Der SC Wellendingen ist in Torlaune. Foto: Jürgen Schleeh

Bezirksliga: Spiel des Tages - Marius Seemann mit drei Treffern beim 4:2 des SC Wellendingen.

SC Wellendingen - SG Bösingen/Beffendorf 4:2 (1:0). Während es für den SC Wellendingen ein Auftakt nach Maß war, offenbarte die Spielgemeinschaft noch Schwachstellen und eine hohe Fehlerquote. Die Niederlage hätte noch deutlicher ausfallen können.

Der Sportclub machte vom Anpfiff weg enorm Druck und kam in den ersten Minuten zu Hochkarätern. So verzog Patrick Schneider (2.) aus kurzer Distanz über den Kasten, war SG-Keeper Patrick Knöpfle noch mit den Fingerspitzen dran. Zwei Minuten darauf vergab Dennis Ruks von links völlig frei und nach einem Freistoß von Andreas Griesser verpasste Marius Seemann aus fünf Metern die Führung der Gastgeber.

Erst nach etwa zehn Minuten gelang es der SG Bösingen/Beffendorf, das Geschehen offener zu gestalten, doch genau in dieser Phase traf Seemann im Anschluss eines Freistoßes zur 1:0-Führung des SC Wellendingen nach 21 Minuten. Die Gästeabwehr wirkte dabei recht unsortiert, bekam den Ball mehrfach nicht aus der Gefahrenzone.

Der SC Wellendingen verlagerte in der Folge die Partie wieder mehr in die Hälfte der Gäste und erspielte sich immer wieder Möglichkeiten. Nach Vorlage von Patrick Schneider vereitelte SG-Torwart Knöpfle gegen Martin Volk (31.) und nach einer Ecke erging es Sebastian von Au (38.) nicht besser. Die Entlastungsangriffe der SG Bösingen/Beffendorf waren insgesamt zu harmlos, um die gutstehende Abwehr des Sportclubs in Verlegenheit zu bringen, blieb man in den Zweikämpfen oft nur zweiter Sieger. "Zur Pause hätten wir durchaus schon mit 5:0 führen können oder sogar müssen", meinte SCW-Spielertrainer von Au.

Als den Gästen nur vier Minuten nach Wiederbeginn der etwas überraschende Ausgleich gelang, als Fabian Schmid nach einem weiten Ball aus der eigenen Hälfte plötzlich freie Bahn hatte zum SCW-Keeper Heiko Angst zum 1:1 überwinden konnte, war der Verlauf fast auf den Kopf gestellt. Doch davon zeigte sich der SC Wellendingen wenig geschockt, zumal die Spielgemeinschaft nicht weiter dagegenhielt. Innerhalb von sieben Minuten waren die Fronten zu Gunsten der Gastgeber geklärt. Zunächst zwang Dennis Ruks Patrick Knöpfle im SG-Kasten zu einer Parade und nach kluger Verlagerung von Griesser zu Patrick Schneider auf Rechtsaußen verwertete Marius Seemann dessen Flanke per Kopf, knapp über der Grasnarbe, zum 2:1 (51.). Nur zwei Minuten darauf erhöhte Seemann auf 3:1 für den SC Wellendingen, dem Martin Volk in der 57. Minute das 4:1 folgen ließ, nachdem zuvor Schneider Pech hatte.

Das Niveau der Partie ließ in der letzte halben Stunde nach, auch wenn die Spielgemeinschaft durch einen aus Sicht der Gastgeber umstrittenen Handelfmeter (Andreas Griesser wurde aus kurzer Distanz angeschossen) durch Dominik Maier auf 4:2 (62.) verkürzen konnten. Beide Mannschaften rieben sich im Mittelfeld bei vielen Zweikämpfen auf, so dass nur selten noch ein Spielfluss zustande kam. Die beste Gelegenheit für die SG Bösingen/Beffendorf im zweiten Durchgang vereitelte SCW-Keeper Heiko Angst per Fußabwehr gegen Benedikt Bantle in der 88. Minute.

SC Wellendingen: Heiko Angst – Alexander Török, Andreas Griesser, Patrick Schneider, Martin Volk (61. Alexander Ruks), Sebastian von Au, Marius Seemann, Ömer Aygan (59. Sovichea Kao; 82. Marcel Grimm), Sascha Bader, Richard Titer, Dennis Ruks.

SG Bösingen/Beffendorf: Patrick Knöpfle – Benedikt Jochem, Stefan Rötzer, Sascha Dambach, Daniel Müller, Lukas Roth, Dominik Maier, Jonathan Lehmann, Felix Hodrus (84. Jonas Schumpp), Fabian Schmid (67. Marius Haaga), Max Lemperle (55. Benedikt Bantle).

Tore: 1:0 (21.), Seemann, 1:1 (49.) Schmid, 2:1 (51.), 3:1 (53.) Seemann, 4:1 (57.) Volk, 4:2 (62./HE) Maier.

Schiedsrichter: Thomas Ruttner (Reutlingen)

Gelbe Karten: 3/2

Zuschauer: 100.

Trainerstimmen

Sebastian von Au (SC Wellendingen):

"Wenn wir die drei Chancen am Anfang nützen, ist für Bösingen der Ofen früh aus. Mann kann so ein Spiel dann auch verlieren. Das war dann super, wie wir nach dem 1:1 zurückgekommen sind und nach dem 4:1 war die Sache gegessen. Ich hatte aber das Gefühl, dass Bösingen nicht aufgesteckt hat. Beim ersten Spiel muss man einfach gewinnen, auch wenn noch nicht alles funktioniert. Daher war der Sieg war sehr wichtig, angesichts unserer nächsten Gegner. Am Mittwoch müssen wir nach Tuttlingen, dann kommt Trossingen."

Michael Banholzer (SG Bösingen/Beffendorf):

"Mit einer derartigen Fehlerquote, gepaart mit unintelligentem Verhalten kann man in der Bezirksliga keine Punkte holen. Da ist noch gewaltig Sand im Getriebe. Dabei waren wir nach dem 1:1 wieder dran, aber wenn man sich dann so verhält und solche Böcke drin hat... So viel Tore kann man gar nicht schießen, wie wir Fehler drin hatten, das müssen wir sehr schnell abstellen. Marius Seemann hat das natürlich auch Klasse gemacht, so was hat uns natürlich gefehlt, dabei hatten wir eigentlich genügend Chancen gehabt."