Hinter dem Einsatz von Spielführer Benedikt Haibt steht noch ein Fragezeichen. Foto: Marc Eich

Oberliga: Maric-Elf will sich bei Neckarsulmer Sportunion am Maifeiertag weiteres Selbstvertrauen holen.

Neckarsulmer Sportunion – FC 08 Villingen (Mittwoch, 15 Uhr/Hinspiel 2:4). Der FC Villingen will zur Halbzeit der "englischen Woche" bei der Neckarsulmer Sportunion in der Erfolgsspur bleiben. 

Allerdings überraschte die Elf von Coach Marcel Busch am vergangenen Wochenende mit einem in letzter Minute sichergestellten 1:0-Erfolg beim zuletzt achtmal in Folge unbesiegten FV Ravensburg. Somit sind die Neckarsulmer als Tabellenelfter in Sachen Klassenerhalt jetzt nahezu auf der sicheren Seite.

Derweil hat der FC Villingen die ersten beiden Plätze abgeschrieben. Ziel ist es nun, noch unter die besten fünf Mannschaften zu kommen. Daneben steht natürlich das Pokalfinale am 25. Mai gegen den 1. FC Rielasingen-Arlen in Pfullendorf besonders im Blickpunkt.

Bis dahin soll mit möglichst vielen Siegen das Selbstvertrauen gestärkt, aber angeschlagenes Stammpersonal möglichst auch geschont werden. Deshalb lässt 08-Coach Jago Maric momentan personell rotieren.

Müller-Wohlfahrt untersucht 08-Kapitän

Auch jüngere Akteure erhalten derzeit eine Bewährungschance. Beim 1:0-Sieg am Samstag gegen Gmünd fielen verletzungsbedingt Benedikt Haibt und Manuel Stark sowie der erkrankte Umut Sönmez aus. Wer von ihnen am Mittwoch wieder zur Verfügung steht, ist noch offen. Mauro Chiurazzi muss auf jeden Fall noch seine Rotsperre von zwei Spielen abbrummen.

Kapitän Haibt ist bei Bayern-Arzt Müller-Wohlfahrt in Behandlung. Mit diesem steht auch Coach Jago Maric in Kontakt. "Bene ist am Montag noch einmal bei ihm und lässt sich spritzen. Wenn der Arzt grünes Licht gibt, ist er dabei", erklärt der Villinger Trainer.

Ähnlich sieht es bei Manuel Stark aus. Hinter seinem Einsatz steht für die Mittwoch-Partie ebenfalls noch ein Fragezeichen. Sönmez nimmt derzeit erkältungsbedingt Antibiotika. Dem Ex-Profi geht es wohl besser. Bei allen drei Akteuren ist Maric optimistisch, dass es zumindest für die Partie gegen die Kickers am kommenden Samstag reicht.

Froh ist der Villinger Trainer auf jeden Fall, dass das Comeback der zentralen Mittelfeldachse mit Stjepan Geng und Daniel Wehrle gegen Gmünd positiv verlief. Beide könnten auch in Neckarsulm wieder von Beginn an auflaufen.

Jago Maric rechnet dort mit keiner einfachen Aufgabe. "Die Neckarsulmer haben bisher eine starke Rückrunde gespielt. Das ist eine gute Mannschaft. Da müssen wir sicherlich aufpassen. Wir werden aber eine Mannschaft auf das Feld schicken, die dort gewinnen kann", betont der Coach des Tabellensiebten.

Der Gegner

Neckarsulmer Sportunion

Die Neckarsulmer Sportunion entstand im Jahr 2009 aus der Fusion der Sportvereinigung Neckarsulm 1946 und den Sportfreunden Neckarsulm. Die fußballerischen Ur-Vereine waren die jeweils im Jahr 1908 gegründeten Phoenix 08 und 1. FC Neckarsulm. Die beiden Klubs fusionierten 1910 zum Sportverein Neckarsulm. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte die Neugründung als Sportvereinigung Neckarsulm. Die Neckarsulmer Sportunion hat etwa 3300 Mitglieder und besteht aus 15 Abteilungen. Im Jahr 2013 wurde der Aufstieg in die Verbandsliga geschafft. Ein Jahr später nahm man durch die Disqualifikation von Dynamo Dresden (Fanausschreitungen) sogar am DFB-Pokal teil. In der ersten Runde gab es eine 0:7-Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern. In der Saison 2015/16 gelang der Sprung in die Oberliga.

