Tim Blaich (rechts) trifft für die Altburger – doch der Treffer zählt nicht. Foto: Kraushaar

Bezirksliga: Stammheimer feiern sich als "etwas glücklichen" Derbysieger. beim 1. FC Altburg 

"Derbysieger" jubelten die einen, lange Gesichter machten sie auf der anderen Seite. Das Stadtderby beim 1.FC Altburg gegen den VfL Stammheim endete wie (fast) immer.

Die Altburger sind "unser Lieblingsgegner", stellte Werner "Charly" Mann, Spielleiter des VfL Stammheim, nach dem 2:0-Sieg seiner Mannschaft scherzhaft fest. Auf der anderen Seite trauerte Altburgs Spielertrainer Benjamin Barg den zahlreichen vergebenen Chancen seiner Mannschaft nach.

Es ging recht unterhaltsam – und diskussionswürdig – los. Zwischen der neunten und 16. Minute lag der Ball bereits dreimal im Netz, jedoch entschied Schiedsrichter Carl Höfer jedes Mal auf Abseits. "Die erste Entscheidung gegen den FC Altburg ging in Ordnung, bei der zweiten dürfen wir uns nicht beklagen, wenn er auf Tor entscheidet", sagte VfL-Spielertrainer Manuel Vogt zum Kopfballtreffer von Tim Blaich. Kurz darauf verweigerte der Referee auch den Stammheimern den Torjubel, als er den Treffer von Raffael Walter aberkannte.

In der 24. Minute folgte bereits der nächste Aufreger. VfL-Torhüter Jan Haas erwischte Altburgs Stürmer Hansi Lörcher – und die Fans forderten stürmisch die Rote Karte für den Keeper. Schiedsrichter Carl Höfer beließ es bei Gelb, dennoch musste Haas vom Feld. Er hatte sich bei der Aktion verletzt. Für ihn stellte sich Feldspieler Maximilian Starke ins Tor. Pascal Scheier kam für das Mittelfeld.

Nach knapp einer halben Stunde fiel dann der erste Treffer, der zählte. Stammheims Spielertrainer Manuel Vogt beförderte das Leder per Kopfball unter Mithilfe eines Altburger Spielers ins Netz. "Ich habe meinem Sohn ein Tor versprochen", freute sich der VfL-Spielertrainer. Die Stammheimer hatten das Spiel auf den Kopf gestellt. Die größten Chancen zum Ausgleich hatten auf der anderen Seite Hansi Lörcher und Timo Burkhardt. Letzterer brachte sechs Meter vor dem Tor das Leder nicht unter Kontrolle.

Zum zweiten Abschnitt kam beim Gastgeber Mike Gohl für Sebastian Hammann. Die ersten Chancen hatten jedoch die Gäste durch Jonathan Tommasi und Mario Franz. Die Partie war offen, jedoch mit leichten Vorteilen für die Stammheimer im Umschaltspiel sowie den zweiten Bällen. Als Tim Blaich geblockt wurde, ein Kopfball von Michael Frey sein Ziel verfehlte und Philipp Borutta gleich zweimal den Ausgleich verpasste (61./63.) zeichnete sich ab, dass Altburg wohl kein reguläres Tor mehr schießen würde.

Das fiel wieder auf der Gegenseite, als Visar Miftari ganz abgezockt lange den Kopf oben hielt und gegen zum 2:0 traf (68.). Damit war die Partie gelaufen. Altburg startet zwar noch einige wilde Angriffe, durchdacht wirkte das jedoch nicht mehr. Der VfL Stammheim muss sich vorwerfen lassen, aus seinen Konterchancen nicht mehr gemacht zu haben, was aber im Derbysieger-Jubel niemanden störte.

FC Altburg: Justin Schmidtke; Sebastian Hammann (46. Mike Gohl), Benjamin Barg, Maximilian Raisch, Timo Burkhardt, Jonas Höpfl, Hansi Lörcher, Philipp Borutta (80. Onur Köymen), Michael Frey, Andreas Hofer, Tim Blaich (80. Jan Hölzle).

VfL Stammheim: Jan Hass (26. Pascal Scheier); Mario Franz, Pascal Kömpf, Matthias Molls, Manuel Vogt, Calvin Redzepagic, Jonathan Tommasi (80. Roman Reutter), Raffael Walter, Maximilian Starke, Visar Miftari (82. Sven Sensenbrenner), Jan Philipp Hielscher (68. Mehmet Sejdiu).

Tore: 0:1 (28.) Manuel Vogt, 0:2 (68.) Visar Miftari

Schiedsrichter: Carl Höfer (Unterweissach).

Zuschauer: 180.

Trainerstimmen

Benjamin Barg, FC Altburg:

"Hut ab, aus vierzig Metern Entfernung Abseits zu pfeifen. Die Stammheimer Führung war ein ganz dummes Tor. Das darf aber keine Ausrede sein, auch wir hatten genug Chancen. Davon müssen wir halt auch eine machen."

Manuel Vogt, VfL Stammheim:

"Insgesamt war es sicherlich ein glücklicher Sieg. Wenn wir in der ersten Halbzeit ein Tor bekommen, dürfen wir uns nicht beschweren. Defensiv hatten wir viel Arbeit, Altburg hat auch eine starke Offensive, die drei Punkte waren aber enorm wichtig."