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Oberliga: Villingen möchte erneut Sieg bejubeln. Tobias Weißhaar ist wieder fit.

FC 08 Villingen – SV Spielberg (Mittwoch, 18 Uhr). Der FC Villingen holte mit dem 6:3-Erfolg gegen Friedrichstal den zweiten Sieg hintereinander. Jetzt soll am Mittwoch – erneut vor eigenem Publikum – gegen den SV Spielberg der dritte Streich folgen.

Dies wäre auch eine sehr gute Einstimmung auf die schwere Auswärtspartie am Samstag beim SSV Reutlingen. "Wenn wir das Heimspiel gewinnen würden, könnten wir mit breiter Brust nach Reutlingen fahren", weiß 08-Coach Jago Maric.

Doch so weit denkt er eigentlich noch gar nicht. Erst einmal müsse sein Team die Partie gegen Spielberg für sich entscheiden. Dabei warnt der Villinger Trainer davor, den Tabellenvorletzten auf die leichte Schulter zu nehmen. "Die Spielberger haben einige Veränderungen hinter sich, besitzen aber auch viel Qualität. Man darf sie nicht unterschätzen. Das ist ein guter Gegner", macht Maric deutlich.

Die von Tobias Winter trainierten Spielberger sorgten vor der Saison hauptsächlich durch die Verpflichtung von Ex-Profi Edmund Kapplani (früher Karlsruher SC) für Schlagzeilen. In der vergangenen Runde wurde mit einem Kraftakt gerade noch der Klassenerhalt geschafft.

Spielberger starten schlecht in die Saison

Der Start in die neue Saison verlief für das junge Team ebenfalls nicht nach Wunsch. Zunächst setzte es in Nöttingen und Linx (jeweils 1:2) sowie gegen die TSG Backnang (1:3) drei Niederlagen hintereinander. Danach gelang in Freiberg ein achtbares 1:1. Am vergangenen Samstag wurde nun nach einem 0:2-Rückstand gegen Ravensburg noch ein 2:2 geschafft.

Dabei hatte Spielberg Glück. Als Ravensburg zum 3:2 getroffen hatte, intervenierte der Assistent an der Linie. Statt der Führung für Ravensburg kassierte SVS-Akteur Philipp Leimenstoll wegen Beleidigung des Linienrichters einen Platzverweis. Er fehlt damit in Villingen.

"Wir dürfen die Spielberger nicht an ihrem Tabellenstand messen, sondern müssen an unsere Grenzen gehen", fordert Jago Maric. Nachdem sich Tobias Weißhaar wieder gesund zurückgemeldet hat, ist jetzt Keeper Christian Mendes erkrankt. "Bei ihm müssen wir schauen, ob es bis Mittwoch reicht", so der 08-Coach. Darüber hinaus stehen voraussichtlich alle Akteure zur Verfügung.

Im Vergleich mit der Partie gegen Friedrichstal will Maric eventuell auf zwei Positionen einen Tausch vornehmen, auch aufgrund der "englischen Woche". "Da brauchen wir jeden Spieler. Das hat dann nichts mit der Leistung zu tun." Was er fordert, ist mehr Konzentration im Abwehrverhalten. "Da müssen wir auch einmal schnörkellos spielen." Sonst ist er mit der Mannschaft sehr zufrieden. "Die Jungs machen Fortschritte. Wir finden uns langsam", stellt er fest. Maric ist überzeugt, dass sich der positive Trend auch gegen Spielberg fortsetzt.

Info: Der Gegner

Statt KSC-Talenten kommt Ex-Profi Edmond Kapllani

SV Spielberg

(me). Der SV Spielberg – aus dem 2800 Einwohner zählenden Teilort von Karlsbad – wurde 1920 gegründet. Er fiel überregional erstmals 1975 mit der Teilnahme an der ersten DFB-Pokalhauptrunde (3:4 bei Eintracht Höhr-Grenzhausen) auf. Im Jahr 1994 stieg der SV in die Verbandsliga auf, welcher Spielberg dann anschließend 15 Jahre lang angehörte. Im Jahr 2009 erreichten die Spielberger den Sprung in die Oberliga. Sie stiegen gleich wieder ab, schafften aber auch den sofortigen Wiederaufstieg. Anschließend gab es wenig Kontinuität auf der Trainerbank. Dies hatte erst ein Ende, als SVS-Fußballchef Bernd Stadler Hartmut Kaufmann vom FC Germania Friedrichstal holte. Auf Anhieb erreichte der erfahrene Coach am Ende der Saison 2014/15 den Aufstieg in die Regionalliga Südwest – und damit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Jedoch ging es nach nur einer Saison gleich wieder zurück in die Oberliga. Dort nahm Kaufmann in der Runde 2016/17 recht schnell seinen Hut. Sein Nachfolger – Peter Hogen – musste, als das Team in der vergangenen Saison Mitte der Vorrunde auf den viertletzten Platz abgerutscht war, ebenfalls gehen. Ihm folgte Tobias Winter nach, der davor die U19 von Astoria Walldorf trainiert hatte. Er schaffte noch den Klassenerhalt. In der neuen Saison wollte Spielberg eigentlich das Auffangbecken für die abgemeldete Oberliga-Elf des KSC werden. Doch mit Denis Stosik wechselte lediglich ein Akteur vom KSC II nach Spielberg. Stattdessen wurde mit Edmond Kapllani (36/SV Elversberg) ein früherer KSC-Profi und Torjäger verpflichtet.

Zugänge: Edmond Kapllani (SV Elversberg), Dominik Fetzer (SV Sandhausen U19), David Horn (FC Bienwald Kandel), Denis Stosik (KSC II), Georgios Roumeliotis (TSG Weinheim), Nikolai Bauer (SV Sandhausen II), Nikola Kandic (SV Wehen U19), Nick Huller (FC A Walldorf U19).

Abgänge: Alexander Zimmermann (FC Kirrlach), Jonas Daum (SpVgg Durlach-Aue), Riccardo Di Piazza (FC Nöttingen), Keven Feger (SV Oberachern), Marius Schäfer (TSV Reichenbach), Florian Kappler (ATSV Mutschelbach), Dominic Riedel, Fabian Jäckh (beide SV Langensteinbach), Florian Benz (FV Ettlingsweier), Max Knorn (GSV Maichingen), Phil Weimer (Karriereende), Samir Frank (Auslandsstudium).

Info: Mendes-Gerüchte

Laut Facebook-Gerüchten ist Verbandsligist 1. FC Rielasingen-Arlen an einer Verpflichtung von 08-Torwart Christian Mendes interessiert – und zwar als Coach. Nach der Trennung von Trainer Jürgen Rittenauer und Co-Trainer Sascha Jauch würde der 45-jährige Villinger als Nachfolger gehandelt. "Von unserer Seite wissen wir davon nichts", betont Peter Brütsch, der Spielausschuss der Rielasinger. "Ich weiß davon auch nichts. Außerdem hat Christian ja noch Vertrag bei uns", betonte 08-Sportvorstand Arasch Yahyaijan. Mendes hatte den FC Singen im Jahr 2016 als Trainer betreut, bevor er als Torwart zum FC 08 wechselte.