TuS Ergenzingens A-Juniorentrainer Stefan Fuchs (rechts) und Marcel Mensch machten vergangene Saison einen guten Job und sind gestern in die Vorbereitung gestartet. Foto: Stock

Jugendfußball: Rückschritte in Nachwuchsabteilungen müssen wieder aufgeholt werden.

Wegen der Corona-Krise fand vor allem auch im Nachwuchsbereich kein Trainingsbetrieb statt. Die Auswirkungen bekommen viele Nachwuchsabteilungen zu spüren. Der Schwarzwälder Bote hat sich im Kreis umgehört.

TuS Ergenzingen

Beim TuS Ergenzingen hatten die A-Junioren von Coach Stefan Fuchs bis jetzt zwei Sichtungstrainings unter Einhaltung der strengen Coronasicherheitsregeln und starteten gestern mit der Vorbereitung auch unter Einhaltung der strengen Sicherheitsregeln. Man wird in den ersten vier Wochen zusammen mit der A 2 an den Schwerpunkten Technik, Athletik und Koordination arbeiten, wo sowieso kein Körperkontakt stattfindet.

Spaß reinbringen

"Ich denke schon, dass man sportlich spürt, dass einige Monate verloren gegangen sind. Vor allem im Kinderfußball befürchte ich hier größere Auswirkungen. Es bleibt zu hoffen, dass viele Kinder trotz der Krise das Interesse am Fußball finden", sagt Fuchs. Auch der soziale Aspekt spiele eine sehr große Rolle, da jeder doch den Zusammenhalt in der Mannschaft gewohnt "und jetzt auf einmal isoliert war. Wir wollen daher die ersten Wochen der Vorbereitung nutzen, um sowohl an der eventuell verloren gegangenen Technik, Athletik und Koordination in Kleingruppen möglichst intensiv durch viele Wiederholungen zu arbeiten", ergänzt Fuchs. Dabei achte man in Ergenzingen darauf, dass man neben dem Zusammenhalt und Kennenlernen auch den Spaß mit reinbringe.

Sichtungstrainings beliebt

Der TuS Ergenzingen hat einen Hygieneplan erstellt, an den sich alle streng halten. Den Jungs sei bewusst, dass weitere Lockerungen, auf die jeder hoffe, um Schritt für Schritt wieder an den gewohnten Fußballtag ranzukommen, sowie Training allgemein nur möglich sei, wenn sich jeder an den Hygieneplan und an die Regeln halte, betont Fuchs. Dadurch, dass sich die A1 für die neue eingleisige Verbandsstaffel und die A 2 für die neue Landesstaffel qualifiziert hat, war das Interesse bei den Sichtungstraining beim TuS groß.

Als nächsten Schritt will man mit dem Gesamtkader der A 1 und A 2 in die Vorbereitung gehen, um jedem die Chance zu geben, sich zu zeigen. Nach diesen vier Wochen bereiten sich die A 1 und die A 2 dann ganz gezielt auf die neue Saison Mitte September vor, wobei man beim TuS hofft, dass diese auch planmäßig beginnen kann. Außerdem finden weitere Sichtungstrainings für die Leistungskader der B- und C-Junioren statt.

Ab heute beginnt für die Leistungskader bereits die Vorbereitung auf die kommende Saison. Parallel finden vereinzelt die "Abschlusstrainings" der bisherigen Teams statt, sodass die Spieler, die den Verein verlassen oder in den Aktivenbereich wechseln, verabschiedet werden können.

Zwei Teams bei F-Junioren

Die F-Junioren und Bambini trainieren derzeit noch nicht. Unabhängig davon, wie und wann ein Saisonstart 2020/21 möglich sein wird, plant die Jugendleitung trotzdem für die kommende Runde. Nach derzeitigem Stand kann man von den A- bis zu den F-Junioren jeweils zwei Teams melden, die an einem möglichen Spielbetrieb teilnehmen werden. Die Teilnahme der C-, B- und A-Junioren an der neuen eingleisigen Verbandsstaffel sowie die A 2 in der Landesstaffel werden immense Herausforderungen für den Verein sein, sowohl in sportlicher als auch finanzieller Hinsicht. Ziele muss man hier nicht extra definieren. Die Qualifikation ist bereits ein sehr großer Erfolg.

Wie sich der Lockdown auswirkt, wird sich vermutlich erst in ein paar Wochen oder gar Monaten zeigen. Dann wird zu sehen sein, welche Auswirkungen die wochenlange Pause respektive der eingeschränkte Trainingsbetrieb auf die Leistungsstärke und Qualität der Spieler und Mannschaften gehabt haben wird.

SG Empfingen

Bei der SG Empfingen haben die A- beziehungsweise B-Junioren zeitgleich mit den Aktiven begonnen zu trainieren. Dafür hat das Team um Markus Saier ein eigenes Hygienekonzept erarbeitet.

Rückschritt für Kinder

So bleiben die Kabinen geschlossen, es wird in Kleingruppen ohne Kontakt trainiert. Alle weiteren Jugendteams durften bis dato nicht trainieren, weil der Jugendleitung das Risiko zu hoch war, dass sich das Virus im Training verbreitet. Mittlerweile ist es auch den jüngeren Jahrgängen wieder erlaubt, das Training aufzunehmen, wobei es den Trainern überlassen wird zu trainieren oder nicht.

Ob man aufgrund des Lockdowns von verlorenen Jahrgängen sprechen könne, soweit möchte der Empfinger Abteilungsleiter zwar nicht gehen, klar sei aber auch: "Richtig ist schon, dass es vor allem Kinder extrem zurückwirft. Grundsätzlich ist es so, dass jede Fähigkeit, die erlernt wird, eine häufige Übungswiederholung erfordert. Gerade das bleibt seit einigen Monaten aus. Allerdings haben alle Vereine diesen Nachteil. Kinder sind aber weitaus lernfähiger als Erwachsene, deshalb bin ich optimistisch,w dass sie diesen Rückschritt schnell wieder aufholen können."

SpVgg Freudenstadt

Auch bei der SpVgg Freudenstadt wird bei der SGM von der B- bis zur E-Jugend inzwischen wieder "coronagerecht" trainiert. Nachdem die Aktiven den Anfang machten, wurde nach und nach eine Altersgruppe hinzugefügt.

"Klar haben manche Kinder in manchen fußballspezifischen Komponenten durch die Pause Nachholbedarf, aber uns ist es fast wichtiger, dass die Kids nun Spaß haben und die sozialen Kontakte wieder gepflegt werden – zumal gerade noch wegen des entfernten Spielbetriebs inhaltliche Ziele bei den jüngeren Jahrgängen anstehen", sagt Narcis Nahodovic, der zusammen mit Jochen Ziegler in der kommenden Saison das Projekt Jugendfußball in der Kurstadt leiten wird.