Manuel Hilser steht bereits seit 1995 für den FV Tennenbronn auf dem Rasen.Foto: Rohde Foto: Schwarzwälder Bote

Fußball: Manuel Hilser vermisst den Alltag / Cousin von SC-Kapitän Christian Günter

Mehr als 25 Jahre spielt Manuel Hilser schon beim Bezirksligisten FV Tennenbronn und hat sportlich viele erfolgreiche Momente erlebt. Der 29-Jährige ist seit den Bambini 1995 dort aktiv.

1991 kam er auf die Welt und wurde in eine Fußballer-Familie durch und durch geboren. "Bei den Bambini hab ich angefangen, meine Eltern waren die ersten Trainer", erinnert er sich zurück. Er durchlief bis zur A-Jugend alle Altersklassen beim FVT, durfte in der Schwarzwald-Auswahl ran und hatte lange Zeit einen prominenten Mitspieler: Christian Günter, heutiger Kapitän beim Bundesligisten SC Freiburg. "Er ist mein Cousin, zwei Jahre jünger, spielte aber schon immer bei uns Älteren mit, bis er zum SC wechselte." Hätte Hilser auch höherklassig spielen können? "Nein, da hat es nicht gereicht, man sagte mir immer ich sei zu klein."

So zeichnete sich sein Weg beim Heimatverein ab. "2010 spielten wir in der Kreisliga A, ich kam als U19-Spieler bereits früher zu den Aktiven und wir sind gleich in der Relegation beim SV St. Märgen aufgestiegen. Ein tolles Erlebnis." Dabei blieb es nicht. Hilser wuchs mit den Aufgaben. 2012 stieg er mit dem FVT in die Landesliga auf. "Die war eine Nummer zu groß", ging es 2013 direkt wieder runter und seither in der Bezirksliga weiter – zwölf Spielzeiten sind es für den fast 30-Jährigen inzwischen. "Damals hat man als Junger zu den Alten aufgeschaut, heute versuche ich, mit meiner Erfahrung den vielen Jungen zu helfen."

Erfahrung sammelte der technisch versierte und torgefährliche Mittelfeldspieler vor allem in Pokal-Bewerben. Seit 2015 stand Hilser fünfmal in Serie im Bezirkscup-Finale. "Es waren immer tolle Erlebnisse vor über 1000 Zuschauer. Wir haben dreimal gewonnen. Die Verbandspokalspiele waren noch aufregender, weil wir da als Außenseiter so manchen höherklassigen Verein rausgeworfen haben."

In der Pandemie-Pause hat Manuel Hilser privat einige wichtige Veränderungen umgesetzt: "Da hatte ich viel Zeit, mich auf mich zu konzentrieren. Mit meiner Freundin zusammen haben wir in Tennenbronn ein Haus gekauft. Beruflich habe ich mir noch ein Nebengewerbe aufgebaut." Der 29-Jährige arbeitet hauptberuflich bei einer Tennenbronner Traditionsfirma im Marketing tätig und macht dort unter anderem die Produktfotos.

Sportlich hat er sich immer auf den FVT konzentriert, engagierte sich bereits zudem fünf Jahre als Jugendtrainer. "Später werde ich sicherlich mal Trainer werden wollen. Wenn ich derzeit noch andere Hobbys pflegen kann, dann Tennis spielen. Vor allem aber Freunde treffen. Dies fehlt natürlich über die Monate hinweg am meisten. Dazu mit den Teamkollegen das Training und Beisammensein an den Spieltagen."

Woran er sich gerne wieder gewöhnt nach über vier Monaten: "Mit dem Fahrrad hoch auf den Schächle fahren. Als Kind bin ich da schon immer hochgestrampelt, heute nehme ich das E-Bike. Übrigens machen dies fast alle Jugendspieler, die nicht zu weit weg vom Sportplatz wohnen". , steht Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein im Vordergrund des Vereins – wo immer es geht, bleibt das Auto stehen.

Für Hilser ihn macht den FVT das Miteinander aus. "Kameradschaft, Vereinstreue, die vielen Zuschauer immer bei den Heimspielen. Wir haben fast nur Eigengewächse, über Jahrzehnte eine sehr gute Jugendarbeit." Mit seiner Freundin Joana Kallus teilt er die Leidenschaft: "Sie spielt ebenfalls beim FVT und ich schaue gerne zu. Dies ist in Tennenbronn schon etwas Besonderes. Die Herren schauen bei den Frauen ebenso zu, wie umgekehrt. Die Spielerinnen und Spieler kennen sich privat alle sehr gut."

Nachdem im Kreis Rottweil die Inzidenzzahlen noch zu hoch sind, "müssen wir uns mit dem Training leider noch eine Weile gefunden", hofft Hilser auf ein baldiges erstes Balltraining.