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Oberliga: Nullachter schlagen SV Spielberg 2:1. Trainer Jago Maric "sehr zufrieden". Mit Video

FC 08 Villingen – SV Spielberg 2:1 (2:0). Dies war der dritte Streich! Die Nullachter feierten am Mittwochabend gegen den SV Spielberg den dritten Oberliga-Sieg in Folge. Doch am Ende mussten die Villinger um den verdienten Dreier noch unnötig zittern.

Im Vergleich zum jüngsten 6:3 gegen Friedrichstal nahm 08-Trainer Jago Maric zwei Veränderungen in der Startelf vor. Tobias Weißhaar war wieder fit, rückte ins rechte Mittelfeld. So rutschte Nico Tadic zurück auf die Außenverteidigerposition, auf der Manuel Stark Platz für den zuletzt dreifachen Torschützen machen musste. Weiter ersetzte Frederick Bruno Innenverteidiger Nicola Lebberer.

Klares Ziel des Villinger Coach war ein Heimsieg, dazu sollte die zuletzt bei Heimspielen anfällige Defensive wieder besser stehen.

Beide Vorgaben des 08-Trainers wurden am Ende erfüllt. Dennoch war bei den Villingern und ihren rund 550 Fans die Erleichterung groß, als Schiedsrichter Benjamin Kammerer die Partie nach einem im Toraus gelandeten Spielberger Freistoß nach gut 94 Minuten abpfiff.

Rund sieben Zeigerumdrehungen zuvor hatte David Veith (87.) mit dem überraschenden Anschlusstreffer – es war der zweite und letzte Torschuss der Gäste am Mittwochabend – dafür gesorgt, dass die Nullachter in der Schlussphase noch zittern mussten, bis der 2:1-Erfolg unter Dach und Fach war.

Dabei hätten die Nullachter schon in den ersten 30 Minuten für die Entscheidung sorgen können, ja müssen. Starkes Pressing im Mittelfeld bildete die Grundlage für viele Ballgewinne, welche vor allem Tobias Weißhaar und Stjepan Geng immer wieder mit viel Dynamik zu guten und schnell vorgetragenen Spielzügen nutzten. Das offensive Umschaltspiel funktionierte sehenswert, viele Torchancen gegen nur reagierende und in der Offensive harmlose Spielberger waren die logische Folge.

Doch nur zwei davon landeten im Netz. Schon nach fünf Minuten hatte Damian Kaminski auf der Außenbahn Tempo aufgenommen und den Ball auf Benedikt Haibt durchgesteckt – 1:0 durch den Spielführer. Zehn Zeigerumdrehungen später düpierte Weißhaar elegant zwei Gegenspieler. Dessen Lupfer wurde von einem Spielberger im Strafraum per Hand entschärft. Geng verwandelte den folgenden Elfmeter souverän.

Doch insgesamt versäumten es die Nullachter, die weiteren Möglichkeiten zu noch mehr Toren zu nutzen. Bruno (10., Kopfball an die Latte) und Kaminski (27., Schuss an den Pfosten) hatten allerdings auch Pech. Auf der anderen Seite zeigte Ex-Profi Edmond Kapllani, dass er zumindest noch ein sehr guter Standfußballer ist. Doch 08-Torwart Christian Mendes parierte stark den 20-Meter-Schuss des Stürmers.

Und die zweite Halbzeit? Villingen schaltete den Verwaltungsgang ein. Die Nullachter kontrollierten also weiter das Geschehen, doch gegen nun mit mehr Ballbesitz agierende Spielberger waren Chancen nun Mangelware. Nur noch Kaminski (65.) hatte eine große Möglichkeit, doch SV-Goalie Yannik Dressler verhinderte mit einer starken Fußbabwehr das 3:0 der Villinger. Und dann begann eben noch nach dem überraschenden Anschlusstreffer der Spielberger das Zitterspiel, bis der Referee aus Bösingen die Partie nach 94 Minuten endlich abpfiff.

Mit dem dritten Saisonsieg verbesserten sich die Villinger in der Oberliga-Tabelle auf den vierten Platz. Am Samstag steht in Reutlingen dann beim Spitzenreiter das Wiedersehen mit Ex-Stürmer Cristian Gilés auf dem Plan.

