Freude pur bei den Nullachtern. Foto: Marc Eich

Oberliga: Maric-Elf zeigt beste Saisonleistung im Heimspiel gegen FSV Bissingen und siegt mit 3:1. Mit Video

FC 08 Villingen – FSV Bissingen 3:1 (1:1). Der FC 08 Villingen hat am Samstag ein hochklassiges und packendes Oberliga-Spitzenspiel gegen den FSV Bissingen nach einer über die 90 Minuten ganz starken Vorstellung mit 3:1 gewonnen.

Die Nullachter bleiben damit Tabellenvierter. Sie verkürzten allerdings den Rückstand auf die ersten beiden Plätze.

Im Vergleich zum 1:1 in Reutlingen fehlte in der Startelf der verletzte Frederick Bruno. Zudem nahm Nicola Leberer zunächst auf der Bank Platz. Dafür stand Tobias Weißhaar wieder zur Verfügung. Weiter spielte Valentin Vochatzer von Beginn an.

Die Bissinger machten vor 850 Zuschauern vom Anpfiff weg deutlich, wieso sie zu den Titelanwärtern gehören. Mit schnellem und technisch gekonntem Umschaltspiel setzten sie die Nullachter sofort unter Druck. Bereits in der 12. Minute passte Alexander Götz ungestört von der rechten Seite in die Mitte. Dort nutzte Yannick Toth den Rückpass zum 0:1.

Doch die Platzherren zeigten sich vom frühen Rückstand nicht geschockt. In der 16. Minute schickte Dragan Ovuka mit einem genauen Zuspiel Yanick Haag auf die Reise. Dieser überwand den herauseilenden FSV-Keeper Sven Burkhardt. Der heranstürmende Benedikt Haibt beförderte dann den Ball zum 1:1 über die Linie. Die Gäste hatten auf den Ausgleich gleich eine Antwort parat, doch 08-Keeper Christian Mendes (17.) rettete per Fußabwehr gegen Simon Linder.

Anschließend avancierte das intensive Oberliga-Spitzenspiel zu einem umkämpften Duell. Villingen bekam jetzt besseren Zugriff in Sachen Zweikämpfe. Dies behagte den Bissingern überhaupt nicht. Sie hatten vor der Pause nur noch eine Chance. Nach einer Ecke köpfte Toth genau in die Arme von Mendes (28.).

Auf der anderen Seite touchierte – unmittelbar vor dem Pausenpfiff – nach einer Geng-Ecke ein Weißhaar-Kopfball die Latte.

Für den zweiten Durchgang wechselte 08-Coach Jago Maric den gelb-rot-gefährdeten Daniel Wehrle aus. Für diesen kam Nicola Leberer. Dieser ging in die Viererkette, während Vochatzer für Wehrle die "Sechser-Position" übernahm.

Die Begegnung nahm jetzt weiter an Dynamik zu. Die Nullachter gingen noch verbissener zur Sache. Dadurch ergaben sich auch Möglichkeiten. Ein Vochatzer-Schuss (50.) aus dem Hinterhalt ging knapp vorbei. In der 61. Minute spielte Yanick Haag präzise in den Lauf von Benedikt Haibt. Völlig frei scheiterte der Kapitän aber am glänzend reagierenden Burkhardt.

Dies hätte sich acht Minuten später fast gerächt. Als es im 08-Strafraum lichterloh gebrannt hatte, lenkte Mendes den Ball gegen den Pfosten. Zudem parierte der Routinier mit einem unglaublichen Reflex auch noch den Nachschuss von Marius Kunde aus fünf Metern.

Im Gegenzug konnte Burkhardt in der 69. Minute einen Kaminski-Schuss nur abwehren. Haibt reagierte am schnellsten und jagte den Ball – unter dem Jubel der begeisterten Zuschauer – zum 2:1 in die Maschen. Die Gäste probierten jetzt noch einmal alles. Doch als Stjepan Geng (81.) aus fast 35 Metern per wunderschönem Heber mit einem Kunstschuss Burkhardt zum 3:1 überwunden hatte, war nicht nur die Vorentscheidung gefallen, sondern auch das ganze Stadion aus dem Häuschen.