Chefcoach war seit der Saison 2014/15 Thorsten Damm, der als Co-Trainer vom SV Sandhausen gekommen war. Zum Ende der vergangenen Runde hörte Damm allerdings aus privaten Gründen als Chefcoach auf, blieb aber Co-Trainer. Mit Marcel Busch (36) wurde der bisherige Kapitän und Ex-Profi sein Nachfolger. Kurios: In der Winterpause verpflichtete die Sportunion Salvatore Varese vom Regionalligisten Walldorf. Er absolvierte dann ohne Rücksprache ein Probetraining in der Türkei. Deshalb erfolgte bereits nach zwei Wochen wieder die Trennung. Bester Torschütze ist Quadie Barini mit neun Treffern. Zuhause haben die Neckarsulmer bisher aus 14 Spielen 26 Punkte (16:12 Tore) geholt.

Zugänge: Simon Wagner (SC Böckingen), Max Reichert (VfR Aalen U19).

Abgänge: Steffen Elseg (SV Treschklingen).

Stadion: Pichterich-Stadion, Kapazität: 6000 Zuschauer.

Adresse: Pichterichstr. 71,

74172 Neckarsulm.

Nullachter-Geflüster

 Doppel-Comeback

Beim FC 08 kam es gegen Gmünd für die lange verletzten Stjepan Geng – er hatte sieben Monate pausiert – und Daniel Wehrle – er hatte fast fünf Monate ausgesetzt – zu einem Doppel-Comeback in der Startelf. "Wir sind mit Stjepan und Daniel auf der Doppelsechs bisschen ein Risiko gegangen", erklärte Coach Jago Maric. Bei Wehrle war zu Beginn der vergangenen Woche die ärztliche Zustimmung gekommen. "Er ist in einer guten Verfassung. Sicherlich braucht er aber noch ein bisschen, bis er in Topform ist. Ihn wollte ich auf jeden Fall von Anfang an spielen lassen", so Maric. Wehrle trägt weiterhin eine Manschette an seinem operierten Handgelenk. "Bei Stjepan haben wir es uns lange überlegt", berichtete der 08-Coach. Jedoch gab es von Physiotherapeut Achim Prielipp und Fitnesstrainer Claudio Sukale auch hier grünes Licht. Beim 1:0 habe Geng dann gleich einen Traumpass gezeigt. "Es war wichtig, dass er 60 Minuten lang ohne Schmerzen spielen konnte", so Maric, der beide Akteure für ihre gute Vorstellung lobte.

Hoffnung

Bei Normannia Gmünd gibt es weiter Hoffnung auf den Klassenerhalt. "Wir legen noch alles rein, um den drittletzten Platz zurückzuholen", erklärte Coach Holger Traub. Der drittletzte Rang reicht bei keinem Regionalliga-Absteiger in die BW-Oberliga und dem Aufstieg des Oberliga-Vizemeisters zum Ligaverbleib.

Krimi

Der Bahlinger SC führte in Spielberg bereits 3:0, ehe das Schlusslicht zum 3:3 (83.) ausglich. Dann erzielte der Tabellenzweite in der 89. Minute das 4:3 – und in der Nachspielzeit noch das 5:3.

Umbruch

Beim zuletzt kriselnden SSV Reutlingen – acht Spiele ohne Sieg – laufen im Sommer 15 Verträge aus, darunter auch der Kontrakt mit dem Ex-Nullachter Cristian Gilés. Elf Akteure und Coach Teo Rus haben noch einen Vertrag. Fünf noch nicht genannte Neuzugänge sind wohl unter Dach und Fach.

"Geben nicht auf"

Bittere Woche für Freiberg! Wenige Tage nach der bitteren und überraschenden Halbfinal-niederlage beim TSV Essingen (Verbandsliga) verlor der SGV auch das Oberliga-Spitzenspiel gegen die Stuttgarter Kickers vor 2400 Zuschauern mit 0:1. Sieben Punkte beträgt nun der Rückstand auf den Tabellenzweiten aus Bahlingen. "Das war ein ganz klarer und verdienter Sieg der Kickers. Wir waren von Beginn an nicht im Spiel und hatten ungewöhnlich viele Passfehler. Wir geben aber nicht auf", betonte Freibergs Trainer Ramon Gehrmann gegenüber den Stuttgarter Nachrichten.