Die Stadt Freudenstadt hat für die dänische Fußball-Nationalmannschaft den grünen Teppich ausgerollt und rechtzeitig vor deren Trainingsbeginn zur Fußball-Europameisterschaft im Hermann-Saam-Stadion in Rekordzeit einen neuen Rasen verlegt.
Im Freudenstädter Hermann-Saam-Stadion wurde in den vergangenen Tagen emsig gearbeitet. Ein Reutlinger Unternehmen fräste den alten Rasen samt Humus bis auf die Drainageschicht ab und organisierte den Einbau eines neuen Rollrasens. Das Gras auf Dickschicht-Sode ist im Prinzip sofort bespielbar, teilt die Stadtverwaltung in ihrer Pressemitteilung mit.
Die Pflege des Rasens hat direkt mit dem Verlegen begonnen. Bis nächste Woche soll der „Pitch“ dann auf Topniveau getrimmt werden. Das Reutlinger Unternehmen hat bereits Spielflächen in großen Bundesliga-Stadien geschaffen, wie etwa in Stuttgart und München, und hat vor 16 Jahren auch das Spielfeld im Hermann-Saam-Stadion erneuert. Geschwindigkeit und Präzision, mit der nun der Rollrasen verlegt wurde, beeindruckte die Freudenstädter Stadion-Mannschaft. Jede Rolle bringt zwei Tonnen auf die Waage.
20 Sattelzüge mit Rollrasen und Sondermaschinen
Am Mittwochmorgen standen schon früh 20 mit Rollrasen beladene Sattelzüge sowie Sondermaschinen zur Verlegung bereit. Beim Einbau arbeitete die Kolonne der Herstellerfirma aus Holland wie ein Uhrwerk, heißt es weiter. Für den Raseneinbau waren die Bedingungen – kühle Luft und leichter Regen – optimal.
Ursprünglich wollte die Stadt die bestehende Rasenfläche aufarbeiten lassen, um das Spielfeld auf UEFA-Standard zu bringen. Doch als die Wetterlage Mitte April immer noch keine Besserung erwarten ließ und das Risiko zu groß wurde, ein tadelloses Spielfeld herstellen zu können, entschied sich die Stadtverwaltung mit Zustimmung des Gemeinderats und in Abstimmung mit den Verbänden für den Austausch des Rasens.
„Die Kosten für den Rasentausch im Stadion belaufen sich auf einen niederen sechsstelligen Betrag“, so Oberbürgermeister Julian Osswald. Die genaue Höhe könne aktuell nicht beziffert werden, da der Vertrag auch Pflege und Wartung während des Turniers beinhaltet. Der tatsächliche Aufwand sei davon abhängig, wie weit die dänische Nationalmannschaft im Turnier kommt und wie sich das Wetter entwickelt.
„Die Stadt Freudenstadt hat hinsichtlich der Kostenteilung mit den Verbänden UEFA, DFB und DBU eine für alle Seiten gute und faire Lösung gefunden. Rückblickend können wir sagen, dass in Anbetracht des Wetters in den zurückliegenden Wochen und Monaten mit viel Regen, Kälte und einem langen Winter im Schwarzwald die Entscheidung, den Rasen auszutauschen, die einzig richtige war“, so Osswald, der sich bei den beteiligten Partnern für die schnelle Umsetzung des Projekts und bei den Verbänden für die finanzielle Unterstützung bedankt.
Neuer Rasen ist eine Investition über die EM hinaus
Der neue Rasen ist eine Investition über die EM hinaus. „Die Humusschicht unter dem Rasen war über die Jahre um rund acht Zentimeter angewachsen. Wir hätten also in absehbarer Zeit ohnehin das Spielfeld sanieren müssen“, macht Osswald deutlich.
Er dankte dem Gemeinderat für dessen klares Bekenntnis zum Projekt „Team Base Camp“ der dänischen Fußball-Nationalmannschaft sowie der Stadt und den Partnern für die Zusammenarbeit. „Das war für uns alle eine Herausforderung und viel Arbeit zusätzlich zum Tagesgeschäft. Es ist in höchstem Maße beeindruckend, wie schnell, entschlossen und leistungsstark wir das Großprojekt umgesetzt haben.“