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Beim Vorbereitungsstart des SC Freiburg sind auch Spieler dabei, die im Sommer gehen könnten / Janik Haberer fehlt zum Auftakt

Als letzter Bundesligist ist der SC Freiburg am Montag in die Vorbereitung gestartet. Außer Neuzugang Ermedin Demirovic und Janik Haberer waren alle Spieler dabei. Beim Sportclub rechnet man jedoch noch mit Veränderungen im Kader.

Ginge es nach Christian Streich, dann wäre das Transferfenster im Sommer kurz und knackig. Denn dass in dieser Saison bis zum 5. Oktober Spieler wechseln können, erschwert dem Freiburger Coach die Arbeit. "Es ist nicht davon auszugehen, dass alle, die heute auf dem Platz standen, auch in sechs Wochen auf dem Platz stehen", sagte Streich am Montag nach der ersten rund 90-minütigen Einheit seiner Elf. "Die eine oder andere Veränderung wird es noch geben", bestätigte der Freiburger Sportvorstand Jochen Saier das, wovon fast alle ausgehen.

Spekulationen um Trio

Vor allem über die Zukunft des Trios Robin Koch, Luca Waldschmidt und Janik Haberer wurde zuletzt viel spekuliert. Noch sei aber alles offen, sagte Saier zu möglichen Wechseln. Während Koch und Waldschmidt am Montag auf dem Trainingsplatz standen, fehlte Haberer. Offiziell befindet er sich derzeit in externer Reha nach Sprunggelenksproblemen, wie es vom Verein heißt. Ob er noch mal beim Sportclub spielen wird, ist offen. Sein Noch-Trainer Streich konnte diese Frage am Montag nicht beantworten.

Auch die beiden Nationalspieler Waldschmidt und Koch sind in der Streich-Elf noch Wackelkandidaten. Ob aus den Wechseln etwas wird, ist aber noch nicht klar. Zumindest bei Abwehrspieler Koch scheint ein Abgang im Sommer wahrscheinlich. Sein Vertrag läuft nur noch bis 2021, für die Breisgauer wäre es die letzte Chance auf einen Transfererlös, der wohl im zweistelligen Millionen-Bereich liegen dürfte. Die Vertragssituation müsse man berücksichtigen, meint auch Saier. Keven Schlotterbeck, der von seiner Leihe zu Union Berlin zurück ist, könnte ihn ersetzen. Bliebe also noch Waldschmidt, dessen Vertrag bis 2022 läuft. "Wir werden schauen, was die nächsten Wochen bringen", sagte Saier.

Das Grundgerüst bleibt

Denn langsam kommt Bewegung in den Transfermarkt, auch der Sportclub ist noch auf der Suche nach einem Spieler für das zentrale Mittelfeld. Um auf alle Szenarien vorbereitet zu sein, müsse man hier noch etwas machen, sagte Saier. Viel mehr ist aber derzeit nicht an Neuzugängen geplant. Zumindest nach derzeitigem Stand der Dinge dürfte das auch nicht nötig sein, die meisten Leistungsträger sind geblieben, das Grundgerüst steht noch.

Die Sorge, dass auf eine gute Saison eine Spielzeit im Abstiegskampf folgt, hat man beim SC daher nicht. "Wir fühlen uns mit dem Kader sehr wohl", sagte Saier. Übermütig wird man aber nicht. "Unser erstes Ziel muss es sein, erst mal drei hinter uns zu lassen", wollte sich Nils Petersen nicht von Platz acht in der Vorsaison blenden lassen. Denn auch er weiß, dass man in der vergangenen Saison unter anderem davon profitiert hatte, dass einige Teams hinter ihren Möglichkeiten geblieben waren.

Mark Flekken ist glücklich

Um nun auch in der neuen Saison nicht in den Tabellenkeller zu geraten, will Streich an mehreren Stellschrauben drehen. Man habe den Gegnern zu viele Torchancen geboten, zudem sei die Kontersicherung noch nicht optimal gewesen, nannte er am Montag zwei Defizite, die in der kurzen Vorbereitung ausgemerzt werden sollen. Ein großes Interesse daran wird auch Mark Flekken haben, der nach dem Schwolow-Abgang (zu Hertha) die neue Nummer eins wird und am Sonntag seinen Vertrag verlängert hat. "Ich bin glücklich darüber, dass ich jetzt da bin, wo ich hin möchte", meinte er.

"Wird eine lange Saison"

Dass bis zum ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal nur knapp fünf Wochen zur Verfügung stehen, macht Streich derweil keine Sorgen. "Es wird eine lange Saison ohne Regeneration im Winter – wir haben es für nötig gehalten, den Spielern eine Pause zu geben", erklärte er den späten Trainingsstart. Das erste Testspiel steht am Samstag gegen den Karlsruher SC an, am 20. August reisen die Freiburger für neun Tage ins Trainingslager nach Schruns (Österreich). Zwei Tage vorher wird auch Neuzugang Ermedin Demirovic erstmals mit seinem neuen Team trainieren. Ob dann der Kader noch derselbe wie beim Vorbereitungsstart sein wird, bleibt abzuwarten.