Das Trikot des verletzten Mitspielers in die Luft gereckt: die Spiel des FC 08 Villingen. Foto: Marc Eich

Oberliga: Maric-Elf gewinnt mit 2:0 gegen Neckarsulm. Volkan Bak trifft kurz nach Einwechslung. Mit Video

FC 08 Villingen – Neckarsulmer Sport-Union 2:0 (1:0). Der FC Villingen hat durch einen 2:0-Erfolg gegen die Neckarsulmer Sport-Union den zweiten Sieg in Folge erkämpft. Mit dem ersten Dreier in der MS Technologie-Arena wurde der Anschluss ans Mittelfeld der Tabelle hergestellt.

Drei Veränderungen gab es bei den Nullachtern im Vergleich mit dem 3:1-Sieg in Linx. Anstelle des für die albanische U21-Auswahl nominierten Andrea Hoxha stand Marcel Bender zwischen den Pfosten. Für den schwer am Knie verletzten Valentin Vochatzer spielte Neuzugang Patrick Peters von Beginn an. Kamran Yahyaijan wurde durch Gianluca Serpa ersetzt.

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Bevor die Villinger richtig auf dem Platz standen, hätten sie bereits zurückliegen können. Jedoch zog Steven Neupert in der 4. Minute freistehend aus zwölf Metern. Doch es sollte eine der ganz wenigen Möglichkeiten der Gäste bleiben. Allerdings wurde es auch für die Nullachter nicht einfach, eine Lücke im dichten Abwehrriegel der unbequemen Neckarsulmer zu finden. Dennoch wäre der Führungstreffer möglich gewesen. In der 13. Minute scheiterte Damian Kaminski allerdings am reaktionsschnellen NSU-Keeper Marcel Susser. Drei Minuten später wurde Flamur Berisha im letzten Moment gestoppt.

In der Folgezeit störten die Gäste den Villinger Spielaufbau zumeist im Mittelfeld immer wieder empfindlich. Deshalb kamen die Pässe in die Spitze selten einmal an. Aus dem Spiel heraus ergaben sich vor der Pause wenige Chancen für die Einheimischen. Dafür klappte es bei einem Standard, denn in der 31. Minute köpfte Weißhaar eine Ukoh- Ecke zum Villinger 1:0 ein. Wem er diesen Treffer widmete, wurde schnell klar. Weißhaar rannte sofort zur Trainerbank und streckte dem auf der Tribüne sitzenden Valentin Vochatzer sein Trikot mit der Nummer 3 entgegen. Vor der Pause zeichnete sich 08-Keeper Bender auch noch aus. Er wehrte einen scharfen Gebert-Schuss ab (41.).

Nach dem Seitenwechsel wollten die Villinger gleich nachlegen. Der quirlige Berisha setzte den Ball nach einem Solo aber über die Latte (52.). Eine kleine Unsicherheit von Bender, als er NSU-Akteur Islamaj anschoss, blieb in der 53. Minute ohne Folgen, da der Ball weit neben das Tor ging.

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Dann bewies 08-Coach Jago Maric ein glückliches Händchen. Er wechselte anstelle von Serpa mit Volkan Bak einen frischen Offensivspieler ein. Mit seinem ersten Ballkontakt vollendete der Joker auf Zuspiel von Weißhaar in der 59. Minute überlegt zum 2:0. Damit war der Widerstand der Neckarsulmer gebrochen. Die sichere Villinger Abwehr mit dem starken Innenverteidiger-Duo Dragan Ovuka und Patrick Peters ließ auch nichts mehr anbrennen.

Dagegen hätte der Vorsprung noch weiter ausgebaut werden können. In der 65. Minute ging nach einem Weißhaar-Pass ein Schuss des unermüdlich rackernden Kaminski hauchdünn vorbei. Dann köpfte im Anschluss an eine Ceylan-Ecke der eingewechselte Mauro Chiurauzzi (81.) knapp daneben. In der 87. Minute hob Bersiha den Ball vor das Gästetor. Danach wurde ein sehenswerter Fallrückzieher von Keven Feger gerade noch auf der Linie abgeblockt.

