08-Kapitän Dragan Ovuka (am Ball) als großes Vorbild. So wollen auch seine Teamkollegen am Mittwochabend gegen den Erzrivalen FFC weiter marschieren. Foto: Marc Eich

Oberliga: Villinger treten im südbadischen Derby beim alten Rivalen Freiburger FC an.

Freiburger FC - FC 08 Villingen (Mittwoch, 17.30 Uhr) Für den FC 08 Villingen geht es Schlag auf Schlag weiter. In der bereits dritten "englischen" Woche in dieser noch jungen Saison müssen die Nullachter am Mittwoch zum südbadischen Derby beim alten Rivalen Freiburger FC antreten.

Zwei junge Trainer

Ein Trost gibt es dabei für Coach Marcel Yahyaijan. Die Breisgauer, die ebenfalls im Pokal-Viertelfinale stehen, hatten in den vergangenen drei Wochen das gleiche Programm wie sein Team abgespult. Dieses bekam am Montag nach der kräftezehrenden Partie gegen die Stuttgarter Kickers (1:1) trainingsfrei. Dafür bereitete sich dann Yahyaijan mit intensivem Videostudium ausführlich auf das Mittwochspiel vor. Er sieht den FFC in einer ähnlichen Ausgangssituation wie die Nullachter. "Sie haben auch langjährige Spieler abgeben müssen, junge Spieler dazu geholt und auch einen jungen Trainer."

Die vom jüngsten Oberligacoach Joshua Moser-Fendel (25) trainierten Breisgauer sorgten bereits vor dem Saisonstart durch einen 3:0-Pokalsieg gegen den Regionalliglsten Bahlinger SC für eine faustdicke Überraschung. Den Verein verlassen haben unter anderem mit Marco und Kevin Senftleber, Fabian Sutter sowie auch Artur Fellanxa bisher wichtige Routiniers.

Neu verpflichtet wurden vor allem jüngere Akteure aus der Region. Am vergangenen Wochenende lagen die Freiburger beim 1. CfR Pforzheim zur Pause bereits mit 0:3 zurück. Sie schafften am Ende aber noch ein 3:3 – fast hätte es noch zum Sieg gereicht. Allerdings zog sich FFC-Keeper Marco Preuß vor der Pause eine Gehirnerschütterung zu und musste durch Benedict Martens ersetzt werden. "Freiburg ist eine Mannschaft, die versucht, Fußball zu spielen. Sie spielen frech und unbekümmert auf und sind in der Offensive ziemlich flexibel", analysiert Marcel Yahyaijan den Tabellendreizehnten, der drei Zähler weniger als seine Elf auf dem Konto hat.

Was dem FFC eventuell fehlen würde, wären solche gestandenen Spielertypen wie Dragan Ovuka, Patrick Peters und Stjepan Geng. Darin sieht der 08-Coach vielleicht einen kleinen Vorteil. "Das wird eine schwere Aufgabe, aber wir fahren nach Freiburg, um definitiv etwas mitzunehmen", unterstreicht es der Villinger Coach.

Änderungen möglich

Er rechnet nicht damit, dass sein Team nach dem zuletzt intensiven Spielprogramm total platt ist. "Wir haben ja bewusst rotieren lassen." Auch für den Auftritt im Dietenbach-Sportpark schließt er Veränderungen in der Startelf nicht aus.

Keven Feger und Nico Tadic, die gegen die Kickers pausiert hatten, sind wieder einsatzfähig. Auch Neuzugang Thomas Kunz sieht der 08-Coach nach seinem hoffnungsvollen Auftritt am Samstag als möglich Alternative für die Anfangsformation. "Er hatte einen tollen Einstand und konnte gegen die Kickers dabei bestimmt viel Selbstvertrauen tanken", denkt Marcel Yahyaijan.

In dieser Woche ist Mauro Chiurazzi noch dabei. Dann wird er aus beruflichen Gründen den Rest der Hinrunde den Nullachtern allerdings fehlen.

Der Gegner

Freiburger FC

Der am 17. Dezember 1897 gegründete Freiburger FC ist der älteste Fußballverein der Breisgaumetropole und hat eine überaus wechselvolle Geschichte hinter sich. Der ganz frühe Höhepunkt war die Erringung der Deutschen Meisterschaft im Jahre 1907. Von 1963 bis 1973 hielten sich die Freiburger beständig in der Regionalliga Süd. Im Jahre 1969 scheiterte der FFC nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga. 1974 kam es zum Abstieg in die 1. Amateurliga Südbaden. Drei Jahre später ging es wieder hoch in die 2. Bundesliga. Mit dem Tod des Mäzen Rolf Jankovsky 1980 geriet der Verein in finanzielle Turbulenzen und stieg 1982 in die Oberliga ab. Es drückten Schulden in Höhe von 1,8 Millionen D-Mark. Sportlich endete die Talfahrt 1999 mit der Landesliga-Zugehörigkeit. Gleichzeitig musste das Möslestadion an den Lokalrivalen SC Freiburg verkauft werden.

Aufwärts ging es erst wieder, als der ehemalige SC-Profi Ralf Eckert 2009 das Traineramt übernahm. Mit ihm konnte 2014 die lange ersehnte Rückkehr in die Oberliga gefeiert werden. Danach folgte ein Auf-und Ab zwischen Verbandsliga und Oberliga. Seit der Saison 2019/20 spielt der FFC wieder in der Oberliga. Bereits in der Vorrunde trat Eckert dann zurück. Mit dem damals 24-jährigen Joschua Moser-Fendel übernahm sein bisheriger Co-Trainer die Teamleitung und belegte vergangene Saison beim Corona-Abbruch Platz acht.