Jugend voran: Stehen die Vegelin-Brüder Heinrich und Walter (am Ball) auch beim zweiten Aufeinandertreffen mit den Holzgerlingern in dieser Saison gemeinsam auf dem Platz? Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Landesliga: Heimstarke Spvgg Holzgerlingen letzter Gegner des VfL Nagold im Jahr 2019

Es war Mitte August und die Fußballer des VfL Nagold, gerade abgestiegen aus der Verbandsliga, hatten am 2. Spieltag ihren ersten Auftritt in der Landesliga – und es reichte zuhause gegen die Spvgg Holzgerlingen nur zu einem mageren 1:1.

Spvgg Holzgerlingen – VfL Nagold (Samstag, 15 Uhr). Es war ein Sonntagnachmittag zum Vergessen für die Nagolder, zumal die Gäste vom Schönbuchrand praktisch mit dem Schlusspfiff den Ausgleichstreffer erzielt hatten. Julian Rubin hatte dem VfL Nagold zwei eigentlich fest eingeplante Punkte geklaut.

"Vor zwei Jahren kassierten wir in der Landesliga die einzige Niederlage gegen die Holzgerlinger, bei einem Vorbereitungsspiel auf dem kleinen Kunstrasenplatz haben wir gegen die nicht gut ausgesehen und dann im Punktspiel zuhause einen Punkt gelassen", VfL-Coach Armin Redzepagic stellt fest, dass die Holzgerlinger nicht gerade der Lieblingsgegner der Nagolder sind.

Dass die Spvgg Holzgerlingen in den letzten beiden Spielen zwei Niederlagen und dabei neun Gegentore kassiert hat, kann er natürlich nur aus der Ferne beurteilen. Fakt ist jedoch dass deren 2:6-Klatsche beim Aufsteiger SV Seedorf Spuren hinterlassen hat und zwar so tiefe, dass Trainer Martin Oßwald alles, auch seine eigene Arbeit hinterfragen will. Dem ehemaligen Oberligaspieler gehen die teils saftigen Auswärtsniederlage gehörig gegen den Strich.

Besser macht es seine Mannschaft auf heimischer Scholle. Die Spvgg Holzgerlingen, die aktuell auf dem Relegationsplatz steht, hat von den 20 Punkten 16 auf heimischen Geläuf geholt. Fünf Siege, ein Unentschieden und nur eine Niederlage, die Holzgerlinger gelten als ausgesprochen heimstark und sind auf dem engen Kunstrasenplatz eine Macht.

"Ich bin froh dass wir so klar gewonnen haben", resümierte Armin Redzepagic kurz nach dem Abpfiff den 5:1-Erfolg über den SV Zimmern. "Jetzt haben wir schon mal drei von sechs möglichen Punkten."

Der Nagolder Coach hatte vor dem Spiel gegen den Tabellennachbarn aus Zimmern gesagt: "Vier Punkte aus den zwei letzten Spielen vor der Winterpause wären eine super Sache, sechs wären überragend."

Nach der Papierform ist der nächste Dreier für die Nagolder eher wahrscheinlich, doch die Praxis könnte ganz anders aussehen, allein mit Blick auf die besondere Situation beim Gegner. Zeigen die deutlichen Worte von Martin Oßwald Wirkung und spielt die Mannschaft für ihren Trainer, dann kann sich der VfL Nagold auf so einiges gefasst machen.

Beim VfL Nagold stehen in der zuletzt erfolgreichen Mannschaft gleich mehrere Wechsel an. "Bubacarr Sanyang plagt sich und wird aller Voraussicht nach geschont werden", kündigte Armin Redzepagic schon mal an, dass wohl Matthias Müller zwischen Pfosten des Nagolder Gehäuses stehen wird.

Chris Wolfer ist leicht angeschlagen, hinter seinem Einsatz steht noch ein Fragezeichen. Sicher fehlen wird Luka Kravoscanec, der sich schon in einen seit längerem geplanten Urlaub verabschiedet hat. Wieder an Bord ist dafür Lysander Skoda. Dessen Gelb-rot-Sperre ist abgelaufen. Der kopfballstarke Allrounder ist mehr als eine Alternative und dürfte in der Innenverteidigung oder im Mittelfeld zum Zug kommen.

Nach dem Spiel wollen die Landesligakicker des VfL auf dem Nagolder Weihnachtsmarkt Fußball einfach Fußbal sein lassen. So viel freilich ist allerdings sicher: Mit einem oder gar drei Punkten aus der Begegnung in Holzgerlingen schmeckt der Glühwein noch etwas besser.