personelle Situation. Die Verletzungen von Daniel Wehrle und Daniel Niedermann, die in Nöttingen aufliefen, haben sich zum Glück als nicht so schlimm herausgestellt. Mit Manuel Stark, Cristian Gilés, dem weiterhin gesperrten Nedzad Plavci und dem langzeitverletzten Danilo Cristilli fehlen weiter vier Spieler. Frederick Bruno befindet sich auf dem Weg der Besserung. Er absolvierte mit der U23 in Pfullendorf wieder einen ersten Versuch. "Bei ihm wird es noch ein bis zwei Wochen gehen", denkt Maric.

Er setzt deshalb erneut auf Akteure aus der U23. "Da vertrauen wir unseren jungen Spielern. Die machen es richtig gut", freut er sich. Ein Problem am Mittwoch ist allerdings wieder, dass die Landesliga-Elf ihr Nachholspiel bei der DJK Donaueschingen bestreitet (siehe Vorschau auf der nächsten Lokalsport-Seite). Deshalb heißt es für die Nullachter, personell zu jonglieren, zumal bei der U23 Cevher Atar in Pfullendorf einen Platzverweis kassierte. "Wir müssen in Pforzheim – genauso wie in Nöttingen – dagegenhalten und auf unsere Chance warten", fordert Maric.

Beim kräftemäßig genauso belasteten Gegner aus Pforzheim reichte es am Dienstag der vergangenen Woche gegen Freiberg zu einem 2:2. Am Samstag verlor der Tabellendreizehnte gegen Ravensburg mit 1:2. Dies war die erste Heimniederlage unter der Regie von Trainer Gökhan Gökce. Deshalb sind die Pforzheimer in Sachen Klassenerhalt nicht ganz auf der sicheren Seite.

Einen Saisonhöhepunkt hat bereits der Karlsruher SC den Pforzheimern beschert. Beide Teams treffen am 21. Mai im badischen Pokalfinale in Nöttingen aufeinander. Eigentlich ist die Partie aber Makulatur. Der KSC ist durch den Sieg in Zwickau in der 3. Liga definitiv unter den ersten vier Teams dabei – und damit automatisch für den DFB-Pokal qualifiziert. Deshalb sind jetzt auch die Pforzheimer – unabhängig vom Ausgang des Endspiels – in der ersten DFB-Pokalrunde dabei.

Der Gegner

1. CfR Pforzheim

Der 1. CfR Pforzheim 1896 entstand im Jahr 2010 aus der Fusion der beiden Traditionsvereine 1. FC Pforzheim und VfR Pforzheim. Vor allem der 1. FC Pforzheim besitzt eine erfolgreiche Vergangenheit. Nach dem Zweiten Weltkrieg war im Jahr 1963 die Qualifikation für die zweithöchste deutsche Spielklasse, die Regionalliga Süd, aus der man 1967 wieder abstieg, ein sportlicher Höhepunkt. Im Jahr 1978 gehörte der 1. FCP – gemeinsam mit dem FC Villingen – zu den Gründungsvereinen der Oberliga. 1991 scheiterte man in den Aufstiegsspielen zur 2. Bundesliga. Ein Insolvenzverfahren im Jahr 2004 sorgte für den Zwangsabstieg in die Verbandsliga. Der am 12. September 1912 gegründete VfR Pforzheim besitzt keine ganz so sportlich erfolgreiche Geschichte. Diese erreichte ihren Tiefpunkt, als er Anfang der 90er-Jahre aus finanziellen Gründen runter in die Kreisliga musste.

Der 1. CfR Pforzheim übernahm 2014 fast alle Akteure des TSV Grunbach, der sich aus der Oberliga zurückgezogen hatte – samt dem dortigen Sportvorstand Torsten Heinemann. Diese Saison wollte Pforzheim um die Spitzenpositionen mitspielen. So musste im vergangenen Sommer Teo Rus (jetzt SSV Reutlingen) auf der Trainerbank für Sportvorstand Adis Herceg Platz machen. Darüber hinaus wurde fast das ganze sportliche Personal ausgetauscht. Doch die Mannschaft startete mit einer 1:3-Niederlage beim FC Villingen in die Saison. Viel besser wurde es auch anschließend nicht. Im Oktober 2017 musste Herceg gehen. Für ihn übernahm der bisherige Co-Trainer Gökhan Gökce (33) die Leitung der Mannschaft, die in Sachen Klassenerhalt weiter nicht zu 100 Prozent gesichert ist. Jetzt hoffen die Pforzheimer, dass es auch mit dem Bau des 4,2 Millionen teuren neuen Stadions im Brötzinger Tal vorangeht. Daheim wurden bisher aus 13 Spielen 16 Punkte (16:20 Tore) geholt. Bester Torschütze ist Dominik Salz mit zehn Treffern.

Stadion: Holzhofstadion (Fassungsvermögen: 10 000 Zuschauer).

Adresse: Kanzlerstraße 63, 75175 Pforzheim.