Vier Tore aber keinen Sieger sahen die Zuschauer zuletzt beim 2:2 im Spiel zwischen der SG Neuweiler/Oberkollwangen und dem VfL Stammheim (rote Trikots). Während die Mannschaft aus Neuweiler diesmal beim Gastspiel Gechingen gefordert ist, erwarten die Stammheimer zuhause den TSV Schönaich. Foto: Reutter Foto: Schwarzwälder Bote

Bezirksliga: Aufsteiger SV Gültlingen steht am Samstag im kreisinternen Duell unter Druck / TSV Haiterbach am Sonntag in Altburg

Nach der Nullnummer gegen den SV Deckenpfronn sind die Fußballer des TSV Haiterbach die Tabellenführung in der Bezirksliga Böblingen/Calw los. Beim Gastspiel in Altburg geht es darum, am neuen Spitzenreiter aus Maichingen dranzubleiben.

Die Altburger können mit dem bisherigen Saisonverlauf vor allem deshalb nicht zufrieden sein, weil auswärts nur wenig geht. Aber auch die drei Heimniederlagen sprechen eher von Verunsicherung im Team der Altburger.

Für den SV Althengstett und für die Sportfreunde aus Gechingen ist Meisterschaft zwar kein Thema, den Kontakt zur Spitzengruppe aber wollen beide nicht abreißen lassen. SV Gültlingen – SV Althengstett (Samstag, 14.30 Uhr). "Das war eine bittere Niederlage", war SVG-Spielertrainer Jens Schaible auch noch wenige Tage nach dem 2:6 in Rohrau angefressen. Seine Analyse im Zeitraffer könnte so aussehen: "Keine Tore bis zur Pause, ehe es zügig weiter ging. Wir geraten 0:2 ins Hintertreffen, sind eigentlich bedient und kommen doch zurück ins Spiel. Wir schnuppern am Führungstreffer, ehe wir in Rückstand geraten, um dann ausgekontert zu werden." Und genau das soll gegen die Althengstetter besser werden. "Da sind wir 90 Minuten gefordert – wie schon im Hinspiel", sagt Jens Schaible. "Wir müssen versuchen, die Räume eng zu machen und mit Kontern Nadelstiche setzen." Zumindest drei Punkte erhofft sich der Spielertrainer aus den beiden restlichen Begegnungen vor der Winterpause mit dem SV Althengstett und der SG Neuweiler/Oberkollwangen. "Die Althengstetter hatte ich dort oben erwartet. Noch einmal ein 1:1 wie im Hinspiel, das wäre schon mega."

Sieben Punkte Rückstand auf Tabellenführer GSV Maichingen und das bei einem Spiel weniger, der SV Althengstett liegt im Kampf um einen Platz weit vorne durchaus noch gut im Rennen. Doch wenn die Mannschaft um Spielertrainer Julian Immisch tatsächlich noch ein gewichtiges Wörtchen im Kampf um einen der beiden vorderen Plätze mitreden möchte, dann sind negative Überraschungen erst einmal zu vermeiden. Dann muss der SVA am Ende des Tages die zwölf Kilometer lange Heimreise mit drei Punkten im Gepäck antreten. Interessant ist ein Blick auf die Torbilanz, denn der Aufsteiger hat nur vier Treffer weniger als der SV Althengstett erzielt, dafür aber fast doppelt so viele Gegentreffer kassiert.

FV Fortuna Böblingen – VfL Nagold II (Samstag, 14.30 Uhr). Nach dem 6:3-Erfolg gegen den SV Nufringen freute sich der Nagolder Trainer Mario Kovacevic: "Das ist doch mal etwas anderes. Endlich haben wir gegen eine Mannschaft drei Punkte geholt, die in der Tabelle hinter uns angesiedelt ist." Zuvor war dies den Nagoldern nur gegen die SG Neuweiler/Oberkollwangen gelungen. Trotzdem störten ihn die drei Gegentore. "Da ist uns die Ordnung verloren gegangen." Und nun wartet das weiterhin sieglos Schlusslicht auf die Nagolder. "Die haben nichts zu verlieren", warnt der Trainer vor dem Gegner. Sein Rezept: "Wir müssen von der ersten bis zur letzten Minute konzentriert spielen, dagegen halten und die Chancen nutzen." Mario Kovacecic geht davon aus, dass die Böblinger eine Woche nach dem 0:13-Debakel in Maichingen Gas geben werden. "Dieses Ergebnis ist sicherlich nicht so gut für uns." Das Hinspiel endete unentschieden 2:2.

1. FC Altburg – TSV Haiterbach. Während der Altburger Spielleiter Willi Schwab am vergangenen Wochenende auf dem Calwer Weihnachtsmarkt feine Nougat-Sahne-Schokolade verkauft hat, begnügten sich seine Akteure an der Schönaicher Elsenhalde mit Bruchschokolade. Lange Zeit hatte es danach ausgesehen, als könne der FCA zumindest mit einem Schokoriegel die Heimreise antreten, doch nach der frühen Führung mussten sich die Altburger sozusagen auf der Schlussgeraden geschlagen geben. Und nun gastiert der gerade als Tabellenführer abgesetzte TSV Haiterbach auf Altburgs Höhen. "Die Haiterbacher sind Favorit, wenn man die Tabelle als Maßstab nimmt", sagt Willi Schwab und erinnert sich an heiße Duelle: "Das waren immer abwechslungsreiche und gute Spiele auf Augenhöhe", mahnt er dennoch vor der kommenden Aufgabe. "Wenn wir verlieren, könnten wir auf den Relegationsplatz abrutschen. Auch wenn die Lage immer prekärer wird, wir bleiben ruhig und hoffen auf einen Sieg. Das muss das Ziel sein."

Nullnummern sorgen bei Fußballfans oft für Langeweile, doch der Haiterbacher Spielertrainer Marcel Schuon konnte dem jüngsten 0:0 gegen den SV Deckenpfronn durchaus etwas Positives abgewinnen: "Wenn man ab der 40. Minute in Unterzahl auskommen muss, dann ist das ein Punktgewinn." Und da wäre noch eine Erkenntnis: "Mit einem Mann weniger haben wir besser gespielt als vorher, als wir noch komplett waren. Nach der Roten Karte hat die Mannschaft die Einstellung an den Tag gelegt, die ich eigentlich immer erwarte." Die Tabellenführung ist zwar erst einmal futsch, doch das scheint Marcel Schuon nicht groß zu jucken. "Ich habe immer gesagt, am Ende wird Maichingen mit deutlichem Vorsprung Meister werden." Vorausschauend auf das Spiel am Sonntag meint er: "Wir haben noch zwei Spiele vor der Winterpause. Die wollen wir natürlich so positiv wie möglich bestreiten, um den guten Eindruck der Hinrunde zu bestätigen. Herschenken wollen wir nichts." Ergänzend sagt er: "Ich denke, die Mannschaft wird den Platz als Sieger verlassen, die den Sieg mehr möchte." Das Hinspiel ging mit 4:2 Toren an den TSV Haiterbach.