Für die Villinger geht es jetzt am Samstag beim FV Ravensburg weiter.

FC 08 Villingen: Bender – Feger, Peters, Ovuka, Serpa (58. Bak) – Berisha (90. Yahyaijan), Wehrle, Ukoh, Weißhaar (76. M. Chiurazzi), Ceylan – Kaminski (88. Wagner).

Neckarsulmer SU: Susser – Gotovac, Romano, Fausel, Klotz (63. Ayvaz) – Islamaj (85. Hatzis), Neupert, Schneckenberger, Gebert – Albert (56. Stadler), Pander (69. Öztürk).

Tore: 1:0 Weißhaar (31.), 2:0 Bak (59.).

Schiedsrichter: Vincent Becker (Höfen an der Enz).

Gelbe Karten: Am Samstag gab es keine gelbe Karten.

Zuschauer: 800. 

Und hier der Livestream von der Pressekonferenz:

Trainerstimmen

Jago Maric, FC 08 Villingen

"Das war ein insgesamt verdienter Heimsieg. Wir haben konzentriert gespielt, gegen den Ball sehr gut gearbeitet, wenige Chancen zugelassen und zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht. In Bereichen, in denen wir vor drei Wochen Riesenprobleme hatten, machen wir es jetzt gut und bewahren auch die Ruhe. Wir machen kleine Schritte in die richtige Richtung. Das war keine Glanzleistung von beiden Mannschaften. Neckarsulm hat auch sehr gut mit zwei Viererketten verteidigt. Wir waren aber geduldig. Zum Schluss hätten wir noch etwas für unser Torkonto machen können. Insgesamt bin ich sehr stolz auf das Team."

Marcel Busch, Neckarulm

"Für uns war in Villingen wieder nichts zu holen. Über 90 Minuten war Villingen die etwas bessere Mannschaft. Ich weiß nicht, wie es gelaufen wäre, wenn unsere Großchance gleich sitzt. Für uns war es ärgerlich, dass beide Tore nach Standardsituationen gefallen sind. Beim 1:0 hatten wir beim Eckball keine Zuordnung. Das zweite Tor war unerklärlicher nach einem Einwurf. Da läuft Bak allein auf den Torwart zu und macht es gut. Solche Fehler dürfen nicht passieren. Das 2:0 kommt in der Phase, in der wir gut im Spiel waren. Dann ist es schwer, gegen Villingen zurückzukommen."

Nullachter-Topspieler

Patrick Peters

08-Neuzugang Patrick Peters lieferte bei seinem Heimdebüt gegen Neckarsulm – gemeinsam mit Dragan Ovuka – in der Innenverteidigung eine starke Leistung ab. Dies war ein Grund dafür, dass die Villinger beim 2:0-Erfolg erstmals in dieser Saison ohne Gegentreffer blieben. "Mit Patrick haben wir mit seiner Ruhe und seiner Erfahrung einen sehr guten Spieler gewonnen", lobte Coach Jago Maric. Peters selbst war nicht davon ausgegangen, für die Partie gegen Neckarsulm automatisch gesetzt zu sein.

"Ich stelle keine Ansprüche, sofort von Anfang an zu spielen. Das nehme ich mir nach gefühlten sieben Tagen in Villingen nicht raus", meinte er. Bei Maric war im Verlauf der Woche aufgrund der Trainingseindrücke aber die Überzeugung gereift, dass Peters der Mannschaft weiterhelfen könne. Deshalb stand der Defensivmann von Beginn an auf dem Platz. "Die Einstellung war bei uns entscheidend. Wir haben das Spiel angenommen. Wir haben uns auch nicht locken lassen", betonte Peters. Das Team schaue nach dem zweiten Sieg hintereinander allerdings nicht auf die Tabelle.