FC 08 Villingen: Mendes – Tadic, Ovuka, Bruno, P. Haag – Weißhaar (81. Yahyaijan), Wehrle, Geng (84. Vochatzer), Kaminski – Haibt (90. Serpa, Y. Haag (63. Bak.) SV Spielberg: Dressler – Stosik (55. Malsam), Roumeliotis, S. Müller, R. Müller – Schoch (79. Kandic), Hasel (30. Brunner), Horn (15. Bauer), Veith – Kapllani, Huller. Tore: 1:0 Haibt (5.), 2:0 Geng (15., Handelfmeter), 2:1 Veith (87.). Schiedsrichter: Benjamin Kammerer (Bösingen). Gelbe Karten: Y. Haag/Bauer, Malsam. Zuschauer: 550.

08-Defensivakteur Frederick Bruno hatte sich – bis auf einen Kurzauftritt in Ravensburg – bisher in dieser Oberliga-Saison in Geduld üben müssen. Gegen Spielberg spielte er nun von Beginn an. Bruno durfte in der Innenverteidigung dann sogar die vollen 90 Minuten ran. "Freddy hat seine Sache gut gemacht. Er ist sehr zuverlässig", lobte Coach Jago Maric. Verdient hatte Bruno sich seine Nominierung auch mit guten Trainingsleistungen unter der Woche, wie Maric betonte. "Da wollte ich ihn auch belohnen." Bereits am Montag hatte Bruno von seinem Trainer einen Fingerzeig bekommen. "Jago hat zu mir gesagt, ich solle mich gut vorbereiten", blickt Frederick Bruno zurück. Dass er dann wirklich in der Startelf dabei sein würde, hatte der Innenverteidiger aber erst unmittelbar vor der Partie erfahren. "Ich will natürlich immer spielen – und bin von der Position her auch flexibel", betonte Bruno. Er war mit seiner Vorstellung gegen Spielberg zufrieden. Dabei hatte der Innenverteidiger zudem Pech, dass sein Kopfball nach einer Ecke von Stjepan Geng in der zehnten Spielminute an der Latte des Spielberger Gehäuses landete. "In Reutlingen wird es jetzt aber am Samstag ein extrem schwieriges Spiel. Wir fahren aber dorthin, um zu gewinnen", gibt sich Frederick Bruno selbstbewusst.

Seite 2: Trainerstimmen

Tobias Winter, SV Spielberg

"Insgesamt war es ein verdienter Sieg von Villingen. Sie haben uns in der Anfangsphase richtig überrollt. Die Wucht des Gegners war groß. Wir hatten auch Schwierigkeiten in Sachen Zweikämpfe. Nach dem 1:0 von Haibt hatten wir einige brenzlige Situationen zu überstehen. Dann kam der Elfmeter, den man geben kann, aber nicht geben muss. Aber das spielt keine Rolle mehr. Bis zur 40. Minute waren wir mit zwei Gegentoren gut bedient. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht. Da waren wir giftiger. Hinten raus kommen wir dann zum Anschlusstreffer. Wenn wir noch eine Gurke machen, hätten wir uns über einen Punkt gefreut. Villingen ist aber eine sehr gute Mannschaft."

Jago Maric, FC 08 Villingen

"Ich bin sehr zufrieden. Wir haben in der ersten Halbzeit überragend gespielt und tollen Fußball gezeigt. Nur ein drittes Tor haben wir verpennt. Dabei haben wir noch zwei, drei Riesenchancen liegengelassen. Es hat einfach Spaß gemacht. Wir haben auch nur eine Chance von Spielberg zugelassen und das Spiel 45 Minuten lang gut kontrolliert. In der zweiten Halbzeit haben wir etwas weniger gemacht. Wir wussten auch, dass Spielberg jetzt aggressiver sein wird. Ich habe bei uns etwas die Ballkontrolle vermisst. Wir haben auch viele einfache Bälle verloren und waren nicht konsequent genug. Insgesamt bin ich aber mit unserem Auftritt sehr zufrieden. Die Jungs haben es toll gemacht."