"Es war traurig"

DJK Donaueschingen: Burger – Limberger, Raab (63. Hölzenbein), Ohnmacht, Schorpp, Albicker, Künstler (74. Wild), Köpfler (63. Ganter), Sauter (82. Heitzmann), Beha, Tritschler.

FC Rielasingen: Klose – Bertsch, Compagnucci, Kunze, Plavci (87. Berger), Winterhalder, Stark (65. Matt), Mauersberger (78. Wellhäuser), , Kunz (80. Sadiku), Körner, Battaglia.

Tore: 0:1 Stark (16.), 0:2 Plavci (47.), 0:3 Kunz (62.).

Schiedsrichter: Marvin Maier (Windschläg).

Gelbe Karten: Künstler, Sauter (DJK) – Kunz (Rielasingen).

Zuschauer: 1500.

So war es am Donnerstagabend von Seiten der Rielasinger Verantwortlichen zu vernehmen. Offiziell hat der Südbadische Fußball-Verband (SBFV) den Austragungsort allerdings noch nicht bestätigt. Aber er gilt – geografisch gesehen – als wahrscheinlich.

"Trotz unserer Niederlage war dieses Halbfinale für den Verein und meine Mannschaft ein Riesenhighlight", zeigte sich Donaueschingens Trainer Tim Heine beeindruckt. 1500 Zuschauer – darunter rund 300 Anhänger des FC Rielasingen – sorgten für einen tollen Fußball-Abend.

Und dazu trug der Landesligist auf dem Platz einiges mit bei. Tim Heine hatte den Verbandsliga-Tabellenführer mit seiner mutigen Taktik zunächst überrascht. "Dazu hatten wir auch noch Probleme mit diesem nicht ganz optimalen Rasen", blickt Gästecoach Michael Schilling auf eine erste Halbzeit zurück, in der die DJK trotz des 0:1-Rückstands stark aufspielte.

Der Außenseiter lief gegen Rielasingen früh an und brachte die Gäste in den ersten 45 Minuten durch viele gewonnene Zweikämpfe in einige Stresssituationen. "Wir wollten sie mit diesem Pressing aus der Komfortzone locken, die sie von der Verbandsliga her gewohnt sind", begründete Tim Heine seine Strategie.

Die Rielasinger 1:0-Führung in der 16. Minute entsprach in dieser Phase nicht den Spielanteilen. Mit ihrer ersten Möglichkeit waren die Gäste in Front gegangen. Der Ex-Villinger Nedzad Plavci hatte einen Eckball auf Sebastian Stark gezirkelt, der einköpfte. Danach besaßen die Donaueschinger einige gute Möglichkeiten durch Erik Raab (23.), Sebastian Sauter (25.) und Torjäger Stephan Ohnmacht (35.).

In der 40. Minute hätte Oberliga-Schiedsrichter Marvin Maier (Windschläg) durchaus auf den Elfmeterpunkt zeigen können, als Erik Raab im Rielasinger Strafraum umgestoßen worden war. Mit der glücklichen 1:0-Führung des Favoriten ging es in die Pause.

Doch der Wunsch der meisten Zuschauer, dass diesem Halbfinale die Spannung noch lange erhalten bleibt, währte nach dem Seitenwechsel nur zwei Minuten lang.

Ein harmloser Flugball konnte von DJK-Torhüter Markus Burger nicht konsequent geklärt werden – Nedzad Plavci erfasste die überraschende Chance blitzschnell und schob zum 2:0 ein.

"Auch mit diesem Rückstand hätten wir noch unsere Chancen gehabt. Aber dann fiel zu schnell der dritte Gegentreffer", blickt DJK-Coach Tim Heine auf die 62. Minute, als der starke Thomas Kunz – entscheidend – zum 3:0 abschloss.

Trotz des Ausscheidens können die Donaueschinger sehr stolz auf ihre Leistung in diesem Pokal-Wettbewerb sein. Allein dieses Erlebnis, vor so einer Kulisse ein Halbfinale gespielt zu haben, wird Kapitän Raphael Schorpp und Co. für den Endspurt im Titelrennen der Landesliga noch einen weiteren Schub geben.

Wenn sich die Rielasinger mal nicht den Namen von Donaueschingens Angreifer Daniel Köpfler für eine eventuelle Verpflichtung merken! Die schnelle Nummer 18 der DJK zeigte in der ersten Halbzeit eine ganz starke Leistung auf dem rechten Flügel. Fast alle Angriffe liefen über ihn – an einigen Torchancen war er beteiligt. Fakt war, dass ihn die linke Defensivseite des Verbandsligisten nicht in den Griff bekam. Schade war, dass sich die Donaueschinger in dieser Phase nicht mit einem oder zwei Treffer belohnten. Daniel Köpfler war überhaupt nicht nervös. "Auch wenn wir alle im Team den ganzen Tag über diesem Spiel entgegengefiebert haben", berichtete er. "Es war eigentlich traurig, wie dann das Spiel gegen uns lief. Es war mehr drin für uns. Das 0:2 war natürlich sehr unglücklich und die Vorentscheidung. Dieser Abend wird immer in meiner Erinnerung bleiben. Aber wir müssen jetzt in der Meisterschaft unsere Blicke wieder klar nach vorne richten."

Tim Heine, DJK Donaueschingen: "Es war für den Verein und die Spieler heute ein Riesenhighlight. Ins Endspiel gegen den FC 08 Villingen zu kommen, wäre natürlich ein Traum gewesen. Wir sind extra früh angelaufen, um Rielasingen keinen Platz zu lassen, den sie von der Verbandsliga her gewohnt sind. Wir wollten sie aus der Komfortzone locken. Dies ist uns – bis auf das erste Gegentor – im ersten Durchgang ausgezeichnet gelungen. Wir haben eine sehr starke erste Halbzeit gespielt. Und dann fällt gleich nach Wiederbeginn sehr unglücklich das 0:2 gegen uns. Dennoch sah ich noch Chancen für uns, aber der dritte Gegentreffer kam dann zu früh. Glückwunsch an Rielasingen. Der Sieg ist am Ende verdient. Sie haben bereits eine Mannschaft mit Oberliga-Format und viel Qualität. Nun greifen wir im nächsten Pokalwettbewerb wieder neu an."

Michael Schilling, FC Rielasingen-Arlen: "Zunächst ein großes Kompliment an die DJK Donaueschingen, die dieses Halbfinale hervorragend organisiert hat. Der Rahmen war toll. Wir hatten in der ersten Halbzeit auch Probleme mit dem nicht optimalen Rasen. Natürlich war es für uns ideal, dass gleich nach Wiederbeginn das 2:0 fällt. Ich denke, unser Sieg ist am Ende verdient. Die Chancen im Endspiel gegen den FC 08 Villingen sehe ich bei 50:50. Auf jeden Fall werden beide Teams großen Respekt voreinander haben."

n Online Stimmen und Bilder Ein Interview mit dem Donaueschinger Top-Spieler Daniel Köpfler, die Pressekonferenz und weitere Bilder vom Pokalspiel der DJK Donaueschingen gibt es unter www. schwarzwaelder-bote.de.