In der 91. Minute verhinderte Burkhardt per Fußabwehr gegen den eingewechselten Volkan Bak noch eine höhere Niederlage seiner Elf, die diese Saison erstmals verlor.

FC 08 Villingen: Mendes – Tadic, Ovuka, Vochatzer, P. Haag – Weißhaar, Wehrle (46. Leberer), Geng, Kaminski (84. Serpa) – Y. Haag, Haibt (90. Bak).

FSV Bissingen: Burkhardt – Buck, Macorig, Sarak, Ngo – Götz (75. Milchraum), Schmiedel, Gleißner, Lindner (86. Rienhardt) – Toth (75. Hemmerich), Kunde.

Tore: 0:1 Toth (12.), 1:1 Haibt (16.), 2:1 Haibt (69.), 3:1 Geng (81.).

Schiedsrichter: Daniel Leyhr (Reutlingen),

Gelbe Karten: Wehrle, Y. Haag/ Macorig, Götz.

Zuschauer: 850.

Trainerstimmen

Alfonso Garcia, Bissingen

"Der Sieg war im Endeffekt verdient, weil die Villinger vor dem Tor gieriger waren als wir. Sie haben den Bällen nachgesetzt und so die Tore gemacht. Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben dann auch verdient mit 1:0 geführt. Dann passiert uns ein Fehler, als der Innenverteidiger das Abseits aufhebt. Der Keeper muss raus – und Haibt schießt das 1:1. Postwendend hätten wir das 2:1 machen können. Das Spiel hatte dann Phasen, in denen wir mal gut waren – und dann mal wieder Villingen. Mir war dann nach der Halbzeit klar, dass wer das 2:1 macht, als Sieger vom Platz geht."

Jago Maric, FC 08 Villingen

"Wir sind natürlich froh, dass wir gewonnen haben. Wir wussten, dass wir gegen eine Top-Mannschaft spielen und alles passen muss, damit wir gewinnen. In den ersten 15 Minuten war Bissingen präsenter. Nach 20 Minuten waren wir besser im Spiel. Das 1:1 hat uns dann Selbstvertrauen gegeben. Ab der 25. Minute war es ein ausgeglichenes Spiel. In der zweiten Halbzeit waren wir besser im Spiel. Da haben wir mehr Zweikämpfe gewonnen. Die Tore kamen auch zum richtigen Zeitpunkt. Von Stjepan Geng war es ein Traumtor. Ich bin froh, dass wir uns Schritt für Schritt weiterentwickeln."

Nullachter-Topspieler

Benedikt Haibt

Beim FC 08 Villingen ist auf Benedikt Haibt weiter Verlass. Gegen Bissingen war der Kapitän, der zunehmend schmerzfreier spielt, am Samstag immer genau zum richtigen Zeitpunkt zur Stelle. Er führte sein Team am Ende somit auf die Siegerstraße. Zunächst glich er den 0:1-Rückstand umgehend aus. Im zweiten Durchgang traf er zur 2:1-Führung. Nach sieben Spielen hat er nun schon wieder fünf Treffer auf seinem Konto. Benedikt Haibt sah vor allem die kämpferische Leistung der Mannschaft als Grundlage für den Sieg an. "Wir haben dann nach der Parade von Christian Mendes auch verdient gewonnen", lautete seine Einschätzung. Beim Spielstand von 1:1 hatte Haibt – allein vor Gästekeeper Sven Burkhardt – bereits eine Riesenchance zur Führung vergaben.

"Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken auf dem Weg zum Tor. Im Nachhinein wäre ich lieber am Torwart vorbeigelaufen, anstatt direkt zu schießen." Doch Haibt ließ sich davon nicht beirren. Er markierte dennoch das 2:1. "So ein Tor ist mein Ding. Ich laufe immer nach. Irgendwann fällt mir dann mal ein Ball vor die Füße." Jetzt soll am Samstag in Nöttingen möglichst nachgelegt werden. "Wenn wir dort an die Leistung des Spiels gegen Bissingen anknüpfen, können wir in Nöttingen etwas mitnehmen", denkt der 08-Kapitän.