FC 08 Villingen – FC Nöttingen 4:1 (3:0). Der FC Villingen hakte mit einer starken Leistung durch einen nie gefährdeten 4:1-Heimerfolg über den FC Nöttingen die schmerzliche 1:2-Niederlage in Bissingen schnell ab.

Zudem wurde den 08-Sponsoren der erstmalige Blick von der Tribüne herunter aus der am Freitag eingeweihten TR-electronic Lounge mit dem Sieg besonders versüßt. Damit wahren die Villinger ihre Chancen im Aufstiegsrennen. Dagegen sind die Nöttinger zunächst einmal raus aus dem Kampf um die Spitzenpositionen. Auch Reutlingen ließ Federn. Der SSV verlor am Sonntag überraschend beim Abstiegskandidaten aus Friedrichstal mit 0:3.

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Nach fünf Wochen ohne Heimspiel starteten die Villinger sehr motiviert in das wichtige Verfolgerduell. Coach Jago Maric hatte seine Elf auf zwei Positionen verändert. Für Rotsünder Mauro Chiurazzi, der mit einem Spiel Sperre davon kam, spielte wieder Tevfik Ceylan in der Abwehr. Im Mittelfeld begann Müslüm Yelken erstmals nach seiner Rückkehr anstelle von Sanoussy Baldé.

Mit einem echten Blitzstart überraschten die Nullachter dann die Gäste. In der 5. Minute bediente Tobias Weißhaar per langem Pass in die Gasse Benedikt Haibt. Der 08-Kapitän vollstreckte allein vor FCN-Keeper Andreas Dups zum schnellen 1:0. Kaum hatten sich die Nöttinger vom frühen Rückstand erholt, eroberte zwei Minuten später Umut Sönmez im Mittelfeld den Ball. Er ging auf und davon und vollendete sicher zum 2:0. Die Villinger spielten jetzt abwartender und lauerten auf Konter. Die Nöttinger, denen sichtlich noch das schwere Pokalspiel vom Mittwoch gegen Waldhof Mannheim in den Knochen steckte, kamen überhaupt nicht in die Gänge.

Dagegen musste Dups in der 34. Minute mit einer Fußabwehr gegen Damian Kaminski retten. Als eine Minute später Sönmez mustergültig auf den völlig freien Haibt flanke, köpfte der ohne Mühe mit seinem zweiten Treffer zum vorentscheidenden 3:0 ein. Ein erstes Lebenszeichen sendeten die Gäste kurz vor der Pause. Da setzte sich Michael Schürg auf der rechten Seite durch, den Ball aus spitzem Winkel aber auch am Pfosten vorbei.

Besser machten es die Nöttinger sechs Minuten nach der Halbzeit. Valentyn Podoslky wurde auf der linken Seite nicht energisch genug gestört. 08-Keeper Christian Mendes konnte zwar noch abwehren, doch der Nachschuss von Eray Gür landete unhaltbar zum 3:1 im Netz.

Wer jetzt befürchtet hatte, dass der Villinger Sieg noch einmal in Gefahr geraten könnte, konnte sich schnell wieder beruhigt zurücklehnen.

Lars Erbst zeigt sofort auf den Punkt

Drei Minuten nach dem Gegentreffer legte Yelken mit viel Übersicht mit einem hohen Zuspiel für Sönmez vor. Dessen genauer Querpass erreichte in der Mitte den freistehenden Haibt.

Der wurde beim Torschuss von Dups regelwidrig gestört. Der sehr gut leitende Schiedsrichter Lars Erbst aus Gerlingen deutete sofort auf den Elfmeterpunkt. Sönmez verwandelte ganz sicher mit seinem zweiten Treffer zum 4:1.

Damit war der Widerstand der Gäste endgültig gebrochen. In der Folgezeit schöpften beide Trainer ihr Einwechselkontingent voll aus. Derweil verhinderte Dups bei einer Direktabnahme von Haibt in der 72. Minute einen weiteren Gegentreffer. Der Villinger Kapitän scheiterte in der 81. Minute auch noch mit einem Heber. So blieb es beim überaus verdienten 4:1-Sieg der Nullachter.

Diese wollen jetzt am kommenden Samstag beim südbadischen Derby in Oberachern natürlich nachlegen.

FC 08 Villingen: Mendes – Stark, Ovuka, Vochatzer (82. Mustapha), Ceylan (68. P. Haag) – Yelken (61. Morreale), Serpa, Weißhaar (68. Bak), Sönmez – Kaminski, Haibt.

FC Nöttingen: Dups – Fratea (78. Bilger), Schneider, Brenner, Kolbe (46. Sollorz) – Gür, Di Piazza, Ulusoy (61. Rodriguez Carmona), Podolsky (82. De Santis) – Neziraj, Schürg.

Tore: 1:0 Haibt (5.), 2:0 Sönmez (7.), 3:0 Haibt (34.), 3:1 Gür (52.), 4:1 Sönmez (55., Foulelfmeter).

Schiedsrichter: Lars Erbst (Gerlingen).

Gelbe Karten: Morreale/Dups, Fratea, Ulusoy, Schürg.

Zuschauer: 800.

Trainerstimmen

Jago Maric, FC 08 Villingen

"Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen. Unsere Idee war, Nöttingen früh unter Druck zu setzen, da sie am Mittwoch ein schweres Spiel hatten. Bei uns sind dann die Pässe viel besser als in Bissingen gekommen. Ein Riesenkompliment an meine Jungs. Sie haben nach der sehr unglücklichen Niederlage in Bissingen ein Riesenspiel gezeigt. Der Verein hat mit der Lounge auch einen ersten Schritt gemacht. Da sollten wir auf dem Platz nachlegen. Es war mir auch wichtig, zufriedene Gesichter zu sehen, wenn ich in die Lounge komme. Es war ein sehr gelungenes Wochenende für alle Beteiligten. Ich bin stolz auf die Mannschaft. Jetzt ist es wichtig, dass wir nicht anfangen zu träumen."

Michael Wittwer, FCN

"Nach dem Spiel am Mittwoch war es für uns richtig schwer. Wir mussten am Mittwoch viel laufen. Wir haben gegen Waldhof Mannheim auch ein tolles Spiel abgeliefert. Ich habe dann die Startformation stark verändert. Nach zehn Minuten stand es dann 2:0. Das war natürlich nicht gerade förderlich für den einen oder anderen Spieler, der bisher noch nicht so viel gespielt hatte. Der FC 08 Villingen hat überzeugt und war in allen Bereichen schneller. Bei uns hat die Frische gefehlt. Ich darf aber meine Jungs nicht zu sehr kritisieren. Am vergangenen Mittwoch hat man gesehen, was sie können. Da muss man als Trainer ein bisschen Verständnis haben."

Nullachter-Topspieler

Gianluca Serpa

Beim FC 08 Villingen lieferte Gianluca Serpa gegen Nöttingen auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld eine sehr gute Vorstellung ab. Er präsentierte sich von der ersten Minute an hellwach, gewann viele Zweikämpfe und leitete immer wieder ein schnelles Umschaltspiel ein. Die schmerzliche 1:2-Niederlage in Bissingen hätte in der Vorbereitung auf das wichtige Heimspiel keine Rolle mehr gespielt, betonte Serpa. "Die tat weh, aber die wollten wir schnell vergessen." Nach der frühen 2:0-Führung am Samstag war er vorsichtig geblieben.

"Zwei Tore sind ein guter Vorsprung. Sobald die Nöttinger dann aber eines machen, sind wir wieder unter Druck", meinte er. Mit dem 3:0 sei dann die Vorentscheidung gefallen. Die Mannschaft hätte eine gute Vorstellung gezeigt. "Mit meiner eigenen Leistung bin ich auch zufrieden." Einzig der Gegentreffer sei ein kleiner Wermutstropfen gewesen. "Wir hätten gerne zu Null gespielt." Jetzt könne man mit breiter Brust nach Oberachern fahren. Allerdings blende die Mannschaft momentan die Tabelle aus. "Wir denken nur von Spieltag zu Spieltag." Begeistert zeigte sich Serpa von der neuen VIP-Lounge. "Diese ist wirklich ganz toll."